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Pflanzen aus Malta
Viele
Quellen berichten, Malta sei eine karge Insel. Ich habe deshalb gedacht,
dort würden praktisch keine Pflanzen wachsen. Dem ist jedoch nicht so,
was mich positiv überrascht hat, als ich während meiner Wanderungen
zahlreiche Pflanzenarten vorgefunden habe. Größtenteils haben die
Büsche, Sträucher und sonstigen Pflanzen in Blüte gestanden, als ich im
Juni 2001 Malta bereist habe. Zwar fehlt dichte Vegetation, wie man sie
aus Mitteleuropa kennt. Das Vorurteil der pflanzenfreien und trostlosen
Insel habe ich allerdings nicht bestätigt gesehen. Etliche derjenigen
Pflanzen, die man in Malta vorfindet, sind Spezialisten für eher
trockene, warme Lebensräume und deshalb botanisch durchaus sehr
interessant.
Sämtliche Beschreibungstexte in diesem Kapitel basieren auf einer
Identifizierung der Arten anhand von Fachliteratur beziehungsweise mit
der freundlichen Unterstützung von Experten. Irrtümer sind dabei
freilich nicht ausgeschlossen. Hinter den Beschreibungstexten finden Sie
in Klammern Hinweise darauf, wann und wo die jeweiligen Aufnahmen
entstanden sind.
Folgende Pflanzenarten finden Sie auf dieser Seite:
· Amerikanische Agave (Centuryplant, Agave americana)
· Asphaltklee (Pitch Trefoil, Bituminaria bituminosa)
· Echter Feigenkaktus (Edible Tree Cactus, Opuntia ficus-indica)
· Eibischblättrige Winde (Mallow-leaved Bindweed, Convolvulus althaeoides)
· Gemeiner Oleander (Oleander, Nerium oleander)
· Gestrichelte Winde (Bindweed, Convolvulus lineatus)
· Hasenfuß-Wegerich (Hare's Foot Plantain, Plantago lagopus)
· Jasmin (Pink Jasmine, Jasminum polyanthemum)
· Kapernstrauch (Caper, Capparis spinosa)
· Kardonie oder Kardunkel-Artischocke (Artichoke Thistle, Cynara cardunculus)
· Kopfiger Thymian (Mediterranean Thyme, Thymbra capitata)
· Kristall-Mittagsblume (Common Ice Plant, Mesembryanthemum crystallinum)
· Kronen-Süßklee (French Honeysuckle, Hedysarum coronarium)
· Löwenmäulchen (Snapdragon, Antirrhinum sp.)
· Nizza-Mauerpfeffer (Tree Sedum, Sedum sediforme)
· Rundblättrige Königskerze (Round-leaved Mullein, Verbascum rotundifolium)
· Salz-Alant (Golden Samphire, Inula crithmoides)
· Spritzgurke (Squirting Cumcumber, Ecballium elaterium)
· Wilde Malve (Mallow, Malva sylvestris)
· Wilder Fenchel (Fennel, Foeniculum vulgare)
· Zweifarbiges Greiskraut (Dusty Miller, Senecio bicolor)
Amerikanische Agave (Centuryplant, Agave americana)
Im
gesamten Mittelmeerraum und auf den Kanaren findet man an vielen Stellen
die Amerikanische Agave oder nahe verwandte Arten. Diese stattliche
Pflanze bevorzugt als Standorte vornehmlich trockene und steinige Böden,
die starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Insbesondere während sie
in Blüte steht, ist diese Pflanzenart weithin sichtbar, weil der
Blütenstand bis zu neun Meter empor ragen kann. Durchschnittlich sind
die Blütenstände jedoch nur zwei bis fünf Meter hoch. Auch die am Boden
in Rosetten angeordneten Blätter der Agave erreichen eine Länge von bis
zu zwei Meter, sie sind zwischen 15 und 25 Zentimeter breit. Ihre
Färbung ist hellgrün bis hellgrau-grünlich, einige Blätter sind leicht
gemustert (panaschiert). Die Blätter laufen meist spitz zu und sie sind
lanzettlich geformt. Auf Malta wächst die überaus robuste Pflanzenart im
Hinterland. Ihre bodenständigen Rosetten sind auch außerhalb der
Blütezeit ohne die hohen Blütenstände ein imposanter Anblick. Foto:
Juni 2001, Buġibba
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Asphaltklee (Pitch Trefoil, Bituminaria bituminosa)
Im
Mittelmeerraum kommt an vielen Stellen der Asphaltklee vor. Diese
Pflanzenart wird 20 bis 100 Zentimeter hoch und gehört zur Familie der
Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Ihren Namen hat diese Art deshalb erhalten, weil die
gesamte Pflanze intensiv nach Teer riecht. Werden Blätter oder andere
Pflanzenteile zwischen den Fingern zerrieben, verstärkt sich dieser
Geruch. Daran ist die Pflanzenart recht gut zu erkennen. In den
Blütenständen befinden sich sieben bis 30 einzelne Blüten, sie sind blau
bis rosaviolett gefärbt. In der Zeit von April bis August steht der
Asphaltklee in Blüte. Zu finden ist er an Wegrändern, auf trockenen
Wiesen sowie auf Brachflächen und in Gebüschen. Weitere Namen dieser
Pflanzenart sind Pechklee und Harzklee. Foto:
Juni 2001, Buġibba
Echter Feigenkaktus (Edible Tree Cactus, Opuntia ficus-indica)
Dieses
stark verzweigte, bis zu fünf Meter hohe Kakteengewächs (Cactaceae) gedeiht in
und auf Malta nahezu überall. Der Echte Feigenkaktus wächst nicht nur
wild in der Natur, er wird von den
Menschen auch gezielt kultiviert, weil seine Früchte, die Kaktusfeigen, echte
Delikatessen sind. Trockene und steinige Standorte mit starker Sonneneinstrahlung
sind bevorzugte Lebensräume dieser Spezies.
Zwischen einem und sechs Meter kann die Wuchshöhe betragen. Recht
unterschiedlich ist die Form der einzelnen Triebabschnitte. Sie können
schmal oder breit, verkehrt eiförmig oder länglich sein. Auf 20 bis 60
Zentimeter beläuft sich ihre Länge, ihre Breite kann zehn bis 25
Zentimeter betragen. Vor allem im Frühling stehen die Feigenkakteen in Blüte. Ihre gelben
Blüten locken etliche Insekten an. Es lohnt sich, an einer blühenden
Pflanze zu verweilen, denn man bekommt dort einen Einblick in die
Insektenwelt Maltas. Auffällig ist, dass die meisten auf Malta
kultivierten Feigenkakteen keine oder nur wenige Dornen tragen.
Wahrscheinlich stammt diese Pflanzenart ursprünglich aus Mexiko, sie ist
von den Menschen in vielen Teilen der Welt eingeführt worden, so auch in
Malta. Foto:
Juni 2001, Buġibba
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Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni |
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Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni |
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Eibischblättrige Winde (Mallow-leaved Bindweed, Convolvulus althaeoides)
An
den Stängeln ist diese ausdauernde, genügsame Pflanze leicht behaart.
Jeder einzelne Stängel der Eibischblättrigen Winde kann
bis zu einen Meter lang sein. Wechselständig sind die Laubblätter
angeordnet. Sie sind gestielt und im unteren Bereich der Pflanze
herz-eiförmig, weiter oben je nach Unterart leicht oder stark gelappt. Von
den Stängeln der Eibischblättrigen Winde zweigen außerdem Stiele ab, die
maximal sechs Zentimeter lang werden und an deren Ende jeweils eine
Blüte wächst. Die Färbung der Blüten variiert zwischen rosa und lila, wobei
in der Mitte ein deutlich dunklerer Bereich mit radial verlaufenden
Farbausläufern liegt; die Staubblätter sind gelb. Die Pflanzenart ist an
vielen Stellen Maltas zu finden, oft trifft man sie an Wegrändern und
auf Brachland an. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
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Gemeiner Oleander (Oleander, Nerium oleander)
In
Maltas Landschaft finden sich an manchen Wegesrändern und auf Brachland
sowie in Gärten Oleandersträucher. Auch in Deutschland ist dieser
Strauch als Zierpflanze in Gärten anzutreffen. Die buschig wachsende
Pflanzenart erreicht eine Größe von zwei bis vier Metern. Ihre
länglichen, dunkelgrünen Laubblätter sind sechs bis zehn Zentimeter lang
und sie sind lanzettförmig. Ihre Oberfläche ist ledrig und sie sind
dunkelgrün gefärbt. Etwa ab Mitte Juni bis September blüht der Gemeine
Oleander. Seine Blüten sind leuchtend rosa gefärbt, in seltenen
Fällen tragen die Büsche weiße Blüten. Das Verbreitungsgebiet dieser
giftigen Pflanzenart erstreckt sich über den Mittelmeerraum. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
Gestrichelte Winde (Bindweed, Convolvulus lineatus)
Neben
der weiter oben beschriebenen
Eibischblättrigen Winde kommt in Malta eine zweite, sehr häufig
anzutreffende Windenart vor: die Gestrichelte Winde. Diese weiß bis zart
rosa blühende Pflanzenart gehört zu den häufigsten Gewächsen der Inseln.
Sie gedeihen an Wegrändern sowie auf kargen, steinigen Böden, also
beispielsweise auf Brachflächen. Bis zu 25 Zentimeter kann die Wuchshöhe
dieser Spezies betragen. Ihre Blätter sprießen wechselständig,
stehen dicht und sind linealisch bis elliptisch geformt. Von Juni/Juli
bis in den August blüht die Getrichelte Winde. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
Hasenfuß-Wegerich (Hare's Foot Plantain, Plantago lagopus)
Auf
Ödland, trockenen Weiden und an Wegrändern trifft man in Malta
vielerorts den
Hasenfuß-Wegerich an. Diese zweijährige Pflanze ist sehr genügsam. Sie wird bis zu
40 Zentimeter hoch und ist an ihren flauschigen Blüten leicht zu
erkennen. Ihre Blätter wachsen wie beim in Deutschland weit verbreiteten
Spitzwegerich häufig grundständig, sie sind wechselständig am Stängel
angeordnet. Ihre Färbung ist dunkelgrün, sie sind relativ schmal und bis
zu 15 Zentimeter lang. Für gewöhnlich liegen sie recht flach auf dem
Boden. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
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Jasmin (Pink Jasmine, Jasminum polyanthemum)
Ursprünglich
stammt diese Pflanzenart aus Texas, USA. Von den Menschen ist sie
bereits vor langer Zeit in andere Teile der Erde gebracht worden, weil
sie schon damals als Zierstrauch ausgesprochen beliebt gewesen ist. Deshalb findet sich
der Jasmin auch auf Malta an vielen Stellen, ihm bekommt das relativ heiße Klima
der Insel bestens. Die Blüten der immergrünen Pflanzenart verströmen
einen betörend süßen Duft und sind daher unverkennbar. Ihre weiße Farbe
steht in schönem Kontrast zum dunklen Grün der Blätter. Manche der
Blüten sind nicht rein weiß, sondern rosa gefärbt. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
Kapernstrauch (Caper, Capparis spinosa)
Im Hinterland wachsen auf Malta
an sehr vielen Stellen Kapernsträucher. Es handelt sich dabei um
Gewächse, die durch ihre hübschen,
feingliedrigen Blüten auffallen. Rechts im Bild sieht man ferner einige
Knospen. Die Einheimischen sammeln sie und legen sie ein. In einer
Marinade werden die Knospen mit der Zeit zu den berühmten Gewürzkapern,
die in einer Reihe typisch maltesischer Gerichte Verwendung finden.
Zwischen 60 und 150 Zentimeter hoch werden die Sträucher, deren
eiförmigen bis kreisrunden Blätter unverwechselbar sind. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
Kardonie oder Kardunkel-Artischocke (Artichoke Thistle, Cynara cardunculus)
Allenthalben
findet man entlang der Wege oder auf verwilderten Feldern und
Ruderalflächen Maltas diese Pflanzen, die sich an ihren violett
gefärbten Blüten erkennen lassen. Es handelt sich dabei um Kardonien,
die Wildform der vom Menschen kultivierten Artischocken oder
Cardy-Pflanzen, weshalb ein alternativer Name Wilde Artischocke lautet.
Vor allem bei den Insekten ist Cynara cardunculus
wegen ihres Nektars überaus beliebt, aber auch Eidechsen turnen zuweilen
an diesen Gewächsen umher, um an den süßen Saft zu gelangen. Kardonien
lieben warme Böden und werden 30 Zentimeter bis zwei Meter groß. Auf
einem langen, geraden Stängel, der aufrecht steht, befinden sich die
körbchenförmigen Blütenstände. Diese können bis zu 15 Zentimeter lang
und breit sein.
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Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni |
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Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni |
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Kopfiger Thymian (Mediterranean Thyme, Thymbra capitata)
In
der Zeit von Mai bis August oder September bildet der Kopfige Thymian
oder Kopftyhmian, wie er ebenfalls genannt wird, viele rosa-violett
gefärbte Blüten. Die Pflanzenart wird zwischen 20 und 50 Zentimeter groß
und sie ist an vielen Stellen auf Malta zu finden. Bevorzugte Standorte
dieser Zwergsträucher sind felsige, trockene Stellen wie Garrigues. Auch
auf manchen Hügeln ist sie zu finden. Besonders auffällig ist der starke
aromatische Duft, der vor allem dann besonders auffällig ist, wenn man
Blätter dieser Pflanzenart zwischen den Fingern zerreibt. Foto:
Juni 2001, Buġibba
Kristall-Mittagsblume (Common Ice Plant, Mesembryanthemum crystallinum)
Diese
Pflanzenart wächst meist in Gruppen, die bis zu 60 Zentimeter breit
werden können. Kristall-Mittagsblumen speichern in ihren fleischigen
Blättern Wasser, diese sind grün gefärbt und mitunter rot überhaucht.
Mir gefallen diese Pflanzen sehr, weil die Blüten mit den kleinen,
glitzernden Flüssigkeits-Kügelchen übersät sind, was zu schillernden
Brechungseffekten des Sonnenlichts führt. Aufgrund ihrer hohen Toleranz
gegenüber Salz kommt die Kristall-Mittagsblume bestens mit Böden in
Salzsümpfen sowie mit sandigem und felsigem Untergrund in Küstennähe
zurecht; auch direkte Sonneneinstrahlung kann ihr nichts anhaben.
Foto: Juni 2001, Dingli-Klippen
Kronen-Süßklee (French Honeysuckle, Hedysarum coronarium)
Die
Wuchshöhe des Kronen-Süßklees kann bis zu einen Meter betragen. Bei
dieser Spezies handelt es sich um ein sehr ausdauerndes und kräftiges
Gewächs. Die Stängel sind meist zart behaart, es gibt jedoch auch einige
Exemplare mit nur wenig behaarten Stängeln. Unpaarig wachsen die Blätter
an den Stängeln. Zwischen zwölf und 15 Millimeter lang sind die
einzelnen Blüten. In ihrer Färbung sind sie variabel, ihre Farbpalette
reicht von Karminrot bis Purpurrot. Zwischen zehn und 35 aufrecht
abstehende Einzelblüten sind dicht beieinander in Trauben angeordnet.
Diese sind von länglicher bis eiförmiger Gestalt. Auf Kultur- und
Brachland, an Wegrändern sowie im Anbau als Futterpflanze ist der
Kronen-Süßklee in Malta zu finden. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
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Löwenmäulchen (Snapdragon, Antirrhinum sp.)
Eine genaue Bestimmung der in diesem Absatz gezeigten
Pflanze ist mir bislang nicht gelungen. Sehr wahrscheinlich handelt es
sich um eine Löwenmäulchen-Art (Antirrhinum sp.).
Die in Bodennähe breiteren Blätter sprechen dafür, dass es sich um Antirrhinum siculum handeln könnte, ich bin mir dessen
jedoch nicht
sicher. Auch die Wuchshöhe von circa 40 Zentimeter würde passen. Diese Pflanzenart müsste mit den klimatischen Bedingungen, der
recht hohen Sonnenintensität und der Bodenbeschaffenheit am Standort, an
dem diese Aufnahme entstanden ist, prinzipiell recht gut zurechtkommen.
Die Blüten der gezeigten Pflanze waren etwa acht Millimeter breit und
einen Zentimeter hoch. Foto: Juni 2001, Tal Qarbuni
Nizza-Mauerpfeffer (Tree Sedum, Sedum sediforme)
Auf
Malta wachsen beispielsweise an den Klippen von Dingli diese
ausdauernden, basal verholzten Pflanzen, die in dieser Gegend bereits im
Frühsommer in Blüte stehen. Insgesamt wirkt der Nizza-Mauerpfeffer, auch
Nizza-Fetthenne genannt, krautig und kahl. Seine blühenden Triebe werden
je nach Standort zwischen 15 und 60 Zentimeter hoch, sterile Triebe sind einige
Zentimeter kleiner. An ihrer Spitze tragen nicht-sterile Triebe
weißliche bis leuchtend gelbe Blüten, die anfangs kugelig sind und
später gabelige, zurück gebogene Ästchen ausbilden. Die Blüten sind
einige Millimeter groß. Sie bilden einen farblich ansprechenden Kontrast
zu den hellroten Stängeln des Nizza-Mauerpfeffers. Außer auf felsigem
Untergrund findet diese Pflanzenart auch in Garigues
(Strauchheideformationen) einen passenden Lebensraum. Im gesamten
Mittelmeerraum kommt diese Spezies vor.
Foto: Juni 2001, Dingli-Klippen
Rundblättrige Königskerze (Round-leaved Mullein, Verbascum rotundifolium)
An
Wegrändern und auf Trockenrasen fühlt sich die Rundblättrige Königskerze
besonders wohl. Diese Wärme liebenden Pflanzen können eine stattliche
Wuchshöhe von bis zu einen Meter, mitunter sogar 1,5 Meter erreichen. In
aller Regel werden diese Pflanzen maximal zwei Jahre alt. Viele kleine
Härchen überziehen die Unterseite der dunkelgrünen Blätter der
Rundblättrigen Königskerze und verleihen ihr dadurch ein filziges
Aussehen. Die Blüten sind leuchtend gelb gefärbt, die dunkelroten
Staubgefäße stehen dazu farblich in auffälligem Kontrast.
Foto: Juni 2001, Dingli-Klippen
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Salz-Alant (Golden Samphire, Inula crithmoides)
Zwischen
zehn und 90 Zentimeter hoch wird diese am Grund verholzende
Küstenpflanze. Ihre Hauptblütezeit liegt in der Zeit von August bis
Oktober, vereinzelt blühen die Pflanzen offenbar jedoch auch schon
früher, sonst hätte ich sie nicht im Juni bereits in Blüte auf Malta
angetroffen. Typisch für den Salz-Alant sind die kahlen, fleischigen
linealischen und ganzrandigen oder an der Spitze dreizähnigen Blätter.
Bevorzugte Standorte dieser Spezies sind Küstenfelsen, Sandstrände und
Sümpfe. Sie ist hervorragend an den hohen Salzgehalt der Küstennähe
angepasst. Für den Menschen ist die Pflanze durchaus nützlich: roh oder
gekocht eignen sich ihre Blätter als Salat. Foto: Juni 2001, Dingli-Klippen
Spritzgurke (Squirting Cumcumber, Ecballium elaterium)
Die
Spritzgurke ist eine niedrige, eher unscheinbare Pflanze. Diese auch als
Eselsgurke bezeichnete Spezies hat dennoch eine auffällige Art, ihre
Samen zu verteilen. Nach der Befruchtung der kleinen gelben Blüten
bildet die Spritzgurke kleine gurkenförmige Früchte. In ihnen befindet
sich eine Flüssigkeit, in der die Samen der Pflanze schwimmen. Mit
zunehmender Reife wird immer mehr Flüssigkeit produziert und die kleinen
"Gurken" blähen sich auf. Sie stehen schließlich so sehr unter Druck,
dass sie entweder von allein oder aufgrund einer leichten Berührung vom
Stiel abreißen. Die Flüssigkeit mit den Samen wird explosionsartig
freigesetzt und durch den Rückstoß, den die ausströmende Flüssigkeit
verursacht, fliegen die Gurken bis zu zehn oder zwölf Meter weit.
Dadurch werden die Samen sehr effizient verteilt. Auf eine Länge von bis
zu 150 Zentimeter bringen es die rankenden Stängel der Spritzgurke. Dick
und auf der Unterseite steif behaart sind die Blätter dieser
Pflanzenart, ihre Früchte sind ebenfalls behaart. Typische Standorte der
Spritzgurke sind ungenutzte Areale, also Brachen oder Ruderalflächen.
Foto: Juni 2001, Qawra
Wilde Malve (Mallow, Malva sylvestris)
Vielerorts
auf Malta findet sich diese hübsch blühende Pflanzenart, die etwas mehr
als einen Meter hoch werden kann. Die Wilden Malven wachsen vor allem an
Wegrändern im Inneren der Insel und werden aufgrund ihrer zahlreichen
violett gefärbten und offenbar recht nektarreichen Blüten oft von
Fluginsekten besucht. Leicht lässt sich diese Pflanzenart mit der im
selben Verbreitungsgebiet, also im gesamten Mittelmeerraum, vorkommenden
Kretischen Strauchpappel verwechseln. Diese Pflanze habe ich selbst
jedoch nicht auf Malta gesehen, sondern bislang nur auf Mallorca. Foto:
Juni 2001, Buġibba
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Wilder Fenchel (Fennel, Foeniculum vulgare)
Im
gesamten Mittelmeerraum ist der Wilde Fenchel eine recht häufig
anzutreffende Pflanzenart. Auf Malta habe ich ihn vor allem im
Hinterland gesehen, in der Nähe der Küste habe ich ihn hingegen nicht
beobachtet. Trockenes Kultur- und Brachland sowie Straßenränder sind in
Malta die bevorzugten Standorte dieser aromatischen Gewürzpflanze. Bis
zu 2,5 Meter kann die Wuchshöhe des Wilden Fenchels betragen. Seine
Blüten sind relativ klein und gelb gefärbt. Die reifen Samenkörner
schätzt man nicht nur in der mediterranen Küche, sondern auch in
Deutschland als Gewürz oder Grundstoff für einen bekömmlichen Tee. Foto:
Juni 2001, Buġibba
Zweifarbiges Greiskraut (Dusty Miller, Senecio bicolor)
Eine
Wuchshöhe von bis zu einen Meter kann das Zweifarbige Greiskraut
erreichen. Wächst es an Stellen, die starkem Wind ausgesetzt sind,
bleibt es jedoch meist erheblich niedriger. Der Name dieser Spezies
bezieht sich auf die Tatsache, dass die Unter- und Oberseite der Blätter
unterschiedlich gefärbt sind. Vom Hochsommer bis in den Spätherbst
erstreckt die Hauptblütezeit dieser das Sonnenlicht liebenden
Pflanzenart. Dann sind die leuchtend gelben Blüten zahlreich vorhanden.
Auch in Deutschland begegnet man dem Zweifarbigen Greiskraut -
allerdings vor allem in Pflanzenhandlungen. Es wird auch unter dem Namen
Silberstrohblume als Zierpflanze zum Verkauf angeboten. Foto:
Juni 2001, Buġibba
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