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Prähistorisches auf MenorcaGastbeitrag von Uwe Post exklusiv für Fotoreiseberichte.de Vermutlich ist es die größte Touristenattraktion der Insel: Naveta des Tudons (auch: Nau d'es Tudons). Es handelt sich dabei um eine restaurierte, vorgeschichtliche Begräbnisstätte in der Form eines mit dem Kiel liegenden Schiffes (direkt an der Hauptstraße kurz vor Ciutadella). Man kann durch den rückwärtigen Eingang hineinkriechen. Wenn gerade ein Bus voller Touristen eingetroffen ist, die die gleiche Idee haben, wird es allerdings arg eng - nichts für Leute mit Angst vor Menschenmassen und engen Räumen. Da besucht man lieber das weniger stark frequentiertes Gegenstück der Grabanlage. Zuvor sei der Vollständigkeit halber angemerkt, dass die Stätte aus der Zeit zwischen 1.400 - 1.300 v. Chr. stammt und aus Sandsteinquadern besteht. Es wird behauptet, es handele sich hierbei um das älteste bekannte Bauwerk Europas. Nicht restauriert, dafür aber auch fast nicht besucht, sind die beiden Navetes de Rafal Rubí (an der Hauptstraße zwischen Máo und Alaior). Ihnen fehlt das erste Stockwerk, dafür fällt etwas Licht in den Innenraum. Diese prähistorische Begräbnisstätte wurde 1.500 - 1.000 v. Chr. als Gemeinschaftsgrab benutzt. Bemerkenswert ist, dass es in den beiden Navetes ganz unterschiedlich kühl ist und auch unterschiedlich riecht. Auf alle Fälle ist es eine bedrückende Atmosphäre, in der man sich den schwach beleuchteten Bestattungsplatz anschaut. Eine der größten prähistorischen Siedlungen heißt Talatí de Dalt (ebenfalls zwischen Maó und Alaior). Es gibt einen etwas erhöhten Platz mit Sicht auf die erhaltenen Grundmauern, unterirdische Felsgrotten und nicht zuletzt eine Taula mit einem schräg angelehnten Stützstein. Die T-förmige Konstruktion aus zwei Monolithen bildet einen Tisch für Riesen (Taula = Tisch). 1.100 - 900 v. Chr. sollen diese Kultstätten entstanden sein. Vielleicht hatten sie aber auch astronomische Bedeutung oder irgendwelche Außerirdischen nutzten sie für Experimente an den Menschen. Anders gesagt: Man kennt die ursprüngliche Bedeutung der Bauwerke nicht genau. Heute nutzen jedenfalls Touristen den schrägen Zusatzstein, um auf die Taula zu klettern und sich dort fotografieren zu lassen. Der betreffende Tourist versteckt sich auf obigem Foto übrigens gerade hinter der Taula, weil ein Einheimischer vorbeikam und ihm ein paar Takte dazu sagte.
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