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Allgemeine Informationen über die Extremadura
Fakten über die Extremadura
Im Südwesten Spaniens liegt eine Gegend, die den Namen Extremadura
trägt. Es handelt sich hierbei um eine der 17 autonomen Gemeinschaften
des Landes. Die Hauptstadt der Gemeinschaft ist Mérida, die Extremadura
umfasst die beiden Provinzen Cáceres und Badajoz. 41.602
Quadratkilometer ist die Gemeinschaft groß, das entspricht 8,3 Prozent
der Fläche der spanischen Landmasse. In der Extremadura leben 1.097.744
Millionen Menschen (Stand 2005), die etwa 2,6 Prozent der spanischen
Gesamtbevölkerung bilden. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 25 Einwohnern
pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Deutschland sind es
durchschnittlich circa 225 Einwohner, die auf
einem Quadratkilometer Fläche leben. 383 Gemeinden umfasst die
Extremadura, Badajoz ist die größte Stadt.In ihr leben circa 136.000 Einwohner
(Stand Anfang 2006). Fast 60 Prozent der Bewohner der Extremadura leben
in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern, die Ortschaften sind folglich recht klein. Das dörfliche Leben dominiert in der gesamten Region,
sie ist größtenteils nicht sonderlich wohlhabend.
Geschichtliches
Aus
der Zeit von vor etwa 3.000 Jahren sind Siedlungsreste der Kelten
gefunden worden, die in der Extremadura gelebt haben. Später haben
dort die Karthager und danach die Römer gesiedelt. Sie haben einige Städte
gegründet und
der Region dadurch zu wirtschaftlichem Aufschwung verholfen. Unter dem Namen
Hispana Ulterior Lusitana ist die Extremadura zur damaligen Zeit im
römischen Reich bekannt gewesen. Das heutige Cáceres ist von den Römern unter
dem Namen Norba Caesariana gegründet worden, Mérida hat anfangs
den Namen
Emerita Augusta getragen. Zahlreiche Bauwerke und Ruinen aus der Zeit der
Römer sind noch heute in der Extremadura erhalten und können besichtigt
werden.
Im weiteren Verlauf der Geschichte
haben sich die Mauren in Spanien
angesiedelt, auch in der Extremadura sind sie zu Hause gewesen. Der spanische König
Alfonso IX. hat die Region im Jahre 1230 erobert. Weitere Regionen
Spaniens sind damals ebenfalls unter seinen Einfluss gelangt. In Bezug auf dieses Kapitel
der spanischen Geschichte wird von der sogenannten
Reconquista
gesprochen. Auf Deutsch bedeutet dies "Rückeroberung". Das einst spanische
Land ist in zähem Ringen den Mauren entrissen worden, der Prozess hat
einige Zeit angedauert. Doch das ist nicht der einzige wichtige Aspekt in der
Geschichte der Extremadura. Sie wird im Spanischen auch als tierra de
conquistadores bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass viele der
berühmten spanischen Eroberer aus der Gegend stammen, unter ihnen
namhafte Männer wie
Hernando de Soto,
Francisco Pizarro und
Hernán Cortés.
Landschaft und Geografie
Die
Extremadura ist als Reiseregion bei deutschen Urlaubern
bedauerlicherweise kaum bekannt. Eine der Ursachen für diesen Umstand
dürfte die Tatsache sein, dass sie keine Küsten mit kilometerlangen
Sandstränden zu bieten hat, die für vielen Menschen der Inbegriff eines
Spanienurlaubs sind. Trotz allem ist die Extremadura insbesondere für
Naturliebhaber äußerst reizvoll, weil sie voller Kontraste ist. Zwischen
130 und etwa 2.400 Meter erhebt sich die äußerst abwechslungsreiche Landschaft über den
Meeresspiegel. Es gibt weite Ebenen, viele vom Menschen nahezu
vollständig unberührte Flussläufe, zauberhafte Täler und schroffe
Gebirge. Die jährlichen Niederschlagsmengen variieren in den einzelnen
Bereichen der Extremadura zwischen 400 und 800 Millimeter.
Aufgrund
der unterschiedlichen Höhenlagen sowie der verschiedenen
Niederschlagsverhältnisse reicht die Palette der Landschaftsformen von
Wiesen über lichte Wälder bis hin zu felsigen Gebirgen. Zwei große
Flüsse winden sich durch die Extremadura: der Tajo und der Guadiana.
Daneben gibt es eine ganze Reihe kleinerer Flüsse und etliche Bäche. Vielerorts
sind zur
besseren Bewässerung der Umgebung Dämme und Stauseen errichtet worden, mit
deren Hilfe die vor allem die südliche Extremadura oft heimsuchenden
Dürren gemildert werden sollen. Bergig ist die nördliche Extremadura,
bis dorthin erstrecken sich die westlichen Ausläufer des Zentralsystems
der iberischen Halbinsel. Deshalb befinden sich innerhalb der Grenzen
der Extremadura mehrere Gebirgszüge und Täler, davon auch einige im
östlichen Teil. Die Gebirge der Extremadura knüpfen an die
Sierra de
Gredos an, die bis nach Kastilien reicht. Mit seiner Höhe von 2.425
Meter überragt der Berg Calvitero die Umgebung. Er befindet sich an der
Grenze zur Nachbarprovinz Salamanca. Vor allem in den Tälern ist
reichlich Wasser vorhanden, weshalb dort Landwirtschaft betrieben wird.
Trockene, weitläufige flache Areale erstrecken sich südlich des Flusses
Tajo. Diese Gegend wird ebenfalls landwirtschaftlich genutzt, dort bauen
die Einheimischen vor
allem Wein an. Eine typische Landschaftsform der Ebenen sind die
alten Steineichenhaine, die im Spanischen als
Dehesas
bezeichnet werden. Sie sind der Lebensraum des schwarzen iberischen
Schweins (cerdo ibérico), auf dessen Speisezettel überwiegend
Eicheln stehen. Die Schweine werden bewusst in diesen lichten Wäldern
gehalten. Die Tiere sind die Lieferanten für den begehrten und teuren
luftgetrockneten Schinken (jamón ibérico), der sein
einzigartiges Aroma unter anderem durch die spezielle Ernährung der
Tiere erhält, siehe Kapitel
über die
kulinarischen Genüsse der Region. Der Boden der Ebenen ist mit
dünnem Gras bedeckt. Auf kleinen Hügeln gedeiht eine
Pflanzengemeinschaft bestehend aus Heide, Myrte, Erdbeerbäumen und
vereinzelten Korkeichen. Dieses Buschland wird als Matorral
bezeichnet.
Besonderheiten der Extremadura
Die Extremadura bietet eine Fülle von Möglichkeiten zur
Freizeitgestaltung, allem voran natürlich das Wandern sowie das Erkunden
der artenreichen Vogelwelt. Schon im sehr zeitigen Frühling lockt die
üppige Vegetation Pflanzenliebhaber an, im heißen Sommer kommen
Reptilienfreunde voll auf ihre Kosten. Im Herbst ist es wieder etwas
kühler und eine Reihe von Vögeln machen auf dem Weg in die afrikanischen
Überwinterungsquartiere Halt in
der Gegend. Der milde Winter ist ebenfalls eine angenehme Reisezeit -
insbesondere wenn man zu den Vogelbegeisterten gehört und tausende
Kraniche sehen möchte. Diese eleganten großen Vögel überwintern in
mehreren Teilen Spaniens, darunter auch in der Extremadura.
Kulturbegeisterte finden in den Städten der Region viele sehr gut
erhaltene Sehenswürdigkeiten aus vergangenen Zeiten. In Cáceres ist
beispielsweise der gesamte Stadtkern aus vergangenen Epochen erhalten
geblieben. Wer mag, kann in der Extremadura in prächtigen alten Bauten
wohnen, den sogenannten Paradores de Turismo, siehe Kapitel
Reisetipps.
Allein das ist schon ein ganz besonderer Genuss, für den sich eine Reise
ins zentrale Spanien lohnt.
Anmerkungen zu meinem Reisebericht
In
meinem Extremadura-Reisebericht steht die Natur im Mittelpunkt - wie bei all meinen
Berichten. Zweimal habe ich die schöne Landschaft bisher bereist. Meine
erste Reise habe ich der Tatsache zu verdanken, dass ich Journalistin
bin, über Vögel schreibe und deshalb vom spanischen Tourismusbüros für
einige Tage Anfang März 2006 in die Gegend eingeladen worden bin.
Während dieser Reise habe ich die internationale Vogelbeobachtungs-Messe
besucht (Feria
International de Turismo Ornitológico, FIO), siehe Foto rechts. Für
die Einladung zu dieser Reise möchte ich mich an dieser Stelle ganz
herzlich beim Tourismusbüro bedanken. Diese drei Tage vor Ort haben
gereicht, um bei mir den Wunsch entstehen zu lassen, die Extremadura
erneut zu bereisen, am besten für mehr als drei Tage.
Erfüllt
habe ich mir diese Herzensangelegenheit im Frühling 2009. Ende
März/Anfang April habe ich eine Vogelbeobachtungsreise nach
Spanien unternommen, die der deutsche Veranstalter
birdingtours organisiert hat. Zunächst hat meine Gruppe unter
der Leitung des Biologen
Roberto Cabo einen landschaftlich sehr reizvollen Teil
Andalusiens
bereist. Anschließend haben wir einige ausgesprochen schöne Tage in der
Extremadura verbracht. Ich möchte mich beim Reiseveranstalter für die wunderbare
Gelegenheit bedanken, einige der schönsten Gebiete Spaniens gesehen zu
haben. Roberto Cabo gilt mein Dank, weil er nicht müde geworden ist, viele
Fragen zur Natur zu beantworten und weil er uns fantastische
Beobachtungen ermöglicht hat. Auch meinen Mitreisenden möchte ich für
die schöne Zeit danken, die wir miteinander verbracht haben.
Danksagung an das Unternehmen Kroll Ontrack
Während
meiner zweiten Extremadura-Reise ist es unterwegs zu einer großen
Daten-Katastrophe gekommen: Der mit rund 800 Bildern gefüllte
Speicherchip meiner digitalen Spiegelreflexkamera hat sich
verabschiedet. Es ist urplötzlich kein Zugriff mehr auf die Bilder möglich
gewesen. Bei den
Fotos hat es sich fast ausnahmslos um Aufnahmen gehandelt, die ich einem
starken Teleobjektiv angefertigt habe und auf denen Tiere in
Nahaufnahmen zu sehen gewesen sind. Unter den Fotos haben sich nicht nur welche aus der
Extremadura befunden, sondern auch aus
Andalusien, wo ich im Rahmen meiner Rundreise kurz zuvor gewesen bin.
Zurück
in Deutschland, habe ich den Speicherchip an das auf die Datenrettung
spezialisierte Unternehmen Kroll Ontrack geschickt. Dort ist mir schnell
geholfen worden, der Service ist großartig gewesen. Den Technikern ist es gelungen,
etwas mehr als 85 Prozent meiner Aufnahmen zu retten, die restlichen
Fotos sind bei dem "Datencrash" für immer zerstört worden. Doch
nur weil
der Großteil gerettet werden konnte, darunter die in diesem Kasten
gezeigten Bilder, ist es mir überhaupt möglich gewesen, in diesem Reisebericht
so viele Fotos zu präsentieren. Vielen Dank, liebes Team von Kroll Ontrack!
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