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Schmetterlinge oder Falter in Bulgarien - Teil 3

Eulenfalter (Owlet Moths, Noctuidae)

Die Familie der Eulenfalter ist sehr artenreich. In Bulgarien kommen viele Spezies vor, von denen ich während meiner Reise nur einen Bruchteil beobachten konnte. Folgende Arten aus der Familie der Eulenfalter sind in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge abgebildet:

· Ackerwinden-Trauereule (Four-spotted Moth, Tyta luctuosa)
· Breitflügelige Bandeule (Lesser Yellow Underwing, Noctua comes)
· Gammaeule (Silver Y, Autographa gamma)
· Kamillen-Mönch (Chamomile Shark, Cucullia chamomillae)
· Königskerzen-Mönch (Mullein Moth, Shargacucullia verbasci)
· Schwammspinner (Gypsy Moth, Lymantria dispar)
· Trauerspinner (Penthophera morio)

Ackerwinden-Trauereule (Four-spotted Moth, Tyta luctuosa)

Ackerwinden-Trauereule (Four-spotted Moth, Tyta luctuosa)Die Flügelspannweite der Ackerwinden-Trauereule beträgt 22 bis 26 Millimeter. Auf der Oberseite sind ihre Vorderflügel schwarzbraun bis schwarz gefärbt. Der Rand ist teilweise weiß gesäumt und am Rand befindet sich etwa mittig auf dem Flügel ein heller Fleck. Dieser ist weißlich bis gelblichweiß oder zart rosa gefärbt. Seine Form ist viereckig mit abgerundeten Ecken. Die Hinterflügel haben auf der Oberseite dieselbe Grundfärbung. Auch sie haben einen abschnittsweise weißen Saum. In ihrer Mitte verläuft ein breiter Fleck, der unregelmäßig geformt ist und sich bei den meisten Individuen über die gesamte Flügelbreite erstreckt. Sowohl am Tage als auch in der Nacht ist diese Falterart aktiv. Ihre Flugzeit dauert in Süd- und Südosteuropa von von Mai bis Juni (1. Generation) sowie von Juli bis August (2. Generation). Oft gibt es von September bis Oktober eine dritte Generation. Anzutreffen ist diese Falterart in Steppenheiden, auf trockenen Wiesen, Brachen, Kleefeldern oder auf Ödland. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo

Breitflügelige Bandeule (Lesser Yellow Underwing, Noctua comes)

Raupe der Breitflügeligen Bandeule (Lesser Yellow Underwing, Noctua comes)Die Breitflügelige Bandeule ist nachtaktiv. Bei dieser Falterart beträgt die Flügelspannweite 35 bis 50 Millimeter. Was ihre Zeichnung anbelangt, sind diese Tiere ausgesprochen variabel und auch die Grundfarbe unterscheidet sich bei den einzelnen Individuen. Sie kann von hell ockerbraun über braun mit einem grünlichen oder rötlichen Einschlag bis hin zu dunkelbraun und rotbraun variieren. Bei den meisten Individuen sind die Querlinien und Makel normalerweise sichtbar ausgeprägt. Typisch für die Art sind die gelben oder orangegelb gefärbten Hinterflügel, auf denen sich am äußeren Rand ein schwarzes Band erstreckt. Recht klein und oft verwaschen ist der schwarze, meist halbmondförmige Diskalfleck. Bezüglich ihres Lebensraums sind Breitflügelige Bandeulen nicht sehr wählerisch, man kann sie in vielen Habitaten beobachten. Ihre Flugzeit beginnt meist im Juni und dauert bis in den Oktober; die Tiere fliegen jährlich in einer Generation. Die Raupen sind im Frühling in der Natur zu finden. Sie sind rötlich- oder grünlichgrau gefärbt und tragen große, schwarze oder dunkelbraune und gelblich gesäumte Dreiecksflecke auf dem Rücken des elften Körpersegments. Außerdem haben sie kleineren Dreiecksflecken auf den davor liegenden Segmenten. Fotos erwachsener Falter gibt es in der Bestimmungshilfe des Lepiforums. Foto: 15.05.2014, Burgas

Gammaeule (Silver Y, Autographa gamma)

Gammaeule (Silver Y, Autographa gamma)Etwa 35 bis 40 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der Gammaeule. Vor allem während der Dämmerung und nachts sind diese Falter aktiv, sie können aber gelegentlich auch am Tage beobachtet werden. Gammaeulen haben eine graubraune bis braune Grundfärbung. Auf den Vorderflügeln befinden sich die für die Art typischen hellen Zeichnungen in Form des griechischen Buchstaben Gamma. Diese Zeichnung kann jedoch auch als ein "Y" gedeutet werden, deshalb hat die Art im Englischen den Namen "Silbernes Y" erhalten. Die Flugzeit der Gammaeulen beginnt meist im April/Mai und sie dauert bis in den Oktober hinein, sofern es warm genug ist. Gern halten sich die Falter auf naturbelassenen Wiesen auf, auch in Parks und Gärten kommen sie vor. Foto: 16.05.2014, Nähe Schabla-See

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Kamillen-Mönch (Chamomile Shark, Cucullia chamomillae)

Raupe des Kamillen-Mönchs (Chamomile Shark, Cucullia chamomillae)Zwischen 40 und 42 Millimeter beträgt die Flügelspannweite des Kamillen-Mönchs. Diese nachtaktive Falterart ist in weiten Teilen Europas, so auch in Bulgarien, beheimatet. Die Flugzeit dieser Tiere beginnt im April und dauert einige Wochen, meist bis Juni. Erwachsene Falter sind schlicht bräunlichgrau gefärbt. Der Lebensraum, in dem diese Falterart vorkommt, ist recht variabel. Die Tiere leben vor allem dort, wo es Kamille (Chamaemelum nobile) gibt, denn dies ist eine wichtige Futterpflanze für ihre Raupen. Zu finden sind sie deshalb beispielsweise an Straßenrändern, auf Ödland oder an den Rändern landwirtschaftlich genutzter Felder. Die Raupen des Kamillenmönchs sind ausgesprochen variabel gefärbt und gezeichnet. Sie können weißlich, grün-gelb oder rosa-grün sein, auch überwiegend grüne Exemplare kommen vor. Typisch ist, dass sie ein sich wiederholendes, v-förmiges Muster auf der Körperoberseite tragen. Eine Übersicht mit verschiedenen Variationen der Raupenfärbungen gibt es bei Schmetterling-raupe.de. Foto: 12.05.2014, Nähe Potochnitsa

Königskerzen-Mönch (Mullein Moth, Shargacucullia verbasci)

Raupe des Königskerzen-Mönchs (Mullein Moth, Shargacucullia verbasci)Der Königskerzen-Mönch, auch Brauner Mönch genannt, ist ein nachtaktiver Falter. Seine Grundfärbung ist blassgrau bis mittelgrau. Auf den Vorderflügeln befinden sich an den Rändern dunkle Bereiche. Zwischen 45 und 46 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der Tiere, ihre Flugzeit findet etwa von April bis Juni statt. Typische Lebensräume, in denen diese Spezies anzutreffen ist, sind krautreiche Gärten und Wiesen, Waldränder und andere Flächen, auf denen Königskerzen (Verbascum sp.) zu finden sind. Diese Pflanzen bilden die Nahrung der Raupen. Bei einem massenhaften Befall fressen sie die Pflanzen vollständig kahl. Die Raupen des Königskerzen-Mönchs sind cremefarben. Sie tragen schwarze und gelbe Punkte, weshalb sie recht farbenfroh sind. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo

Schwammspinner (Gypsy Moth, Lymantria dispar)

Der Schwammspinner ist ein Falter aus der Unterfamilie der Trägspinner (Lymantriinae), die wiederum zu den Eulenfaltern gehören. Zwischen 32 und 55 Millimeter beträgt die Flügelspannweite der überwiegend nachtaktiven Tiere. Weibchen sind an ihren hellen Vorderflügeln mit dünnen, dunklen Zeichnungen zu erkennen. Sie leben für gewöhnlich sehr versteckt. Männliche Individuen sind bräunlich-grau gefärbt, auch ihre Vorderflügel zeigen eine dunkle Zeichnung. Einige Männchen sind insgesamt sehr dunkel gefärbt, siehe Foto im Düsseldorf-Fotoreisebericht. Man spricht bei ihnen von sogenannten melanistischen Männchen. In den Sommermonaten können Schwammspinner in der Nähe von Wäldern beobachtet werden, die Flugzeit beginnt Ende Juli und sie dauert bis in den September. Die dunkel gefärbten, rot und dunkelblau gepunkteten sowie dicht behaarten Raupen sind ab Mai/Juni in der Natur zu finden. Treten sie massenhaft auf, können sie ganze Bäume kahl fressen.

  Raupe des Schwammspinners (Gypsy Moth, Lymantria dispar)   Raupe des Schwammspinners (Gypsy Moth, Lymantria dispar)  
  Foto: 12.05.2014,
Nähe Potochnitsa
  Foto: 10.05.2014,
Nähe Dolno Cherkovishte
 

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Trauerspinner (Penthophera morio)

Männlicher Trauerspinner (Penthophera morio)Der Trauerspinner gehört innerhalb der Familie der Eulenfalter zur Unterfamilie der Trägspinner (Lymantriinae). Die beiden Geschlechter sind anhand ihres Aussehens leicht zu unterscheiden. Männliche Individuen haben eine Flügelspannweite von 22 bis 32 Millimeter. Ihre Flügel sind in den meisten Fällen schwarz, nur bei einigen Individuen sind sie bräunlich gefärbt. Am Außenrand sind beide Flügelpaare fein behaart. Typisch ist, dass die Flügeladern sehr gut erkennbar sind. Weil die Beschuppung recht dünn ist, sind die Flügel ein wenig durchscheinend. Die Fühler der Männchen sind lang doppelt gekämmt. Weibchen sehen gänzlich anders aus. Sie haben nur kleine Stummelflügel und sind deshalb flugunfähig. Ihr Körper ist sehr plump und erinnert kaum an den eines Schmetterlings. Der Körper ist bei ihnen graugelb oder graubraun gefärbt und kurz behaart, ihre Fühler haben sehr kurze Kammzähne. Fotos beider Geschlechter sind in der Bildersammlung des Lepiforums zu sehen. Von April bis Juni dauert die Flugzeit der Trauerspinner. Anzutreffen sind diese Tiere in offenen Wiesenlandschaften. Foto: 14.05.2014, am Atanassow-See bei Burgas

  Männlicher Trauerspinner (Penthophera morio)   Raupe des Trauerspinners (Penthophera morio)  
  Männchen, Foto: 14.05.2014,
am Atanassow-See bei Burgas
  Raupe, Foto: 14.05.2014,
am Atanassow-See bei Burgas
 

Glucken (Eggars, Lasiocampidae)

Die Glucken, die auch als Wollkrautspinner bezeichnet werden, sind weltweit mit rund 1.500 Arten vertreten. Ihr hauptsächliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die tropischen Regionen der Erde, doch auch in Europa sind einige Spezies beheimatet. Folgende Arten aus der Familie der Glucken werden in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt:

· Eichen-Wollafter (Eriogaster rimicola)
· Ringelspinner (Lackey Moth, Malacosoma neustria)
· Wolfsmilch-Ringelspinner (Ground Lackey, Malacosoma castrensis) 

Eichen-Wollafter (Eriogaster rimicola)

Raupe des Eichen-Wollafters (Eriogaster rimicola)Die Flügelspannweite des Eichen-Wollafters beträgt circa 36 bis 45 Millimeter. Ihre Färbung ist sehr schlicht. Sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite sind beide Flügelpaare hellbraun bis ockerbraun gefärbt. Auf den Vorderflügeln befindet sich je ein kleiner, gelblichbrauner Fleck. Der Körper ist behaart, vor allem der Brustbereich trägt dichte Härchen, die wie die Flügel gefärbt sind. Weibchen haben fadenförmige Fühler, die Fühler der Männchen sind einseitig gekämmt. Von September bis Anfang November dauert die Flugzeit der erwachsenen Falter. Raupen dieser Spezies lassen sich von April bis etwa Anfang oder Mitte Juli in der Natur beobachten. Weil Eichenblätter die hauptsächliche Nahrung dieser Spezies darstellen, findet man die recht großen, mehrere Zentimeter langen und auffällig gefärbten Raupen meist in Lebensräumen mit Eichen. Foto: 11.05.2014, Dnevni grablivi ptitzi bei Madzharovo

Ringelspinner (Lackey Moth, Malacosoma neustria)

Raupe des Ringelspinners (Lackey Moth, Malacosoma neustria)Die Grundfärbung der Ringelspinner ist sehr variabel. Diese nachtaktiven Falter können hellgelb, rotbraun, graubraun oder braun gefärbt sein. Ihre Flügelspannweite beläuft sich auf 25 bis 40 Millimeter. Männliche Individuen tragen auf der Oberseite der Vorderflügel zwei Querlinien. Diese sind bei hellen Tieren bräunlich und bei dunklen Individuen weißlich. Weibchen sind daran zu erkennen, dass sie meist ein wenig größer sind als die Männchen und dass bei ihnen der Bereich zwischen den Querbinden dunkler gefärbt ist als bei ihren männlichen Artgenossen. Außerdem haben sie fadenförmige Fühler, während die der Männchen stark gekämmt sind. Bis zu 60 Millimeter werden die Raupen dieser Spezies lang. Aufgrund ihres farbenfrohen Äußeren sind sie sehr auffällig. Ihre Grundfärbung ist leuchtend blaugrau. Die Rückenlinie ist hell und sie tragen außerdem orange, dunkle und gelbe Längsstreifen. Am Kopf sind sie blaugrau und typisch sind zwei zwei schwarze Flecken, die wie Augen aussehen. Feine, helle und weiche Haare bedecken den Körper dieser Raupen. Im Mai und Juni sind die Raupen in der Natur zu finden, die Flugzeit der erwachsenen Falter findet von Ende Juni bis Mitte August statt. Wälder, Streuobstwiesen sowie Parks und Gärten sind Lebensräume, in denen man diese Falterart antrifft. Foto: 14.05.2014, Poda-Schutzgebiet in Burgas

Wolfsmilch-Ringelspinner (Ground Lackey, Malacosoma castrensis)

Raupe des Wolfsmilch-Ringelspinners (Ground Lackey, Malacosoma castrensis)Mit ihrer Flügelspannweite von 24 bis 42 Millimeter sind Wolfsmilch-Ringelspinner relativ groß. Diese Falterart ist nachtaktiv. Männliche Individuen sind an ihren hellen, grau-ockerfarbenen Vorderflügeln zu erkennen. Zwischen den Flügeldritteln verlaufen auf den Vorderflügeln dunkelbraune Querlinien, wobei die erste Linie, die sich näher an der Flügelbasis befindet ein wenig breiter und kräftiger ist als die andere Linie. Die beiden Linien treffen sich in der sogenannten Diskoidalregion. Sie bilden dort einen x-förmigen, dunklen Fleck. Zwischen diesem Fleck und dem Außenrand sind die Flügel innerhalb der Linien dunkelbraun gestäubt. Darüber hinaus gibt es auf den Vorderflügeln eine weitere Querbinde. Einfarbig dunkelbraun sind die Hinterflügel. Männchen haben am Thorax eine dichte, hell ockergelbe Behaarung. Weibliche Wolfsmilch-Ringelspinner sind an ihren braunen Vorderflügeln zu erkennen. Auf dieser Grundfarbe verlaufen zwei unterschiedlich breite, hell ockergelbe Binden, zwischen denen sich ein breiter, dunkelbrauner Streifen befindet. Im Brustbereich sind die Haare der Weibchen braun gefärbt. Bis zu etwa 60 Millimeter werden die Raupen lang. Sie sehen den Raupen des Ringelspinners, der ebenfalls in Bulgarien vorkommt, sehr ähnlich. Ihre Grundfärbung ist graublau und sie haben eine etwas schwächere helle Rückenlinie. Neben den orangen und dunklen Längslinien sind ihre gelben Linien relativ kräftig. Sie haben am Kopf keine Augenflecken. Von Mai bis Juni lassen sich in der Natur Raupen beobachten, erwachsene Falter fliegen von Ende Juni bis Mitte August. Für die Raupen ist die Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) eine sehr wichtige Futterpflanze. Die Tiere kommen in Lebensräumen vor, in denen diese Pflanzenart gedeiht, also beispielsweise auf sonnigen, trockenen und warmen Wiesen sowie in steinigen und sandigen Gegenden. Diese Falterart wird im deutschen Sprachraum alternativ auch als Wolfsmilchspinner bezeichnet. Foto: 11.05.2014, Nähe Dolno Cherkovishte

 

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