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Käfer in Köln und im Umland - Teil 3Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete Version, die Sie hier finden. Marienkäfer (Ladybirds, Coccinellidae) Marienkäfer kommen weltweit vor, es gibt über 6.000 Arten und 370 Gattungen. In Deutschland sind davon 82 Spezies heimisch. Manche dieser Arten sind sehr variabel gefärbt, sodass die verschiedenen Farbvarianten auf den ersten Blick für unterschiedliche Arten gehalten werden könnten. Ein Beispiel für dieses enorme Variantenreichtum ist der Asiatische Marienkäfer, der hierzulande gleichzeitig auch eine der am häufigsten vorkommenden Arten aus der Familie der Marienkäfer ist. Folgende Marienkäfer-Arten finden Sie in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge:
· Asiatischer Marienkäfer (Harlequin Ladybird, Harmonia axyridis) Asiatischer Marienkäfer (Harlequin Ladybird, Harmonia axyridis) Ihr Name deutet bereits an, woher diese Käferart ursprünglich stammt: aus Asien. Im 20. Jahrhundert ist der Asiatische Marienkäfer vom Menschen in Europa eingeführt worden, weil man sich von ihm Hilfe bei der Schädlingsbekämpfung erhofft hatte. Wie sich gezeigt hat, kommen die Tiere mit dem hiesigen Klima bestens zurecht und sie haben sich deshalb in freier Natur etablieren können. Aus einigen wenigen entflogenen Exemplaren sind inzwischen große Bestände geworden. Nahezu in ganz Deutschland ist diese Art inzwischen sehr häufig anzutreffen. Experten befürchten, dass sie irgendwann einige auf unserem Kontinent ursprünglich heimischen Marienkäfer-Arten verdrängen könnte, denn die Larven des Asiatischen Marienkäfers leben räuberisch und fressen nicht nur Blattläuse, sondern auch die Larven anderer Marienkäfer-Spezies. Foto: rote Variante, 15.10.2011, Königswinter Das Aussehen des Asiatischen Marienkäfer ist variabel. Die Tiere sind meist zwischen sechs und acht Millimeter lang und etwa fünf bis sieben Millimeter breit. Ihre Flügeldecken sind hell orangerot bis leuchtend rot gefärbt. Viele dieser Tiere haben 19 schwarze Flecken auf den Flügeldecken, bei einigen Käfern verschwimmen die Flecken jedoch nahezu vollständig. Neben der beschriebenen roten Variante kommt eine schwarze vor, die meist vier orangerote Flecken trägt, siehe Foto in diesem Absatz. Ein sicheres Erkennungsmerkmal der Asiatischen Marienkäfer ist der gelbliche Halsschild, auf dem sich ein je nach Betrachtungswinkel M- oder W-förmiges, schwarzes Muster befindet. Die Larven beider Farbvarianten sind schwarz und orange gefärbt. Foto: schwarze Variante, 15.10.2011, Königswinter
Fünfpunkt-Marienkäfer (5-spot Ladybird, Coccinella quinquepunctata) Mit seiner Körpergröße von nur drei bis fünf Millimeter ist der Fünfpunkt-Marienkäfer, auch Fünfpunkt genannt, ein eher kleiner Vertreter der Familie der Marienkäfer. Die Deckflügel dieser Käferart sind leuchtend rot gefärbt. Auf ihnen befindet sich etwa mittig je ein großer, schwarzer Punkt. Leicht versetzt, liegt schräg darunter zum hinteren äußeren Flügelrand hin je ein weiterer, kleinerer schwarzer Fleck. Darüber hinaus sitzt ein schwarzer Fleck am Schildchen, gesäumt wird er zum Halsschild hin von zwei kleinen weißen Flecken. Auf dem schwarz gefärbten Halsschild liegen im vorderen äußeren Bereich zwei weiße Flecken, der Kopf ist schwarz mit zwei kleinen weißen Flecken. Fühler und Beine sind dunkel gefärbt. Bei flüchtigem Hinsehen kann man den deutlich kleineren Fünfpunkt-Marienkäfer leicht mit dem Siebenpunkt-Marienkäfer verwechseln. Typische Lebensräume, in denen der Fünfpunkt-Marienkäfer heimisch ist, sind Gewässerufer, Trockenrasenzonen und naturbelassene Wiesen. Foto: 29.08.2013, Rösrath-Stümpen Nadelbaum-Marienkäfer (Larch Ladybird, Aphidecta obliterata) Der Nadelbaum-Marienkäfer wird circa 3,5 bis fünf Millimeter groß. Es gibt zwei Farbvarianten dieser Käferart: Die helle Variante ist bräunlich bis schmutzig gelblichbraun gefärbt und trägt eine M-förmige dunkle Zeichnung auf dem hellen Halsschild. Einige Individuen tragen zwei bis drei schwarze längliche Flecken auf dem Deckflügeln. Außerdem sind auf ihnen weitere kleine dunkle Punkte verteilt. Gelblichbraun ist der Kopf gefärbt, auf ihm befinden sich zwei Längsbänder. Die dunkle Farbvariante ist schwarz gefärbt, der Halsschild kann bei ihr fein hell gerandet sein. An der Basis haben die Flügeldecken ebenfalls einen dünnen hellen Rand. Einige Individuen haben einen breiten hellen Rand und in der Mitte der Flügeldecken ein bis zwei helle Flecken. Bei beiden Farbvarianten sind die Fühler und die Beine gelbbraun gefärbt. Außerdem ist die Körperoberseite der Tiere dicht und fein punktiert. Beobachten lassen sich diese Käfer in Nadelwäldern mit Tannen, Fichten und Kiefern, die Flugzeit findet zwischen April und Oktober statt. Mitunter fliegen die Tiere jedoch schon ab März. Foto: 28.03.2012, Königswinter Nierenfleckiger Kugelmarienkäfer (Kidney-spot Ladybird, Chilocorus renipustulatus) Der Nierenfleckige Kugelmarienkäfer gehört mit seiner Körperlänge von nur vier bis fünf Millimeter zu den kleineren Marienkäferarten. Die Tiere sind schwarz gefärbt und tragen auf den Deckflügeln mittig je einen roten oder gelblichen, oval geformten Fleck. Kopf und Hals dieser Käferart sind relativ klein und von der Seite betrachtet, sehen die Tiere nahezu halbkugelförmig aus. Eine dichte, grobe Punktierung bedeckt den Kopf. Beine und Fühler des Nierenfleckigen Kugelmarienkäfers sind bräunlich gefärbt. Anzutreffen sind diese Insekten in feuchten Lebensräumen, in denen es Laubbäume und -sträucher gibt. Bevorzugte Pflanzen dieser Spezies sind Hartriegel (Cornus sp.), Eschen (Fraxinus sp.) und Erlen (Alnus sp.). Die Flugzeit der Nierenfleckigen Kugelmarienkäfer beginnt etwa im Mai/Juni und dauert bis in den Sommer. Foto: 13.06.2012, Köln-Brück Schwarzer Schildlaus-Marienkäfer (Exochomus nigromaculatus) Der Schwarze Schildlaus-Marienkäfer ist nur vier bis 4,8 Millimeter lang. Sein Körper ist stark gewölbt und rundlich gebaut. Ausgefärbte Tiere sind nahezu am gesamten Körper schwarz, auch die Flügeldecken sind schwarz. An den Seiten des Halsschildes befinden sich zwei orangerote Punkte. Orangerot sind die Beine gefärbt. Unmittelbar nach dem Schlüpfen sind diese Käfer rot gefärbt, sie färben sich innerhalb eines Tages schwarz. Schildläuse bilden die Nahrung dieser kleinen Käferart. Nur in trockenen Heidegebieten ist der Schwarze Schildlaus-Marienkäfer anzutreffen, dort halten sie sich beispielsweise auf Heidekraut (Calluna sp.) oder Ginsterarten wie dem Besenginster (Cytisus scoparius) auf. Weil diese Lebensräume sehr selten geworden sind, steht es in Deutschland nicht gut um die Bestände des Schwarzen Schildlaus-Marienkäfers. Die Spezies gilt je nach Region als gefährdet oder stark gefährdet. Foto: 12.07.2013, Köln-Dellbrück Sechzehnfleckiger Marienkäfer (Orange Ladybird, Halyzia sedecimguttata) Mit seiner Körperlänge von fünf bis sieben Millimeter ist der Sechzehnfleckige Marienkäfer recht zierlich. Sein Körper ist oval geformt. Hellbraun bis orange ist die Grundfärbung des Körpers, dies gilt sowohl für die Ober- als auch für die Unterseite. In auffälligem Kontrast stehen die schwarzen Augen der Tiere. Auf den Flügeldecken tragen diese Insekten Punkte, bei den meisten Individuen pro Flügeldecke acht weiße Flecken zu sehen, manche Exemplare haben jedoch weniger Flecken. Auf dem Halsschild dieser Marienkäferart sind zwei helle Flecken vorhanden. Eine feine, helle Längslinie verläuft auf beiden Seiten am Flügeldeckenrand. Insbesondere in Laubwäldern sind diese zierlichen Käfer anzutreffen, darüber hinaus kommen sie in Nadelwäldern vor. In der Zeit von April bis Oktober kann man die Käfer in der Natur beobachten, in der kalten Jahreszeit ziehen sich die Tiere in Verstecke zurück. Dies können beispielsweise Spalten und Ritzen von Baumstämmen sein. Nur an sehr warmen Wintertagen kann man Sechzehnfleckige Marienkäfer dabei beobachten, weil sie dann mitunter vorübergehend hervorkommen. Foto: 01.01.2012, Köln-Brück Sechzehnpunkt-Marienkäfer (Sixteen-spot Ladybird, Tytthaspis sedecimpunctata) Mit seiner Körpergröße von nur etwa 2,5 bis 3,5 Millimeter gehört der Sechzehnpunkt-Marienkäfer zu den kleineren Vertretern seiner Familie. Der Körper dieser Tiere ist stark gewölbt und hell bräunlich gefärbt. Auf den Flügeldecken befinden sich 16 Flecken, die teils ineinander übergehen können. Die Flügeldeckennaht ist beim Sechzehnpunkt-Marienkäfer schwarz gefärbt. Den Halsschild bedecken sechs Flecken, die bei den einzelnen Individuen mehr oder minder stark miteinander verschmelzen. Weibchen haben einen schwarzen Punkt auf dem Kopf, Männchen haben dagegen einen dunklen Basalrand. Beine und Fühler sind hellbraun gefärbt. Typische Lebensräume dieser Käferart sind Kulturlandschaften und sandige Areale wie Dünen oder Flussufer. In der Zeit von März bis Oktober kann man die Käfer in der Natur beobachten, sie überwintern in Gruppen unter Pflanzenteilen. Foto: 23.06.2012, Köln-Brück Siebenpunkt-Marienkäfer (Seven-spot Ladybird, Coccinella septempunctata) Einer der bekanntesten Marienkäfer Deutschlands ist der Siebenpunkt-Marienkäfer. Seine Körperlänge beträgt zwischen fünf und acht Millimeter. Der Körper wirkt ein wenig gestreckt. Er ist von oben betrachtet oval geformt und stark abgerundet, wenn man ihn von der Seite betrachtet. Je drei schwarze Punkte zieren die roten Flügeldecken. Auf dem Schildchen, also ein Stück hinter dem Kopf, befindet sich ein siebter, größerer Fleck, der zum Kopf hin von zwei weißen Bereichen flankiert wird. Der Halsschild ist schwarz gefärbt, er trägt vorn rechts und links je einen weißen Fleck. Ebenfalls schwarz ist der Kopf des Siebenpunkt-Marienkäfers, er trägt zwei kleine weiße Punkte. zu finden ist die Art überall dort, wo es Blattläuse gibt. Diese winzigen Insekten bilden die Nahrung der Siebenpunkt-Marienkäfer und ihrer Larven. Experten haben diese Marienkäfer-Art zum "Insekt des Jahres 2006" ernannt. Foto: 29.07.2011, Köln-Eil
Vierfleckiger Kugelmarienkäfer (Pine Ladybird, Exochomus quadripustulatus) Wie eine Halbkugel und somit auffällig rund ist der Vierfleckige Kugelmarienkäfer geformt. Diese Marienkäfer-Art erreicht eine Körperlänge von drei bis fünf Millimeter. Der Körper ist überwiegend schwarz gefärbt. Auf den Flügeldecken befinden sich jeweils zwei charakteristisch geformte rötliche Flecken, die bei einigen Individuen auch gelb-orange gefärbt sein können. Der jeweils hintere Fleck ist oval, der vordere weist die Form eines Halbmondes auf. Typische Lebensräume, in denen man diese zierlichen Käfer antrifft, sind lichte Wäldern sowie Gärten, Parks und Heideflächen. Besonders gern halten sich Vierfleckige Kugelmarienkäfer in der Nähe von Nadelbäumen wie Fichten (Picea sp.), Lärchen (Larix sp.), Kiefern (Pinus sp.) und Wacholder (Juniperus sp.) auf. Insbesondere im Sommerhalbjahr kann man die Käfer beobachten, im Winter schützen sie sich normalerweise in einem Versteck unter Pflanzenmaterial vor der Kälte. Mitunter kommen sie bei Sonnenschein jedoch hervor, um sich ein wenig aufzuwärmen. Foto: 15.10.2011, Königswinter Vierzehnpunkt-Marienkäfer (Fourteen-spotted Lady Beetle, Propylea quatuordecimpunctata) Die Körperlänge des Vierzehnpunkt-Marienkäfers beträgt lediglich zwischen 3,5 und 4,5 Millimeter, weshalb die Tiere häufig übersehen werden. Der Körper der Tiere ist oval geformt und recht ausgeprägt gewölbt. In ihrem Muster und in ihrer Färbung variiert diese Marienkäfer-Spezies sehr stark, es gibt mehr als 100 verschiedene Varianten. Für gewöhnlich sind die Käfer jedoch gelb gefärbt. Auf ihren Deckflügeln, deren Grundfärbung meist hell bis kräftig gelblich ist, befinden sich sieben schwarze, fast rechteckig geformte Flecken. Diese können ineinander übergehen und so eine erstaunliche Mustervielfalt erzeugen. Bei manchen Tieren sind die dunklen Flecken so stark zusammengewachsen, dass die gelbe Grundfärbung der Flügeldecken kaum oder gar nicht zu sehen ist. Beine und Fühler der Vierzehnpunkt-Marienkäfer sind hellbraun gefärbt. Auf krautigen Pflanzen und in Laubgehölzen sowie auf Wiesen und Feldern, in Parks und Gärten sind diese auch als Schachbrett-Marienkäfer bezeichneten Tiere im Frühling und Sommer zu finden.
Vierzehntropfiger Marienkäfer (Cream-spotted Lady Beetle, Calvia quatuordecimguttata) Die Grundfärbung dieser Marienkäfer-Art ist hellbraunrot bis bräunlich, dies gilt für den Körper und für die Flügeldecken des Vierzehntropfigen Marienkäfers. Sie erreichen eine Körperlänge von 4,5 bis sechs Millimeter. Der Körper ist breit, oval geformt, zudem ist er relativ stark gewölbt. Auf jeder der beiden Flügeldecken tragen die kleinen Käfer je sieben weißliche Punkte, die unterschiedlich groß sein können. Der Halsschild ist wie der restliche Körper gefärbt. In den hinteren Ecken trägt er je einen kleinen weißlichen Fleck. Die Beine und die Fühler dieser Käferart sind braun gefärbt. Typische Lebensräume, in denen die Käfer in der warmen Jahreszeit heimisch sind, sind Waldränder und sowohl trockene als auch feuchte Wiesen. Blattläuse und Blattflöhe bilden die Nahrung des Vierzehntropfigen Marienkäfers. In manchen Literaturquellen wird die Art deshalb auch als Blattfloh-Marienkäfer bezeichnet. Foto: 24.03.2012, Köln-Dellbrück Zehnpunkt-Marienkäfer (10-spot Lady Beetle, Adalia decempunctata) Mit seiner Körpergröße von nur 3,5 bis fünf Millimeter ist der Zehnpunkt-Marienkäfer sehr zierlich. Diese Käferart weist eine variable Färbung auf. Es gibt eine helle (rote) Form, sie trägt fünf bis sieben schwarze Punkte auf dem weißen Halsschild und mehrere schwarze Flecken auf den hell orangeroten Deckflügeln. Überwiegend schwarz ist dagegen ist die dunkle (schwarze) Form gefärbt. Diese Individuen tragen auf den Deckflügeln hinter den Schultern einen schräg verlaufenden orange gefärbten Fleck. Bei einigen Exemplaren der dunklen Form befinden sich weitere orange gefärbte Flecken auf den Flügeln. Es kann bei dieser Marienkäferart auch sein, dass die Flecken vollständig fehlen. Zu erkennen ist die Spezies dann nur am hellen Halsschild mit fünf schwarzen Punkten, die allerdings nicht immer scharf voneinander abgegrenzt sein müssen. Beine und Fühler des Zehnpunkt-Marienkäfers sind gelblichbraun gefärbt. In den Monaten März/April bis Oktober findet die Flugzeit dieser Insekten statt. Blattläuse bilden die Nahrung des Zehnpunkt-Marienkäfers.
Zweipunkt-Marienkäfer (Two-spotted Lady Beetle, Adalia bipunctata) Nur 3,5 bis 5,5 Millimeter beträgt die Körperlänge der oval geformten Zweipunkt-Marienkäfer. Diese Marienkäfer-Art kommt in zwei Farbvarianten vor. Bei der roten Variante sind die Beine schwarz, die Flügeldecken haben eine rote Grundfärbung und tragen mittig je einen schwarzen Punkt. Der Thorax ist gelblich-weiß gefärbt und trägt einen schwarzen Bereich, der je nach Betrachtungsposition ein wenig an ein "M" oder "W" erinnert. Die zweite, dunkle Farbvariante ist fast komplett schwarz gefärbt und trägt auf den Flügeln zwei bis drei gelblichrote bis rote Punkte. Laut Wikipedia gehören etwa 15 Prozent der Zweipunkt-Marienkäfer der dunklen Farbvariante an. Heimisch ist diese Käferart auf Wiesen, in Gärten und in Hecken. Im Herbst kommen einige einige Zweipunkt-Marienkäfer in Häuser, um dort zu überwintern. Diese Marienkäfer-Art ernährt sich unter anderem von Blattläusen und ist deshalb bei Gartenfreunden sehr beliebt. Foto: 24.03.2012, Köln-Dellbrück Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer (22-spot Ladybird, Psyllobora vigintiduopunctata) Nur drei bis 4,5 Millimeter werden Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer groß. Sie gehören somit zu den sehr zierlichen Vertretern ihrer Familie. Der Körper dieser Käferart ist nahezu kreisrund geformt, der Rücken ist stark gewölbt und die Flügeldecken sind leuchtend gelb bis gelborange gefärbt. Auf jeder der beiden Flügeldecken befinden sich elf je nach Individuum unterschiedlich große und mehr oder minder stark voneinander abgegrenzte schwarze Punkte. Ebenfalls schwarz ist das Schildchen (Scutellum). Kräftig gelb gefärbt ist der Halsschild, bei manchen Individuen ist er weiß. Fünf symmetrisch angeordnete schwarze Punkte zieren den Halsschild, einer liegt direkt oberhalb des Schildchens. Schwarz sind die kleinen Käfer auf der Unterseite ihres Körpers gefärbt und sie haben dort einige gelbe Flecken. Die Fühler und die Beine sind überwiegend gelb gefärbt. Typische Lebensräume, in denen man Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer antreffen kann, sind Waldränder, Wiesen und Gärten. Sie halten sich besonders gern auf Eichen auf. Erwachsene Käfer (Imagines) sind in der Zeit von April bis September in der Natur zu finden. Sie ernähren sich von Mehltau. Foto: 18.08.2012, Köln-Brück Mistkäfer (Dor Beetles, Geotrupidae) Es kommen circa 600 verschiedene Mistkäferarten in aller Welt vor. Wie es der Name vermuten lässt, leben sie in verrottendem Pflanzenmaterial oder im Dung beziehungsweise benötigen diese für ihre Larven. In Deutschland gibt es elf Mistkäferarten. Folgende Mistkäfer-Spezies finden Sie in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge:
· Frühlingsmistkäfer (Dung Beetle, Trypocopris vernalis) Frühlingsmistkäfer (Dung Beetle, Trypocopris vernalis) Zwischen zwölf und 20 Millimeter beträgt die Körperlänge des Frühlingsmistkäfers. Der Körper und die Deckflügel sind bei dieser Käferart metallisch blau, blauschwarz, grünlich oder schwarz gefärbt. Ein Erkennungsmerkmal dieser Tiere ist, dass ihre Deckflügel nur gering ausgeprägte Punktreihen aufweisen; diese verlaufen vertikal. In Wäldern und in Gebieten mit sandigen Böden sind Frühlingsmistkäfer heimisch. Sie sind am Tage aktiv und der Kot diverser Tiere bildet ihre Nahrung. Sie benötigen ihn auch als Nahrungsgrundlage für ihre Larven. Nachdem sie sich gepaart haben, graben sowohl das Männchen als auch das Weibchen Gänge und eine Kammer in den Boden. In diese geben sie eine vier bis fünf Zentimeter große Kotkugel und ein Ei. Somit finden die Larven nach dem Schlupf gleich Futter. Die Flugzeit des Frühlingsmistkäfers beginnt etwa im April und dauert bis in den Sommer. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Käferart lautet Geotrupes vernalis. Foto: 30.06.2012, Troisdorf Stierkäfer (Minotaur Beetle, Typhaeus typhoeus) Sein äußeres Erscheinungsbild macht den Stierkäfer unverwechselbar – dies gilt zumindest für die Männchen. Sie tragen drei hornartigen Auswüchse am Halsschild, die wie kleine Stierhörner aussehen. Weibchen weisen diese "Hörner" hingegen nicht auf, bei ihnen sind lediglich drei kleine Höcker vorhanden. Zwischen 15 und 24 Millimeter kann die Körpergröße dieser Käferart betragen. Weil die Tiere relativ breit sind, wirkt ihr Körperbau gedrungen und stämmig. Stierkäfer sind am gesamten Körper schwarz gefärbt, außerdem glänzen die Tiere leicht metallisch. Längsrillen mit Punkten sind auf den Flügeldecken zu erkennen. Heimisch ist diese Käferart beispielsweise in Kiefernwäldern und in sandigen Heidegebieten. Der Kot pflanzenfressender Tiere bildet die Nahrung dieser Insekten. In der heimischen Natur kann man Stierkäfer im Sommer beobachten. Bei dem in diesem Absatz gezeigten männlichen Exemplar handelt es sich um einen Totfund. Foto: 22.07.2012, Troisdorf Waldmistkäfer (Dor Beetle, Anoplotrupes stercorosus) In Buchenwäldern hat man gute Chancen, dem Waldmistkäfer zu begegnen. Diese Käferart ist in entsprechenden Lebensräumen in Deutschland und anderen Teilen Mitteleuropas teils in sehr großer Zahl anzutreffen. Waldmistkäfer sind zwischen zwölf und 19 Millimeter lang und schwarzblau gefärbt. Ihr Körper glänzt sehr stark, was ihnen eine gewisse Attraktivität verleiht. Die Deckflügel sind an den Seiten bläulich, violett oder grünlich gefärbt. Rötlichbraun sind die Fühler gefärbt und auf den Beinen tragen diese eher langsam krabbelnden Käfer kräftige Borsten. Auf dem Speiseplan des Waldmistkäfers steht vor allem Kot, Pilze und Baumsäfte ergänzen diese Kost. Die im Sommer schlüpfenden Käfer werden erst im Folgejahr geschlechtsreif. Ihre Flugzeit dauert etwa von Juli bis September oder Oktober, dann gehen sie in die Winterruhe über. Eine alternative Schreibweise für den Namen der Art lautet Wald-Mistkäfer. Foto: 30.06.2012, Troisdorf Pillenkäfer (Pill Beetles, Byrrhidae) Die Familie der Pillenkäfer ist relativ klein. Sie umfasst alles in allem nur etwa 450 Spezies, von denen 25 in Deutschland beheimatet sind. Folgende Pillenkäfer-Art wird in diesem Kapitel präsentiert: · Gemeiner Pillenkäfer (Pill Beetle, Byrrhus pilula) Gemeiner Pillenkäfer (Pill Beetle, Byrrhus pilula) Der Gemeine Pillenkäfer ist bei uns in Deutschland recht weit verbreitet. Er ist zwischen 7,3 und elf Millimeter lang. Seine Körperform ist variabel, doch häufig sind die Tiere oval geformt. Auch ihre Färbung variiert, doch in aller Regel ist die Grundfarbe ein dunkles Graubraun. Auf den Flügeldecken und auf dem Halsschild befinden sich häufig hellbraune Härchen und längliche, meist vertikal verlaufende Striche. Weil sich Gemeine Pillenkäfer von Moosen und deren Wurzeln ernähren und diese Nahrung in vielen verschiedenen Lebensräumen zu finden ist, kann man die Käfer ebenfalls in unterschiedlichen Habitaten antreffen. An trockenen Hängen leben sie ebenso wie zum Beispiel in der Nähe von Waldwegen oder in Heidegebieten. Man kann diese Käferart praktisch das ganze Jahr über draußen beobachten, allerdings tritt sie verstärkt im Frühling in Erscheinung. Foto: 01.05.2013, Köln-Eil Prachtkäfer (Jewel Beetles, Buprestidae) Weltweit kommen circa 15.000 Prachtkäfer-Arten in rund 450 Gattungen vor. Die meisten dieser häufig sehr bunten und hübschen Tiere leben in tropischen Regionen, doch auch in Mitteleuropa sind einige Spezies heimisch. Vertreter dieser Familie sind schmal gebaut und der Hinterleib läuft nach hinten meist spitz zu, die Fühler sind kurz. Männchen und Weibchen sind in aller Regel unterschiedlich gefärbt. Folgende Prachtkäfer-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Glänzender Blütenprachtkäfer (Jewel Beetle, Anthaxia nitidula) Glänzender Blütenprachtkäfer (Jewel Beetle, Anthaxia nitidula) Die Körperlänge des Glänzenden Blütenprachtkäfers beträgt nur etwa fünf bis sieben Millimeter. Bei dieser Käferart unterscheidet sich die Färbung der beiden Geschlechter deutlich: Männchen weisen am Kopf, Halsschild und an den Flügeldecken eine metallisch grüne Farbe auf, im hinteren Bereich können die Flügeldecken erzfarben sein. Dagegen sind Kopf und Halsschild bei den Weibchen goldgrün, messingfarben oder kräftig rot gefärbt, ihre Flügeldecken sind blaugrün. Typisch für die Art ist, dass der Kopf deutlich breiter als lang ist. Bevorzugte Lebensräume des Glänzenden Blütenprachtkäfers sind Wälder, Hecken und Gebüsche. Etwa im Mai beginnt die Flugzeit dieser hübschen Insekten.
Vierpunktiger Kiefernprachtkäfer (Jewel Beetle, Anthaxia quadripunctata) Circa 4,5 bis acht Millimeter beträgt die Körperlänge des Vierpunktigen Kiefernprachtkäfers. Diese Tiere sind am gesamten Körper schwarz bis dunkelbraun gefärbt. Bei den meisten Individuen liegt ein kupferner Glanz vor, sie können auch grünlich schimmern. Auf der Körperoberseite sind unzählige winzige Punktgruben zu erkennen und auf dem Halsschild tragen viele Individuen dieser Käferart vier in einer Linie angeordnete etwas größere Gruben. Die Art ähnelt der nahe verwandten Spezies Anthaxia godeti sehr stark. In Nadelwäldern und an deren Rändern ist der Vierpunktige Kiefernprachtkäfer heimisch, denn die Larven leben in den Bäumen. Erwachsene Käfer lassen sich häufig auf Pflanzen mit gelben Blüten beobachten, denn sie ernähren sich von deren Pollen. Die Flugzeit findet in den Sommermonaten statt. Eine alternative Bezeichnung dieser Spezies lautet Vierpunkt-Kiefernprachtkäfer. Foto: 30.06.2012, Troisdorf Riedgrasglanzkäfer (Kateretidae) Die Familie der Riedgrasglanzkäfer ist recht klein, weltweit kommen nur runf 90 Arten in 13 Gattungen vor. In Europa leben 28 Arten aus dieser Familie und zwölf davon kommen in Deutschland vor. Da die Tiere sehr klein sind, fallen sie oft nicht sonderlich auf. Folgende Riedgrasglanzkäfer-Art wird in diesem Kapitel vorgestellt: · Brennnesselglanzkäfer (Brachypterus urticae) Brennnesselglanzkäfer (Brachypterus urticae)
Lediglich 1,5 bis 2,3 Millimeter sind
Brennnesselglanzkäfer groß. Dies gilt für beide Geschlechter. Sie
unterscheiden sich demnach weder in der Größe, noch in ihrem Aussehen.
Rotdeckenkäfer (Net-winged Beetles, Lycidae) Weltweit gibt es etwa 3.000 Rotdeckenkäfer-Arten. Der hauptsächliche Schwerpunkt ihrer Verbreitung befindet sich in den Tropen und Subtropen. In Europa sind zwölf Spezies heimisch, sieben davon bewohnen Mitteleuropa. Folgende Rotdeckenkäfer-Art wird in diesem Kapitel vorgestellt: Pyropterus nigroruber Zwischen 7,5 und zehn Millimeter beträgt die Körperlänge der Käferart Pyropterus nigroruber, die keinen deutschen Namen hat. Am wissenschaftlichen Namen lässt sich ablesen, wie die Tiere gefärbt sind: Der Körper ist schwarz, ebenso die Fühler, die Beine, der Kopf und der Halsschild sowie das Schildchen. Kräftig rot gefärbt sind die Flügeldecken. Auf den Flügeldecken befindet sich ein deutliches, rechteckig geformtes Gittermuster. Am Körper tragen diese Käfer feine graue Haare. Beobachten lässt sich Pyropterus nigroruber in der deutschen Natur im frühen Sommer. Diese Tiere kommen beispielsweise in Wäldern vor. Foto: 01.07.2013, Köln-Dünnwald
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