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Puerto de la CruzIm grünen Norden, genau genommen im fruchtbaren Orotava-Tal, in dem unter anderem riesige Bananenplantagen gepflegt werden, liegt die ehemalige Inselhauptstadt Puerto de la Cruz. Einige relativ hohe Hotelbauten beherrschen das Panorama dieses Ortes und an der Strandpromenade sprudelt das Leben. Dort gilt wie vielerorts auf Teneriffa: sehen und gesehen werden. Der Stadtkern selbst ist teils alt und teils etwas moderner. Wer durch schmale Gassen mit spanischem Flair schlendern möchte, der sollte sich deshalb in die Altstadt begeben und die Strandpromenade für eine Weile hinter sich lassen. Nicht nur Sandstrände mit sanftem Wellengang sind in der Stadt zu finden, sondern auch Bereiche, an denen der Ozean sein wildes Gesicht zeigt. Der Atlantik schlägt angetrieben durch die Passatwinde mit gewaltiger Kraft gegen die Kaimauer der Stadt. Je nach Wind und Seegang, spritzt das Wasser dort meterhoch - ein beeindruckendes Naturschauspiel. Damit die Kaimauer nicht mit der Zeit vollständig zerstört wird, haben die Einheimischen riesige Betonwürfel als Wellenbrecher ausgelegt. Auf und unter ihnen leben unzählige Krabben, die man von der Mauer aus bei ihrem geschäftigen Treiben beobachten kann. Von der Mauer aus hat man außerdem einen schönen Blick auf die Stadt. Meist sind die recht steil ansteigenden Flanken des zentralen Bergmassivs, dessen höchster Gipfel der Teide ist, von Wolken verhüllt. Ist die Sicht frei, werden die vielen Anbauflächen im weitläufigen Orotava-Tal sichtbar. Es bietet vom Meer aus betrachtet einen beeindruckend Anblick. Dass hier so viele Pflanzen gedeihen, liegt vor allem an den Wolken, die regelmäßig heran geweht werden. Zwar regnen sie nicht immer ab, aber sie bringen auch so genügend Feuchtigkeit mit, um das Orotava-Tal besonders fruchtbar zu machen. Der vulkanische Ursprung Teneriffas wird in Puerto de la Cruz sogar mitten in der Stadt deutlich. Bei einem Spaziergang entlang der Strandpromenade lässt sich an mehreren Stellen Gestein vulkanischen Ursprungs als Fundament für einige Gebäude erkennen. Die Kapelle San Telmo, siehe Abbildung rechts, ist beispielsweise auf einer schroffen, schwarzen Lavaformation erbaut worden und hebt sich mit ihrer weißen Farbe kontrastreich vom dunklen Untergrund ab. Unterhalb der Kapelle erstreckt sich ein steiniger Küstenbereich, der nicht nur zum Baden im Meer einlädt, sondern auch zum Schnorcheln. Man kann dort wunderbar die farbenprächtige Unterwasserwelt des Atlantiks kennen lernen - zumindest Teile von ihr. Allerdings kann es, je nach Wellengang, recht gefährlich zwischen den schroffen Lavafelsen werden.
In den Mittagsstunden wird es auf Teneriffa im Sommer sogar im Norden der Insel ziemlich heiß. Die Geschäfte schließen und jeder zieht sich zur Siesta zurück. Wunderbar schattig sitzt man auf einer der vielen Bänke auf dem charmanten Altstadtplatz namens Plaza del Charco, siehe Abbildung rechts. In den angrenzenden Häusern liegt eine Gaststätte neben der anderen und man kann dort herzhafte Snacks, Tapas, Eis sowie kühle Getränke bestellen. Wer einfach nur in Ruhe auf einer Bank sitzen und nicht unbedingt essen oder trinken möchte, der ist auf der nahe gelegenen Plaza Iglesia mit ihrem Schwanenbrunnen vor der Kirche Nuestra Señora de La Peña gut aufgehoben, Fotos dieses Platzes sind weiter unten zu sehen. Aus den Palmen, die die Plaza del Charco säumen, fallen übrigens hin und wieder zernagte Früchte und man sieht grüne Papageienvögel pfeilschnell zwischen den Bäumen über den Platz fliegen. An jener Stelle in Puerto de la Cruz sind einige der wild lebenden Mönchsittiche (Myopsitta monachus) Teneriffas beheimatet, die in den Palmen sogar ihre Jungen erfolgreich aufziehen. Wenn man genau hinschaut, sieht man die grün-grauen Sittiche zwischen den Wedeln ihre akrobatischen Klettereien vollführen. Zu überhören sind sie außerhalb ihrer Siesta jedenfalls nicht. Ihr munteres Geschrei erfüllt dann den ganzen Platz. Allerdings sind sie dort eher im Sommerhalbjahr anzutreffen, im Frühling 2011 habe ich sie an dieser Stelle nicht gesehen. Natürlich dürften auch Badestrände in einer Touristenstadt wie Puerto de la Cruz nicht fehlen. Der Strand Playa Jardín, siehe Foto rechts, ist in der Nähe der Altstadt angesiedelt, die Playa Martiánez, siehe Abbildung weiter unten, neben dem gleichnamigen Einkaufszentrum. An beiden Stränden ist der Sand schwarz, weshalb er sich in der prallen Sonne stark aufheizt. Wer keine abgehärteten Füße hat, sollte Strandschuhe tragen. Doch von der enormen Hitze des dunklen Sandes einmal abgesehen, ist es herrlich, in Puerto de la Cruz die Strände, das Meer und den landschaftlich ausgesprochen reizvollen Teide-Nationalpark direkt vor der Tür zu haben. Spaziert man zum botanischen Garten der Stadt, muss man ein Stück bergauf laufen. Bei der auf Teneriffa im Sommer üblichen Hitze kann dieser Spaziergang recht schweißtreibend sein, wenn man sich dabei zu sehr beeilt. Eine weniger anstrengende Alternative ist eine Fahrt mit dem öffentlichen Bus. Dabei verpasst man dann allerdings die schöne Aussicht auf den - leider oft wolkenverhangenen - Vulkan, die sich entlang des Weges oft bietet. Der majestätische "Papa Teide", wie der Feuerberg von manchen Einheimischen liebevoll genannt wird, hüllt sich fast täglich in die von den Passatwinden herangetragenen Dunstschleier. Der Botanische Garten sowie einige andere Bereiche der Stadt sind für Naturfreunde ideale Aufenthaltsorte. So sind beispielsweise in der Nähe des Einkaufszentrums Martiánez in der dort verlaufenden Schlucht viele Singvögel wie Amseln, Zaunkönige oder Grasmücken zu sehen, mitunter kreisen dort auch Turmfalken am Himmel. Der Brunnen vor der Kirche Nuestra Señora de La Peña dient Vögeln wie Weidensperlingen und Kanarengirlitzen als Bade- und Trinkstätte und die felsigen Küstenabschnitte locken unter anderem Möwen, Seidenreiher und Steinwälzer an (siehe Foto in diesem Absatz). Viele Schmetterlinge sind meist im Orchideengarten Sitio Litre anzutreffen, weil es dort sehr viele Blüten gibt. Darüber hinaus halten sich in dem kleinen Park hinter dem Strand Playa Jardín viele Vögel und Kanareneidechsen auf, die sich dort leicht beobachten lassen. Die Kehrseite: Nepper an der Strandpromenade Beim Flanieren in Strandnähe wird man als Tourist zu manchen Zeiten häufig von Schleppern und anderen windigen Gestalten ins Visier genommen. Diese Leute sprechen sehr gut Deutsch und man könnte wirklich leicht auf ihre perfekten Maschen hereinfallen. Deshalb empfehle ich allen Pauschaltouristen, die jeweilige Begrüßungsveranstaltung des Reiseveranstalters zu besuchen. Man erfährt dort alles Wissenswerte über die Nepper, die an der Strandpromenade lauern und einem mit fiesen Tricks das sauer verdiente Geld aus der Tasche ziehen wollen. Doch nun zurück zu den schönen Seiten der Stadt. Im Folgenden finden Sie fotografische Impressionen aus Puerto de la Cruz.
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