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Natur im Ruhrgebiet: Amphibien und Reptilien
Achtung, zu dieser Seite gibt es überarbeitete
Versionen, die Sie hier finden:
Amphibien und
Reptilien.
Die
meisten Reptilien und Amphibien gehören zu den heimlicheren Bewohnern
des Ruhrgebiets. Viele von ihnen sind nachtaktiv oder sie sind sehr
scheu und flüchten, sobald sich ihnen ein Mensch nähert. Hinzu kommt,
dass einige dieser Tiere als ekelig empfunden werden. Zum Beispiel
flößen Blindschleichen, die an sich harmlose Eidechsen sind, vielen
Menschen große Angst ein, weil ihr Äußeres an Schlangen erinnert. Wirft
man jedoch einen unvoreingenommenen Blick auf die Amphibien und
Reptilien, erschließt sich einem eine faszinierende Tiergruppe. Im
Ruhrgebiet und in dessen Umgebung lassen sie sich an vielen Stellen mit
ein wenig Glück beobachten. Foto:
Teichfrosch (Pelophylax esculentus)
Auf dieser Seite finden Sie folgende Tiere:
Amphibien (Amphibians, Amphibia)
· Bergmolch (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris)
· Erdkröte (European Toad, Bufo bufo)
· Feuersalamander (Fire Salamander, Salamandra salamandra)
· Grasfrosch (Common Frog, Rana temporaria)
· Kreuzkröte (Natterjack Toad, Epidalea calamita)
· Seefrosch (Marsh Frog, Pelophylax ridibundus)
· Teichfrosch (Edible Frog, Pelophylax esculentus)
· Teichmolch (Smooth Newt, Lissotriton vulgaris)
Reptilien (Reptiles, Reptilia)
· Blindschleiche (Slow Worm, Anguis fragilis)
· Mauereidechse (Wall Lizard, Podarcis muralis)
· Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Yellow-bellied Slider, Trachemys scripta scripta)
· Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix)
· Rotwangen-Schmuckschildkröte (Red-eared Slider, Trachemys scripta elegans)
Amphibien (Amphibians, Amphibia)
Amphibien sind Landwirbeltiere, die jedoch einen Teil
ihres Lebens - häufig das Larvenstadium - im Wasser verbringen. Junge
Frosch- und Krötenlarven werden Kaulquappen genannt. Sie werden mit
der Zeit je nach Art relativ groß. Vertreter der auch als
Lurche bezeichneten Amphibien sind vielerorts im Ruhrgebiet und in
dessen Umland
heimisch, denn es gibt eine ganze Reihe geeigneter Lebensräume und
Brutgewässer, auch wenn man es in dieser Region nicht unbedingt erwarten
würde. Zu den Amphibien gehören unter anderem Frösche, Kröten und
Molche.
Bergmolch (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris)
Molche
verbringen einen Teil des Jahres an Land und einige Zeit im Wasser.
Während der Paarungszeit im Frühling gehen sie in das feuchte Element,
um dort ihre Eier abzulegen. Sie zeigen während dieser Zeit eine
spezielle Färbung. Männliche Bergmolche werden bis zu neun Zentimeter
lang, im Frühjahr ist ihre obere Körperseite bläulich. Die Flanken
tragen ein schwarz-weiß punktiertes Muster, zum Bauch hin befinden sich
auf dem Körper seitlich einige blaue Streifen. Der Bauch ist rötlich bis
orange gefärbt. Weibchen können bis zu zwölf Zentimeter lang werden.
Während sie ihre sogenannte Wassertracht tragen, sind sie
dunkelgrau-grünlich-braun marmoriert. Auch bei den weiblichen Tieren ist
der Bauch während der Paarungszeit orange bis rötlich gefärbt. Junge
Bergmolche sind grau gefärbt und ein wenig marmoriert. Ab Mai verlassen
die erwachsenen Tiere das Wasser wieder und leben fortan an Land. Ihre
Nahrung jagen sie nachts, sie ernähren sich unter anderem von
Regenwürmern und Käfern. Die kalte Jahreszeit verbringen Bergmolche an
Land in einem Versteck, sie fallen in eine Kältestarre.
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![Männlicher Bergmolch (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris) Männlicher Bergmolch (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris)](fotos/amphibienreptilien/bergmolchruhrgebiet02.jpg) |
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![Bergmolch in Landtracht (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris) Bergmolch in Landtracht (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris)](fotos/amphibienreptilien/bergmolchruhrgebiet04.jpg) |
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Männchen,
Foto: 13.04.2014,
Bochum-Querenburg |
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Individuum in Landtracht,
Foto: 30.09.2013,
Bochum-Querenburg |
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![Weiblicher Bergmolch (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris) Weiblicher Bergmolch (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris)](fotos/amphibienreptilien/bergmolchruhrgebiet03.jpg) |
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![Junger Bergmolch (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris) Junger Bergmolch (Alpine Newt, Ichthyosaura alpestris)](fotos/amphibienreptilien/bergmolchruhrgebiet01.jpg) |
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Weibchen,
Foto: 13.04.2014,
Bochum-Querenburg |
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Jungtier,
Foto: 28.09.2013,
Bochum-Querenburg |
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Erdkröte (European Toad, Bufo bufo)
In
Deutschland ist die Erdkröte vergleichsweise häufig anzutreffen. Sie ist
ein Froschlurch aus der Gattung der Echten Kröten. Männchen werden bis
zu neun Zentimeter lang, Weibchen erreichen eine Körperlänge von bis zu
zwölf Zentimeter. Die Färbung der Tiere kann variabel sein,
charakteristisch sind die warzigen Hautdrüsen. Bei einigen Erdkröten
können verwaschene dunkle Flecken ausgemacht werden, diese sind häufiger
bei Männchen als bei Weibchen zu beobachten. Erdkröten sind wechselwarm
und vor allem in der Dämmerung aktiv. Am Tage ruhen sie meist in
Verstecken. Anzutreffen sind sie in vielen Lebensräumen, darunter
Wiesen, Wälder, Hecken und auch in naturnahen Gärten und auf Weiden. Für
ihre Fortpflanzung benötigen die Tiere Gewässer wie Teiche, Seen oder
Weiher. Foto: 03.07.2015, Bochum-Riemke
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Feuersalamander (Fire Salamander, Salamandra salamandra)
Vom Kopf bis zur Schwanzspitze können ausgewachsene Feuersalamander bis
zu 23 Zentimeter lang werden. Aufgrund ihrer charakteristischen Färbung
sind diese Tiere unverwechselbar. Ihre Grundfarbe ist schwarz, darauf
befindet sich ein leuchtend gelb bis orangegelb gefärbtes Fleckenmuster.
Bei einigen Individuen kann die Zeichnung auch rot sein. Bei jedem
Feuersalamander ist das Muster etwas unterschiedlich, sodass man
einzelne Individuen anhand ihrer Färbung identifizieren kann. Vor allem
in Waldgebieten, in denen es passende Gewässer gibt - Feuersalamander
mögen langsam fließende Gewässer -, kommen diese Tiere vor. Tagsüber
sieht man diese Tiere sehr selten, sie kommen erst während der Nacht
hervor und gehen dann auf Nahrungssuche. Tiere wie zum Beispiel
Köcherfliegen, Bachflohkrebse oder Eintagsfliegen bilden die Nahrung der
Feuersalamander. Ihre Larven sehen denen von Molchen sehr ähnlich.
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![Feuersalamander-Larve (Fire Salamander, Salamandra salamandra) Feuersalamander-Larve (Fire Salamander, Salamandra salamandra)](fotos/amphibienreptilien/feuersalamanderruhrgebiet01.jpg) |
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![Feuersalamander-Larve (Fire Salamander, Salamandra salamandra) Feuersalamander-Larve (Fire Salamander, Salamandra salamandra)](fotos/amphibienreptilien/feuersalamanderruhrgebiet02.jpg) |
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Jungtier (Larve), Foto: 03.05.2014,
Bochum-Riemke |
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Jungtier (Larve), Foto: 03.05.2014,
Bochum-Riemke |
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Grasfrosch (Common Frog, Rana temporaria)
In
feuchten Wiesen, die im Spätwinter unter Wasser stehen, sowie in
Stillgewässern legen Grasfrösche schon im März ihren Laich ab.
Erwachsene Grasfrösche leben in feuchter Vegetation in Wäldern, Parks,
Gärten, Gebüschen und auf Grünland. Auch an Bachläufen kann man diese
Tiere mitunter beobachten. Grasfrösche erreichen eine Körperlänge von
bis zu elf Zentimeter und sie sind recht variabel gefärbt: Bei dieser
Froschart kann die Körperoberseite dunkelbraun, gelblichbraun oder sogar
rötlichbraun gefärbt sein. Beobachten kann man erwachsene Tiere in
Deutschland oft schon ab Mitte März, wenn die Frösche aus ihrer
Winterstarre erwachen. An ihren Laichgewässern kann man dann die
brummenden oder schnarrenden Rufe der Männchen hören, die um Weibchen
werben. Foto: 29.09.2013, Velbert-Langenberg
Kreuzkröte (Natterjack Toad, Epidalea calamita)
Die
Kreuzkröte gehört im Ruhrgebiet zu den seltenen Tieren. Erwachsene Tiere
erreichen eine Körperlänge von vier bis acht Zentimeter (Weibchen) oder
vier bis sieben Zentimeter (Männchen). Hell ist die Grundfärbung auf dem
Rücken der Tiere, darauf befindet sich eine braune oder olivgrüne
Marmorierung. Meist verläuft ein gelblicher Streifen mittig von der
Schnauze bis zum Rumpfende, diese Linie ist aber nicht bei allen
Individuen vorhanden und bei sehr jungen Kreuzkröten, siehe Foto rechts,
nur schwach ausgeprägt. Die Haut ist auf der Körperoberseite trocken und
warzig. Waagerecht elliptisch sind die Pupillen geformt, die Iris ist
gelblich bis grünlich. Anzutreffen sind Kreuzkröten in vegetationsarmen
Trockenlebensräumen, in denen es Tümpel gibt. Der frühere
wissenschaftliche Name dieser Art lautet Bufo calamita.
Foto: 15.08.2015, Gelsenkirchen-Ückendorf
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![Kaulquappe einer Kreuzkröte (Natterjack Toad, Epidalea calamita) Kaulquappe einer Kreuzkröte (Natterjack Toad, Epidalea calamita)](fotos/amphibienreptilien/kreuzkroeteruhrgebiet02.jpg) |
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![Sehr junge Kreuzkröte (Natterjack Toad, Epidalea calamita) Sehr junge Kreuzkröte (Natterjack Toad, Epidalea calamita)](fotos/amphibienreptilien/kreuzkroeteruhrgebiet03.jpg) |
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Kaulquappe, Foto: 29.08.2015,
Gelsenkirchen-Ückendorf |
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Sehr junges Tier, Foto: 19.08.2007,
Gelsenkirchen-Ückendorf |
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Seefrosch (Marsh Frog, Pelophylax ridibundus)
Der Seefrosch ist mit seiner Kopf-Rumpf-Länge von zehn
bis 16 Zentimeter vergleichsweise groß. Weil die Weibchen wie bei vielen
Froscharten auch beim Seefrosch größer sind als die Männchen, hat man es
bei besonders großen Exemplaren dieser Spezies meist mit weiblichen
Individuen zu tun. Farblich ist diese Amphibienart recht variabel. Auf
der Oberseite sind die Tiere meist olivbraun bis olivgrün gefärbt, doch
auch grasgrüne Individuen können vorkommen. Auf dieser Grundfarbe tragen
die Tiere für gewöhnlich dunkle Flecken. Meist verläuft eine grüne Linie
mittig vom Kopf bis zum hinteren Ende des Rumpfes. Dunkelgrau ist die
Färbung der Schallblasen. Anhand ihrer Rufe und häufig auch an ihrer
Größe sowie an der Färbung ihrer Schallblasen lassen sich die Tiere von
anderen, nahe verwandten Grünfröschen unterscheiden. Jedoch herrscht
unter Experten über den taxonomischen Status des Seefroschs noch keine
Einigkeit. Häufig kommt es zur Artdurchmischung mit dem Kleinen
Wasserfrosch (Pelophylax lessonae), wodurch Hybriden -
Teichfrösche (Pelophylax esculentus) - entstehen.
Foto: 06.04.2014, Bochum-Querenburg
Teichfrosch (Edible Frog, Pelophylax esculentus)
Der
Teichfrosch ist im Ruhrgebiet an Tümpeln, Teichen und Seen in der Zeit
von April bis etwa Mitte Oktober recht häufig zu finden. Die Tiere
stellen keine eigene Art im biologischen Sinne dar, es handelt sich bei
ihnen um Hybriden, die aus den beiden Arten
Pelophylax ridibundus
(Seefrosch) und Pelophylax lessonae (Kleiner Teichfrosch)
hervorgegangen sind. Obwohl es sich bei den Teichfröschen um Hybriden
handelt, können sie sich aufgrund einer einzigartigen genetischen
Besonderheit untereinander fortpflanzen. Weil es sich um Hybriden
handelt, ist das Aussehen je nach genetischer Ausstattung mehr der einen
oder anderen Art ähnlich, aus welcher der Teichfrosch hervorgegangen
ist. Im Idealfall stellen die Tiere ein Mittelding zwischen den beiden
Spezies dar. Bis zu neun Zentimeter können die Männchen lang werden,
Weibchen bringen es auf eine Körpergröße von bis zu zwölf Zentimeter.
Ihre Grundfärbung ist grün und sie tragen ein Fleckenmuster auf dem
Rücken und den Beinen, das recht variabel sein kann. Die Schallblasen
des Teichfroschs sind weiß. Diese Froschspezies
hat man früher als Rana kl. esculenta bezeichnet. Foto:
25.05.2014,
Bochum-Querenburg
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![Teichfrosch (Edible Frog, Pelophylax esculentus) Teichfrosch (Edible Frog, Pelophylax esculentus)](fotos/amphibienreptilien/teichfroschruhrgebiet01.jpg) |
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![Teichfrosch (Edible Frog, Pelophylax esculentus) Teichfrosch (Edible Frog, Pelophylax esculentus)](fotos/amphibienreptilien/teichfroschruhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 06.04.2014,
Bochum-Querenburg |
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Foto: 02.06.2007,
Bochum-Querenburg |
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Teichmolch (Smooth Newt, Lissotriton vulgaris)
Von
den in Deutschland vorkommenden Molcharten ist der Teichmolch die
häufigste. Bis zu elf Zentimeter können diese Tiere lang werden. Auf der
Oberseite ist der Körper variabel gefärbt, er kann gelblichbraun bis
schwarz sein. Vor allem zur Paarungszeit haben die Männchen auf der
Oberseite recht große dunkle Punkte. An den Seiten des Kopfes verlaufen
bei beiden Geschlechtern helle und dunkle Streifen, die sich abwechseln.
Bei den Männchen ist der Bauch in der Mitte orange gefärbt, sie tragen
dort ebenfalls große dunkle Flecken. Weibchen haben feine dunkle Tupfen
am Bauch. In der Zeitspanne, in der sie im Wasser leben, tragen
Teichmolche die sogenannte Wassertracht. Charakteristisch dafür ist ein
hoher gewellter bis gezackter und flexibler Hautkamm auf Rücken und
Schwanz, der bei Männchen beobachtet werden kann. Bevorzugte
Landschaftstypen des Teichmolchs sind halboffen oder offen. Die
Laichzeit erstreckt sich etwa von März bis Mai. Foto: 25.05.2014,
Bochum-Querenburg
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Reptilien (Reptiles, Reptilia)
Weltweit gibt es circa 9.500 Reptilienarten; diese
Tiere werden auch als Kriechtiere bezeichnet. Es gibt sowohl an Land als
auch im Wasser lebende Reptilien, zu letzteren gehören beispielsweise
einige Schildkrötenarten. In Deutschland leben einige Reptilienarten,
darunter verschiedene Eidechsen und Schlangen.
Blindschleiche (Slow Worm, Anguis fragilis)
Aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes wird die
Blindschleiche häufig für eine Schlange gehalten. Tatsächlich handelt es
sich bei diesen ungiftigen Reptilien jedoch um Echsen. Ihr Körper ist
maximal 45 bis 57,5 Zentimeter lang. Meist sind die Tiere aber deutlich
kleiner und erreichen lediglich eine Körperlänge von 35 bis 40
Zentimeter. Die Haut ist mit glänzenden, glatten Hornschuppen bedeckt.
Bräunlich ist die Grundfärbung der Blindschleichen. Auf der Oberseite
des Körpers verläuft mittig ein dunkler Streifen; je ein weiterer
verläuft im oberen Bereich der Flanken. Im Gesicht und an den Flanken
tragen viele dieser Tiere ein weißes Fleckenmuster. Dunkelgrau ist die
gespaltene Zunge, die hin und wieder zum Riechen nach außen gestülpt
wird. Erwachsene Blindschleichen haben keine Beine, diese haben sich im
Laufe der Evolution bei dieser Tierart komplett zurückgebildet. Heimisch
sind Blindschleichen in Laub- und Mischwäldern oder Gegenden mit
entsprechenden Gehölzen. Darüber hinaus lebt sie in Hochmooren,
Bahndämmen, in Parks und Gärten sowie in einigen weiteren Lebensräumen.
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![Blindschleiche (Slow Worm, Anguis fragilis) Blindschleiche (Slow Worm, Anguis fragilis)](fotos/amphibienreptilien/blindschleicheruhrgebiet01.jpg) |
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![Blindschleiche (Slow Worm, Anguis fragilis) Blindschleiche (Slow Worm, Anguis fragilis)](fotos/amphibienreptilien/blindschleicheruhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 02.05.2016,
Bochum-Querenburg |
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Foto: 02.05.2016,
Bochum-Querenburg |
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Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Yellow-bellied Slider, Trachemys scripta scripta)
Die
eigentliche Heimat der Gelbbauch-Schmuckschildkröte ist der Süden der
USA. In Deutschland ist diese Art eingeführt worden, weil sie als
Haustier hierher gelangt und von einigen "Tierfreunden" in die Natur
entlassen worden ist. Leider ist es nach wie vor eine gängige Praxis,
lästig gewordene Heimtiere in die Natur zu entlassen und ihnen so zu
einem vermeintlich schönen Leben zu verhelfen. Tatsächlich ist dies aber
sowohl für die Schildkröten problematisch, von denen viele das Leben in
Freiheit nicht überleben, als auch für die heimische Natur, für die die
Tiere Eindringlinge darstellen. Bis zu 25 Zentimeter können
ausgewachsene weibliche Gelbbauch-Schmuckschildkröten groß werden,
mitunter sogar bis zu 30 Zentimeter. Männliche Individuen sind hingegen
nur maximal 15 Zentimeter lang. Erkennen kann man diese Reptilienart an
ihren auffälligen gelben Flecken und Streifen, die sie seitlich am Kopf
und am Hals tragen. Dunkel grün bis olivgrün ist die Haut dieser Tiere
gefärbt. Ihr Rückenpanzer ist oval geformt, er ist grünlich bis
bräunlich gefärbt. Der Bauchpanzer ist gelb gefärbt, was für die Art
charakteristisch ist. Tierische und pflanzliche Kost steht auf dem
Speiseplan der Gelbbauch-Schmuckschildkröten. Foto: 08.06.2007, Essen-Rüttenscheid
Mauereidechse (Wall Lizard, Podarcis muralis)
Mauereidechsen
erreichen eine Körperlänge von bis zu 25 Zentimeter. Der Schwanz kann
bei diesen Tieren doppelt so lang sein wie der Bereich zwischen Kopf und
dem Ende des Rumpfes. Am Rücken ist die Mauereidechse hell- bis
mittelbraun gefärbt, manche Individuen sind eher grau oder grünlich. Auf
dieser Grundfarbe tragen die Tiere eine schwärzliche Fleckung. Sehr
variabel hinsichtlich ihrer Farbgebung ist die Unterseite, die
Farbpalette reicht von weißlich über gelb bis rot. Manche Tiere sind auf
der Körperunterseite nicht gemustert, andere tragen dort Flecken oder
Tupfen. Das hauptsächliche Verbreitungsgebiet der Mauereidechse ist
Südeuropa, in Deutschland gibt es nur im Süden des Landes einige
einzelne Vorkommen dieser Tierart. Im Ruhrgebiet kommt sie im
Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum in freier Natur vor. Die
dortige Population geht sehr wahrscheinlich auf ausgesetzte Haustiere
zurück, die sich in der Natur etablieren konnten. Foto: 28.09.2013, Bochum-Querenburg
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![Mauereidechse (Wall Lizard, Podarcis muralis) Mauereidechse (Wall Lizard, Podarcis muralis)](fotos/amphibienreptilien/mauereidechseruhrgebiet03.jpg) |
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![Zwei kämpfende Mauereidechsen (Wall Lizard, Podarcis muralis) Zwei kämpfende Mauereidechsen (Wall Lizard, Podarcis muralis)](fotos/amphibienreptilien/mauereidechseruhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 08.03.2014,
Bochum-Querenburg |
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Kämpfende
Mauereidechsen,
Foto: 30.03.2014,
Bochum-Querenburg |
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Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix)
Ringelnattern fressen vor allem Amphibien wie
beispielsweise kleine Frösche. Deshalb leben sie in aller Regel in der
Nähe von Gewässern. Männliche Ringelnattern können eine Körperlänge von
bis zu 75 Zentimeter erreichen, Weibchen werden mit einer Länge von 85
bis 140 Zentimeter deutlich größer. Allerdings werden die Tiere nur
selten länger als etwa 110 Zentimeter lang. Der Körper ist überwiegend
dunkel graubraun bis grünlichbraun gefärbt. Ein sicheres
Erkennungsmerkmal der Ringelnatter sind die beiden gelben,
halbmondförmigen Flecken, die die Tiere am Hinterkopf tragen. Auf der
Körperoberseite befinden sich bei vielen Individuen kleine schwarze
Flecken, die in vier bis sechs Reihen angeordnet sind. Die untere
Gesichtshälfte ist heller als die obere. Generell ist die
Körperunterseite eher hell. Ringelnattern leben in verschiedenen
Gebieten, darunter Wälder, Auwälder, Feuchtwiesen oder an Ufern von
Bächen und Flüssen. Weil unberührte Lebensräume immer seltener werden,
steht es um die Bestände der Ringelnatter in Deutschland nicht gut. Die
Art befindet sich auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter
Arten. Leider werden von Schlangenhassern auch immer wieder
Ringelnattern erschlagen. Im Fall der Ringelnatter ist jegliche Furcht
jedoch unbegründet. Das Gift der Tiere ist für Menschen in aller Regel
ungefährlich und es wirkt nur sehr schwach. Außerdem sind die Tiere
ausgesprochen scheu und sie beißen meist nur, wenn man sie extrem
bedrängt. Im Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum konnte ich
im Jahr 2016 ein Individuum der Gestreiften Ringelnatter (N. n.
persa) beobachten. Diese Unterart kommt normalerweise nur auf dem
Balkan sowie in Kleinasien vor. Das Tier ist höchstwahrscheinlich von
einem privaten Halter im Botanischen Garten ausgesetzt worden. Foto
oben: 15.04.2015, Bochum-Querenburg
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![Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix) Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix)](fotos/amphibienreptilien/ringelnatterruhrgebiet01.jpg) |
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![Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix) Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix)](fotos/amphibienreptilien/ringelnatterruhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 30.03.2014,
Bochum-Querenburg |
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Foto: 30.03.2014,
Bochum-Querenburg |
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![Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix) Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix)](fotos/amphibienreptilien/ringelnatterruhrgebiet05.jpg) |
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![Gestreifte Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix persa), dieses Individuum wurde sehr wahrscheinlich von einem Tierhalter ausgesetzt Gestreifte Ringelnatter (European Grass Snake, Natrix natrix persa), dieses Individuum wurde sehr wahrscheinlich von einem Tierhalter ausgesetzt](fotos/amphibienreptilien/ringelnatterruhrgebiet04.jpg) |
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Foto: 15.04.2015,
Bochum-Querenburg |
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Dieses Individuum der Unterart N. n. persa wurde sehr wahrscheinlich von einem Tierhalter ausgesetzt, Foto: 11.04.2016,
Bochum-Querenburg |
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Rotwangen-Schmuckschildkröte (Meso-American Slider, Trachemys scripta elegans)
Das
ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Rotwangen-Schmuckschildkröte
befindet sich in Mittelamerika und Südamerika. In deutschen
Zoohandlungen sind sie in den vergangenen Jahren in großer Zahl verkauft
worden, doch viele "Tierfreunde" sind ihrer Haustiere irgendwann
überdrüssig geworden. Um ihnen etwas "Gutes" zu tun, wurden und werden
immer wieder Rotwangen-Schmuckschildkröten aus der Gefangenschaft in die
Freiheit entlassen. Deshalb tummeln sich diese Tiere an vielen deutschen
Gewässern, was ein großes Problem für die einheimische Tierwelt und auch
für die ausgesetzten Schildkröten darstellt. Denn die kalten
mitteleuropäischen Winter werden für viele Schildkröten zum tödlichen
Verhängnis. Rotschwangen-Schmuckschildkröten können bis zu 30 Zentimeter
lang werden. Dunkelgrün ist der Rückenpanzer gefärbt, auch die Haut der
Tiere weist diese Färbung auf. Den Panzer zieren gelbliche und orange
gefärbte Flecken und Streifen. Am Bauchpanzer sind diese Reptilien gelb
gefärbt. Kinn, Kehle und Hals tragen gelbe Streifen, an den
Schläfendecken liegen gelb bis orangerot gefärbte Flecken. Kleine Tiere
wie Fische, Schnecken oder Kaulquappen sowie Wasserpflanzen bilden die
Nahrung der Rotwangen-Schmuckschildkröten.
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![Rotwangen-Schmuckschildkröte (Meso-American Slider, Trachemys scripta elegans) Rotwangen-Schmuckschildkröte (Meso-American Slider, Trachemys scripta elegans)](fotos/amphibienreptilien/rotwangen-schmuckschildkroeteruhrgebiet02.jpg) |
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![Rotwangen-Schmuckschildkröte (Meso-American Slider, Trachemys scripta elegans) Rotwangen-Schmuckschildkröte (Meso-American Slider, Trachemys scripta elegans)](fotos/amphibienreptilien/rotwangen-schmuckschildkroeteruhrgebiet01.jpg) |
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Foto: 07.06.2014,
Bochum-Gerthe |
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Foto: 01.08.2007,
Essen-Heisingen |
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