Startseite
· Ruhrgebiet allgemein
· Literatur & Linktipps
Die Städte
Bochum
Bottrop
Dortmund
Duisburg
Essen
Gelsenkirchen
Hattingen
Mülheim
Oberhausen
Die Natur
· Amphibien & Reptilien
· Fische
· Flechten
· Hautflügler (Bienen,
Wespen und Co.)
· Insekten
· Käfer
· Libellen
· Pilze
· Säugetiere
· Schmetterlinge
· Schnecken
· Schwebfliegen
· Sonstige Tiere
· Spinnentiere
· Vögel
· Wanzen
· Zikaden
· Datenschutzerklärung
|
Natur im Ruhrgebiet: Schnecken
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
Version, die Sie
hier
finden.
In der näheren Umgebung des Menschen und in der unberührten Natur leben
in Deutschland zahlreiche verschiedene Schneckenarten. Es kommen sowohl
Nacktschnecken als auch Schnecken mit Gehäuse bei uns vor. Manche
Schneckenarten leben nicht an Land, sondern im Wasser. Etliche Spezies
sind zudem nachtaktiv und deshalb relativ unbekannt. In diesem Kapitel
werden die Schnecken, die ich im Ruhrgebiet und in dessen Umgebung
beobachtet habe, nach Familien sortiert in alphabetischer Reihenfolge
vorgestellt.
Liste der beschriebenen Schneckenarten (18 Spezies)
Ackerschnecken (Agriolimacidae)
· Genetzte Ackerschnecke (Grey Field Slug, Deroceras reticulatum)
Bernsteinschnecken (Amber
Snails, Succineidae)
· Bernsteinschnecke (Amber Snail, Succinea/Oxyloma sp.)
· Schlanke Bernsteinschnecke (Pfeiffer's Amber Snail, Oxyloma elegans)
Laubschnecken (Hygromiidae)
· Gemeine Haarschnecke (Hairy Snail, Trochulus hispidus)
· Seidenhaarschnecke (Trochulus sericeus)
Schlammschnecken (Lymnaeidae)
· Ohrschlammschnecke (Big Ear Radix, Radix auricularia)
· Spitzschlammschnecke (Great Pond Snail, Lymnaea stagnalis)
Schließmundschnecken (Clausiliidae)
· Schließmundschnecke (Door Snail, Clausiliidae)
Schnegel (Keelback Slugs, Limacidae)
· Tigerschnegel (Leopard Slug, Limax maximus)
Schnirkelschnecken (Snails, Helicidae)
· Garten-Bänderschnecke (White-lipped Snail, Cepaea hortensis)
· Gefleckte Schnirkelschnecke (Copse Snail, Arianta arbustorum)
· Hain-Bänderschnecke (Brown-lipped Snail, Cepaea nemoralis)
· Weinbergschnecke (Burgundy Snail, Helix pomatia)
Schüsselschnecken (Patulidae oder Discidae)
· Gefleckte Schüsselschnecke (Discus Snail, Discus rotundatus)
Tellerschnecken (Ramshorn Snails, Planorbidae)
· Posthornschnecke (Great Ramshorn, Planorbarius corneus)
Wegschnecken (Roundback
Slugs, Arionidae)
· Gewöhnliche Wegschnecke (Spanish Slug, Arion vulgaris)
· Hellbraune Wegschnecke (Dusky Arion, Arion subfuscus)
· Wald-Wegschnecke (Frest Arion, Arion silvaticus)
Ackerschnecken (Agriolimacidae)
Die Ackerschnecken gehören zu den Nacktschnecken, sie tragen also keine
Gehäuse. In Deutschland kommen acht verschiedene Spezies aus dieser
Schneckenfamilie vor. Folgende Art wird in diesem Kapitel vorgestellt:
Genetzte Ackerschnecke (Grey Field Slug, Deroceras reticulatum)
Zu
eine der häufigsten im Kulturland zu beobachtenden Schneckenarten gehört
bei uns in Deutschland die Genetzte Ackerschnecke. Ausgestreckte
erwachsene Individuen sind vier bis sechs Zentimeter lang. Für
gewöhnlich haben die Tiere eine ockerfarbene, hellbraune oder
cremefarbene Grundfärbung, auf der sich eine zarte, graue oder
dunkelbraune Fleckenzeichnung befindet, die eine netzartige Form hat.
Färbung und Muster sind allerdings sehr variabel und es kommen deshalb
sowohl kontrastreich gezeichnete als auch recht hell wirkende Individuen
vor. In extremen Fällen fehlt das Netzmuster oder es ist so stark
ausgeprägt und breit, dass die entsprechenden Individuen dunkelgrau oder
dunkelbraun aussehen. Auf der Oberseite sind diese Schnecken relativ
runzelig. Foto: 03.05.2014, Bochum-Riemke
Bernsteinschnecken (Amber Snails, Succineidae)
In Deutschland kommen einige Bernsteinschnecken-Arten vor, die äußerlich
nur schwer zu unterscheiden sind. Sie gehören entweder der Gattung
Oxyloma oder der Gattung Succinea an und sie sind Gehäuseschnecken.
Bernsteinschnecke (Amber Snail, Succinea/Oxyloma sp.)
Die
Bernsteinschnecken gehören zu den Landlungenschnecken. Bei
ausgewachsenen Individuen der Gattungen Succinea und Oxyloma misst das Gehäuse
je nach Art zehn bis 15
Millimeter oder ist sogar noch etwas größer. Es weist drei bis
vier Windungen auf und ist für gewöhnlich hellbraun bis bernsteinfarben. Dabei variiert
die Farbpalette von hellen bis zu dunklen Farbtönen, aber auch
Individuen mit grünlich-gelbem Gehäuse kommen vor. Der Körper der Schnecken ist in
aller Regel grau-gelblich gefärbt und glatt. Zudem können helle
oder fast weiße Schnecken sowie schwarzgraue Tiere vorkommen. Zu finden
sind Bernsteinschnecken an feuchten Standorten wie zum Beispiel auf
Feuchtwiesen, an sumpfigen Ufern von Bächen, Flüssen und Seen, an
verlandeten Flussarmen, in Mooren und in feuchten Hochstaudenfluren.
Vermodernde und frische Pflanzenteile bilden die Nahrung dieser
Tiere. Foto: 01.07.2007, Essen-Schönebeck
Zum Seitenanfang ↑
Schlanke Bernsteinschnecke (Pfeiffer's Amber Snail, Oxyloma elegans)
Zwischen
neun und 17 Millimeter, in seltenen Fällen bis zu 20 Millimeter, ist das
Gehäuse erwachsener Individuen der Schlanken Bernsteinschnecke groß. Bei
den meisten Individuen hat das Gehäuse drei Windungen. Wie für
Bernsteinschnecken üblich, ist die letzte (dritte) Windung die größte,
auf sie entfallen etwa zwei Drittel der Gesamtlänge des Gehäuses.
Bernsteinfarben bis dunkel graubraun ist das Gehäuse dieser Spezies
gefärbt. Hell mit dunklen Flecken oder dunkel graubraun bis schwarz ist
der weiche Körper der Schlanken Bernsteinschnecke. Beobachten lassen
sich diese Tiere beispielsweise an stehenden Gewässern oder an
sumpfingen, schlammigen Standorten. Foto: 07.04.2015, Bochum-Riemke
Laubschnecken (Hygromiidae)
Etwa 50 Arten aus der Familie der Laubschnecken sind in Europa heimisch
und von diesen Tieren kommen wiederum 30 in Deutschland vor.
Diese Schneckenfamilie trägt ein Gehäuse.
In diesem Kapitel werden zwei Laubschnecken-Spezies vorgestellt.
Gemeine Haarschnecke (Hairy Snail, Trochulus hispidus)
Die Gemeine Haarschnecke gehört zur Familie der
Laubschnecken (Hygromiidae). Obwohl sie in unserer heimischen Natur sehr
weit verbreitet ist, wird diese Schneckenart sehr oft übersehen. Der
Durchmesser des Gehäuse dieser Tierart beträgt sechs bis zwölf
Millimeter und es ist nur fünf bis sechs Millimeter hoch. Diese Angaben
gelten für erwachsene Tiere, bei Jungtieren ist das Gehäuse viel
kleiner. Außerdem trägt das Gehäuse bei jungen Individuen eine feine
Behaarung, die bei erwachsenen Exemplaren nicht mehr vorhanden ist, weil
sie abgenutzt ist. Welkes oder trockenes Pflanzenmaterial bildet einen
großen Teil der Nahrung dieser Schnecken, sie fressen besonders gern
trockene Brennnesseln (Urtica sp.). Pilze und Früchte stehen
ebenfalls auf dem Speiseplan dieser Tiere. Sie mögen es feucht und leben
in Parks, Gärten, lichten Wäldern, Gebüschen und Hecken.
Foto: 02.11.2014, Bochum-Stahlhausen
Seidenhaarschnecke (Trochulus sericeus)
Das Gehäuse der Seidenhaarschnecke oder Seidigen
Haarschnecke kann im
Durchmesser maximal acht Millimeter groß werden. Somit ist diese
Schneckenart relativ klein. Braun ist der Körper dieser Tiere gefärbt,
das Gehäuse ist ebenfalls braun. Bei den meisten Individuen ist auf dem
Gehäuse ein helles Kielband vorhanden. Typisch für die Spezies ist, dass
das Gehäuse fein behaart ist. Wie dick die Wand des Gehäuses ist, hängt
vom Lebensraum der Tiere ab. In feuchter Umgebung ist es eher
dünnschalig, wohingegen Individuen, die in offenen, trockenen und warmen
Gegenden leben sind, ein kräftigeres Gehäuse aufweisen. Darüber hinaus
zeigen diese Tiere eine dunkle Bänderung des Gehäuses. Anzutreffen ist
diese Schneckenart während des Sommerhalbjahrs unter anderem in der
Krautschicht von Wäldern oder in Hecken und Gebüschen offener
Landschaften.
|
![Seidenhaarschnecke (Trochulus sericeus) Seidenhaarschnecke (Trochulus sericeus)](fotos/schnecken/seidige_haarschneckeruhrgebiet01.jpg) |
|
![Seidenhaarschnecke (Trochulus sericeus) Seidenhaarschnecke (Trochulus sericeus)](fotos/schnecken/seidige_haarschneckeruhrgebiet02.jpg) |
|
|
Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke |
|
Foto: 11.06.2013,
Bochum-Riemke |
|
Zum Seitenanfang ↑
Schlammschnecken (Lymnaeidae)
Die Spitzschlammschnecken tragen ein Gehäuse und sie gehören zu den Wasserlungenschnecken (Basommatophora).
Diese Schneckenfamilie ist weltweit vertreten, in Deutschland kommen 14
Arten vor. Zwei Schlammschnecken-Spezies werden in diesem Kapitel
vorgestellt.
Ohrschlammschnecke (Big Ear Radix, Radix auricularia)
Die
Ohrschlammschnecke gehört zu den im Wasser lebenden Schnecken. Ihr
Gehäuse ist recht dünnschalig und ohrförmig, woher der deutsche Name der
Spezies rührt. Die ersten beiden Umgänge sind sehr klein, der letzte ist
hingegen besonders breit. Zwischen 1,5 und 2,5 Zentimeter können die
Gehäuse dieser Schneckenart hoch sein, die Breite kann bis zu zwei
Zentimeter betragen. Sehr variabel ist die Färbung der Gehäuse. Sie
können einfarbig oder gefleckt sein, hell oder dunkel grau bis braun. Im
vorderen Bereich ist der Körper dieser Schnecken meist hell gefärbt und
er trägt dunkle Flecken, im hinteren Bereich ist es umgekehrt. Ihre
Fühler sind dreieckig. Grünalgen, Kieselalgen und Protozoen bilden die
Nahrung der Ohrschlammschnecken. Foto: 11.04.2016, Bochum-Querenburg
Spitzschlammschnecke (Great Pond Snail, Lymnaea stagnalis)
Bis
zu circa 4,5 Zentimeter kann das Gehäuse der im Wasser lebenden
Spitzschlammschnecke lang werden. Manche Individuen haben sogar ein zu
sieben Zentimeter langes Gehäuse. Es ist dunkelbraun gefärbt und hat 7,5
Windungen. Stehende oder langsam fließende Gewässer sind typische
Lebensräume, in denen man diese Tiere antreffen kann. Wegen des dort
herrschenden pH-Wertes kommen sie in Moorgewässern jedoch nicht vor.
Spitzschlammschnecken sind robuste Tiere, sie übersteht das
vorübergehende Trockenfallen ihres Lebensraums ebenso wie harte
Frostperioden im Winter. Aas, pflanzliche Kost und Schwebstoffe aus dem
Wasser bilden die Nahrung der Spitzschlammschnecken. In manchen
Literaturquellen wird diese Spezies auch als Spitzhorn-Schlammschnecke
bezeichnet. Foto: 28.09.2013, Bochum-Querenburg
Schließmundschnecken (Door Snails, Clausiliidae)
Die Schließmundschnecken haben ein schmales, längliches Gehäuse. In
Europa sind sie mit einer ganzen Reihe von Arten vertreten, von denen 27 in
Deutschland heimisch sind.
Schließmundschnecke (Door Snail, Clausiliidae)
Ein hohes, schlankes und turmförmiges Gehäuse ist für
Schnecken aus der Familie der Schließmundschnecken kennzeichnend. Die Tiere können sich vollständig in
dieses Gehäuse zurückziehen und es mit Hilfe eines speziellen
Verschlusses abdichten. Dieser Verschluss wird als Clausilium
bezeichnet. Weil die Gehäusemerkmale bei den einzelnen hierzulande
vorkommenden Arten nur winzige Unterschiede aufweisen, ist es schwierig,
diese Tiere auf Artebene zu bestimmen. Die meisten Schließmundschnecken werden nur wenige
Zentimeter lang. Aus dem Grund übersieht man sie in der Natur leicht.
Die in diesem Absatz gezeigten Tiere hatten eine Gehäuselänge von etwa
zehn bis zwölf Millimeter. Foto: 07.07.2007, Essen-Schönebeck
Zum Seitenanfang ↑
Schnegel (Keelback Slugs, Limacidae)
Die Schnegel sind für gewöhnlich recht groß und es handelt sich bei
ihnen um Nacktschnecken. Bei uns in Deutschland kommen acht verschiedene
Schnegel-Arten vor.
Tigerschnegel (Leopard Slug, Limax maximus)
Tigerschnegel
gehören zu den größten einheimischen Schnecken. Sie erreichen eine
Körperlänge von etwa 13 Zentimeter, sie können im Einzelfall sogar bis
zu 20 Zentimeter groß werden. Vor allem nachts sind Tigerschnegel aktiv.
Ihre Grundfärbung ist hellgrau bis hellbraun. Ein Muster aus dunklen
Flecken und Streifen, das ein wenig an die Zeichnung eines Tigers
erinnert, bedeckt ihren Körper. Auf dem Mantelschild befinden sich
Flecken, die teils ineinander übergehen. Der Fuß, also der hintere,
längere Teil des Körpers, ist mit Streifen bedeckt. Hellbraun ist der
Kopf des Tigerschnegels gefärbt, ebenso die Fühler, an deren Ende sich
die Augen befinden. Anzutreffen sind diese Schnecken beispielsweise in
Parks, Gärten, Wäldern und Auen. Sie sind in Gärten keine Schädlinge,
denn sie ernähren sich überwiegend von Pilzen und welken Pflanzenteilen.
Moose sowie pilzige Bereiche an Totholz ergänzen diese Kost. Mitunter
fressen Tigerschnegel zudem andere Nacktschnecken sowie tote
Artgenossen. Im Jahr 2005 ist diese Art "Weichtier
des Jahres" gewesen. Foto: 19.07.2014, Bochum-Riemke
|
![Tigerschnegel (Leopard Slug, Limax maximus) Tigerschnegel (Leopard Slug, Limax maximus)](fotos/schnecken/tigerschnegelruhrgebiet02.jpg) |
|
![Tigerschnegel (Leopard Slug, Limax maximus) Tigerschnegel (Leopard Slug, Limax maximus)](fotos/schnecken/tigerschnegelruhrgebiet03.jpg) |
|
|
Foto: 19.07.2014,
Bochum-Riemke |
|
Foto: 19.07.2014,
Bochum-Riemke |
|
Schnirkelschnecken (Snails, Helicidae)
Die Familie der Schnirkelschnecken ist sehr artenreich und kommt in
Europa häufig vor. Vor allem in Südeuropa gibt es viele Spezies aus
dieser Familie, in Deutschland sind 14 Arten heimisch.
Schnirkelschnecken gehören zu den Gehäuseschnecken und einige der
Spezies zeigen ausgesprochen variable Gehäusezeichnungen. In diesem
Kapitel werden vier Arten aus dieser Familie vorgestellt.
Garten-Bänderschnecke (White-lipped Snail, Cepaea hortensis)
In der deutschen Natur ist die Garten-Bänderschnecke
heimisch. Ihr Aussehen ist ausgesprochen variabel, die Färbung des
Gehäuses kann von beige-gelblich bis bräunlich-grau variieren. Meist
sind dunkelbraune Streifen auf dem Gehäuse zu finden, es sind zwischen
einem und fünf dieser Streifen vorhanden. Der Körper der Tiere ist beige
gefärbt. Die Schnecken sind in der Zeit von März bis Oktober draußen zu
finden. Von der nahe verwandten
Hain-Bänderschnecke sind die
Garten-Bänderschnecken am hellen Streifen an der Mündung des Gehäuses zu
erkennen. Krautige Algen stehen auf dem Speiseplan dieser Schneckenart,
sie ist in Gärten kein Schädling. Überall dort, wo die Tiere genügend
Nahrung finden, sind sie anzutreffen, also beispielsweise an
Waldrändern, in Gärten und in Gebüschen. In manchen Literaturquellen
wird die Garten-Bänderschnecke auch als Weißmündige Bänderschnecke oder
als Garten-Schnirkelschnecke bezeichnet.
|
![Garten-Bänderschnecke (White-lipped Snail, Cepaea hortensis) Garten-Bänderschnecke (White-lipped Snail, Cepaea hortensis)](fotos/schnecken/garten-baenderschneckeruhrgebiet01.jpg) |
|
![Garten-Bänderschnecke (White-lipped Snail, Cepaea hortensis) Garten-Bänderschnecke (White-lipped Snail, Cepaea hortensis)](fotos/schnecken/garten-baenderschneckeruhrgebiet02.jpg) |
|
|
Foto: 23.05.2007,
Essen-Schönebeck |
|
Foto: 05.06.2007,
Essen-Schönebeck |
|
Gefleckte Schnirkelschnecke (Copse Snail, Arianta arbustorum)
Die Gefleckte Schnirkelschnecke hat ein kugeliges
Gehäuse, dessen Gewinde kegelförmig ist. Je nach Individuum variieren
die Höhe des Gewindes und die Größe des Nabels. Meist ist das Gehäuse
kastanienbraun gefärbt und zeigt gelbliche Flecken sowie ein dunkles
Band. Es kommen aber auch Individuen mit bräunlichem bis
kastanienbraunem Gehäuse vor, das ein unregelmäßiges dunkles
Fleckenmuster aufweist. Anzutreffen ist die Gefleckte Schnirkelschnecke
beispielsweise in Wäldern, aber auch in offenen Landschaften.
Alternative Bezeichnungen dieser Spezies lauten Baumschnecke oder
Baumschnirkelschnecke.
|
![Gefleckte Schnirkelschnecke (Copse Snail, Arianta arbustorum) Gefleckte Schnirkelschnecke (Copse Snail, Arianta arbustorum)](fotos/schnecken/gefleckte_schnirkelschneckeruhrgebiet01.jpg) |
|
![Gefleckte Schnirkelschnecke (Copse Snail, Arianta arbustorum) Gefleckte Schnirkelschnecke (Copse Snail, Arianta arbustorum)](fotos/schnecken/gefleckte_schnirkelschneckeruhrgebiet02.jpg) |
|
|
Foto: 05.04.2014,
Bochum-Riemke |
|
Foto: 05.04.2014,
Bochum-Riemke |
|
Zum Seitenanfang ↑
Hain-Bänderschnecke (Brown-lipped Snail, Cepaea nemoralis)
In ihrem Aussehen ist die Hain-Bänderschnecke sehr
variabel. Die Grundfärbung ist oft gelblich, sie kann aber auch rötlich
oder bräunlich sein. Mehrere Linien zieren das Gehäuse vieler
Individuen, jedoch gibt es einige Exemplare dieser Art, die keine
Streifen aufweisen. Bis zu 5,5 Windungen kann das Gehäuse aufweisen, es
erreicht eine Höhe von 17 bis 18 Millimeter und meist eine maximale
Breite von circa 23 Millimeter. Ganz typisch für die Art ist der dunkle
Abschluss des Gehäuses, wodurch sich die Art von der
Garten-Bänderschnecke unterscheidet. Typische Orte, an denen man die
Hain-Bänderschnecke antrifft, sind Gärten, Parks, lichte Wälder sowie
Landschaften mit Gebüschen und Hecken. Feuchte Hochstaudenfluren bewohnt
die Art ebenfalls. Abgestorbene und verrottende Pflanzenteile bilden die
Nahrung dieser Schneckenspezies. Sie wird in manchen Literaturquellen
als Hain-Schnirkelschnecke oder als Schwarzmündige Bänderschnecke
bezeichnet. Foto: 01.08.2007, Essen-Heisingen
Weinbergschnecke (Burgundy Snail, Helix pomatia)
Mit ihrer Körperlänge von bis zu zehn Zentimeter ist die
Weinbergschnecke eine besonders auffällige Schneckenart, die in der
deutschen Natur beobachtet werden kann. Anzutreffen sind diese
gehäusetragenden Schnecken vor allem in Gegenden mit feuchten und
kalkreichen Böden, häufig in Wäldern. Weil die Tiere eine Besonderheit
darstellen, stehen sie in Deutschland unter Schutz. Der Körper der
Schnecke ist beige, bräunlich oder grau gefärbt. Das Gehäuse ist meist
bräunlich in unterschiedlichen Tönen gefärbt, die Färbung kann ein wenig
variieren. Algenbewuchs und welke Pflanzenteile bilden die Nahrung
dieser stattlichen Schnecken. Foto: 23.05.2007, Essen-Borbeck
Schüsselschnecken (Patulidae oder Discidae)
Die Vertreter der Familie der Schüsselschnecken sind
in aller Regel sehr klein. Ihr Gehäuse ist in den meisten Fällen sehr
flach gebaut und im Durchmesser rund. Deshalb lautet ein alternativer
Name für diese Schneckenfamilie Knopfschnecken. Sie sind in Deutschland
mit einer Reihe von Arten vertreten, von denen in diesem Kapitel eine
präsentiert wird.
Gefleckte Schüsselschnecke (Discus Snail, Discus rotundatus)
Die
Gefleckte Schüsselschnecke gehört zu den Landlungenschnecken. Zwischen
5,5 und sieben Millimeter kann der Durchmesser des Gehäuses erwachsener
Tiere betragen, die Höhe des Gehäuses beträgt 2,4 bis 2,8 Millimeter.
Zwischen 5,5 und sechs liegt die Zahl der Windungen des Gehäuses. Es ist
auf der Oberfläche groß quergerippt und seine Grundfärbung ist
gelblich-braun. Auf dieser Grundfarbe gibt es ein Muster aus feinen,
rötlich-braunen Querbändern, die unregelmäßig angeordnet sind. Bläulich
ist der Körper dieser Schneckenart auf der Oberseite gefärbt, der Fuß
ist grauweiß. Heimisch ist die Gefleckte Schüsselschnecke an schattigen,
feuchten und geschützten Stellen in Wäldern oder in dichten Hecken und
in Gärten. Gern halten sich diese Tiere an Totholz, unter Steinen und in
der Bodenstreu auf. Mitunter sind sie allerdings auch auf der Vegetation
zu finden. Foto: 01.05.2014, Bochum-Riemke
Zum Seitenanfang ↑
Tellerschnecken (Ramshorn Snails, Planorbidae)
Die Familie der Tellerschnecken lebt im Wasser, die
Tiere gehören zu den Wasserlungenschnecken (Basommatophora).
Das gesamte Jahr über und von Geburt an halten sie sich im feuchten
Element auf, sie bevorzugen ruhig fließende oder stehende Gewässer. In
Deutschland kommen mehrere Arten aus dieser Familie vor, ich habe
bislang jedoch erst eine im Ruhrgebiet beobachten können und präsentiere
sie in diesem Kapitel.
Posthornschnecke (Great Ramshorn, Planorbarius corneus)
Posthornschnecken
leben in Süßwasser. Anzutreffen sind diese Tiere in stehenden und
langsam fließenden Gewässern. Ihr Gehäuse ist dunkelbraun bis
rötlich-schwarz gefärbt, flach und hat einen Durchmesser von bis zu vier
Zentimeter. Eine Besonderheit dieser Schnecken ist es, dass sie zu den wenigen heimischen Arten gehören, die über roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) verfügen. Deshalb ist
ihr Blut rot gefärbt. Außerdem ermöglicht diese Besonderheit es der
Schneckenart, in sauerstoffarmen Gewässern überleben zu können. Auf dem
Speiseplan dieser tagaktiven Tiere steht praktisch alles, was sie finden
können: Sie fressen tote Pflanzenteile, Algen und auch Aas. Foto:
15.04.2015, Bochum-Querenburg
|
![Posthornschnecke (Great Ramshorn, Planorbarius corneus) Posthornschnecke (Great Ramshorn, Planorbarius corneus)](fotos/schnecken/posthornschneckeruhrgebiet01.jpg) |
|
![Posthornschnecke (Great Ramshorn, Planorbarius corneus) Posthornschnecke (Great Ramshorn, Planorbarius corneus)](fotos/schnecken/posthornschneckeruhrgebiet03.jpg) |
|
|
Foto: 30.09.2013,
Bochum-Querenburg |
|
Foto: 19.08.2015,
Bochum-Querenburg |
|
Wegschnecken (Roundback Slugs, Arionidae)
Die Familie der Wegschnecken umfasst in Europa etliche Arten, von denen
13 in Deutschland leben. Es handelt sich bei diesen Tieren um
Nacktschnecken mit einem gerundeten Rücken. In diesem Kapitel werden
drei Wegschnecken-Arten vorgestellt.
Gewöhnliche Wegschnecke (Spanish Slug, Arion vulgaris)
Acht
bis zwölf Zentimeter sind ausgewachsene Gewöhnliche Wegschnecken lang.
Die Tiere sind in Deutschland sehr häufig zu beobachten und um sie gab
es in der Vergangenheit einige Verwirrung. Man hatte angenommen, sie
stamme ursprünglich aus
Südeuropa, weshalb man sie als Spanische Wegschnecke bezeichnet hat.
Inzwischen weiß man jedoch, dass das nicht korrekt ist. Die Körperfärbung
der Gewöhnlichen Wegschnecke variiert sehr stark von braun, über rötlich
bis hin zu gelb-orange; Jungtiere sind
cremefarben. Im vorderen
Bereich ihres Mantelschildes tragen Gewöhnliche Wegschnecken auf beiden Seiten jeweils ein
großes, gut sichtbares Atemloch. Damit sie nicht austrocknen, schützen
sich diese Nacktschnecken mit einem schleimigen Sekret. Außerdem
kommen sie meist nur bei feuchtem Wetter oder während des Sommers vor
allem nachts aus ihrem Unterschlupf. Gewöhnliche Wegschnecken ernähren sich
überwiegend von saftigen Pflanzen, aber auch von Aas; darüber hinaus
wird Kanibalismus beobachtet. Sie zerkleinern ihre Nahrung mit Hilfe
ihrer Raspelzunge. Foto: 14.10.2013, Herne-Holthausen
|
![Gewöhnliche Wegschnecke (Spanish Slug, Arion vulgaris) Gewöhnliche Wegschnecke (Spanish Slug, Arion vulgaris)](fotos/schnecken/gewoehnliche_wegschneckeruhrgebiet01.jpg) |
|
![Gewöhnliche Wegschnecke (Spanish Slug, Arion vulgaris) Gewöhnliche Wegschnecke (Spanish Slug, Arion vulgaris)](fotos/schnecken/gewoehnliche_wegschneckeruhrgebiet02.jpg) |
|
|
Foto: 16.08.2014,
Bochum-Riemke |
|
Foto: 01.05.2014,
Bochum-Riemke |
|
Hellbraune Wegschnecke (Dusky Arion, Arion subfuscus)
Hellbraune
Wegschnecken erreichen eine Körperlänge von fünf bis sieben Zentimeter.
Ihre Färbung ist variabel. Der Körper kann auf der Oberseite ockergelb,
orangebraun bis dunkelbraun gefärbt sein. Der Rücken ist häufig ein
wenig dunkler und rostbraun bis dunkelbraun gefärbt. Typisch sind
außerdem zwei dunkelbraune Längsbinden, die sich seitlich auf der
Oberseite befinden. Auf der rechten Seite des Körpers erstreckt sie sich
entweder über oder unter der Atemöffnung. Bei vielen Individuen sind
diese Längsbinden zum Rücken hin diffuser begrenzt als zum Fuß hin.
Auffällig ist außerdem, dass Jungtiere für gewöhnlich eine
kontrastreichere Färbung aufweisen als erwachsene Hellbraune
Wegschnecken. In den meisten Fällen ist der Mantelschild dieser Tiere
heller als der Rücken. Auf der Unterseite (an der Sohle) sind diese
Schnecken hellgrau bis weiß gefärbt. Lebensräume, in denen man diese
Tierart antrifft, sind beispielsweise Wälder, Parks und Gärten sowie
Wiesen. Pflanzliche Kost und Pilze bilden die Nahrung dieser Spezies.
Weil die Art sehr variabel ist, gehen manche Experten davon aus, dass es
sich bei Arion subfuscus um einen Artkomplex handelt. Foto:
19.07.2014, Bochum-Riemke
Zum Seitenanfang ↑
Wald-Wegschnecke (Frest Arion, Arion silvaticus)
Etwa
drei bis vier Zentimeter kann die Wald-Wegschnecke lang sein. Sie ist
auf dem Rücken aschgrau bis graubraun gefärbt und viele Individuen
tragen einige Flecken, die etwas dunkler als die Grundfarbe sind. Oft
ist der Mantelschild zum größten Teil etwas heller als die Grundfarbe,
lediglich im zentralen Bereich ist er ein wenig dunkler. Zudem ist bei
vielen Exemplaren der Rand des Mantelschilds dunkel. Zur hellen,
weißlichen Sohle stehen die dunklen seitlichen Binden in Kontrast, zum
Rücken hin sind sie ebenfalls scharf abgegrenzt. Die Fühler dieser
Spezies sind dunkelbraun. Junge Wald-Wegschnecken sind hellgrau und sie
haben eine helle Linie auf dem Rücken. Die Gelbstreifige Wegschnecke
(Arion fasciatus) sieht
der Wald-Wegschnecke sehr ähnlich, ist aber gelblicher gefärbt als
diese. Herabgefallenes Laub bildet die Hauptnahrung der
Wald-Wegschnecke. Sie lebt vor allem in Laubwäldern, kommt aber auch in
Moor- und Heidewäldern vor. Ihre Einordnung als Art wird zurzeit von
Experten diskutiert. Foto: 24.11.2014, Bochum-Riemke
Unbestimmte Schneckenarten
Leider habe ich einige Schneckenarten bisher nicht bestimmen können.
Falls Sie die unten gezeigten Spezies erkennen, würde ich mich über eine
Nachricht per
E-Mail
sehr freuen.
|
![Unbestimmte Schneckenart Nr. 1 Unbestimmte Schneckenart Nr. 1](fotos/schnecken/unbestimmte_schneckeruhrgebiet01.jpg) |
|
![Unbestimmte Schneckenart Nr. 2 Unbestimmte Schneckenart Nr. 2](fotos/schnecken/unbestimmte_schneckeruhrgebiet02.jpg) |
|
|
Unbestimmte Schneckenart Nr. 1,
Foto: 10.08.2007, Essen-Heisingen |
|
Unbestimmte Schneckenart Nr. 2,
Foto: Mai 2005,
Essen-Stadtwald |
|
Zum Seitenanfang ↑ |
|