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Natur im Ruhrgebiet: Säugetiere
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Zwar kommt im Ruhrgebiet eine Reihe von Säugetierarten vor, aber die
Tiere sind vergleichsweise schwer zu beobachten. Sie führen meist ein
heimliches Leben, sind dämmerungs- oder gar nachtaktiv. Neben Igeln,
Füchsen und Mardern sind beispielsweise einige Fledermausarten in den
Städten entlang der Ruhr heimisch. Relativ leicht sind hingegen die
vielen Wildkaninchen zu beobachten, an manchen Stellen sogar Feldhasen.
In diesem Kapitel werden die Säugetiere vorgestellt, die mir im
Ruhrgebiet vor die Linse geraten sind.
· Biberratte oder Nutria (Coypu, Myocastor coypus)
· Europäisches Eichhörnchen (Eurasian Red Squirrel, Sciurus vulgaris)
· Feldhase (European Hare, Lepus europaeus)
· Ratten (Rats, Rattus sp.)
· Reh (Roe Deer, Capreolus capreolus)
· Rötelmaus (Bank Vole, Myodes glareolus)
· Wildkaninchen (European Rabbit, Oryctolagus cuniculus)
Biberratte oder Nutria (Coypu, Myocastor coypus)
Ursprünglich
stammt die Biberratte aus Südamerika, sie ist in Mitteleuropa vom
Menschen eingebürgert worden. Nutrias, wie diese Tiere auch genannt
werden, gehören zu den Nagetieren. Sie erreichen eine Körperlänge von
bis zu 65 Zentimeter. Ihr Schwanz ist meist zwischen 30 und 40
Zentimeter lang; er ist rund, mit Schuppen bedeckt und kaum behaart.
Zwischen den ersten vier Zehen der Hinterfüße tragen die Nutrias
Schwimmhäute. Das Fell der Tiere ist rötlichbraun gefärbt, am Bauch
zeigt es einen leichten Anflug von Grau. Sowohl tagsüber als auch nachts
kann man Biberratten beobachten, besonders aktiv sind sie in der Zeit
der Dämmerung. Da sie eng an Flüsse gebunden sind, leben sie im
Ruhrgebiet vor allem entlang der Ruhr. Sie ernähren sich überwiegend
vegetarisch von Wasserpflanzen und Blättern, gelegentlich verschmähen
sie Schnecken, Süßwassermuscheln und Würmer jedoch ebenfalls nicht.
Foto: 05.08.2007, Mülheim-Menden
Europäisches Eichhörnchen (Eurasian Red Squirrel, Sciurus vulgaris)
Unter den Säugetieren, die im Ruhrgebiet vorkommen, sind die
Eichhörnchen vergleichsweise leicht zu beobachten. Das Fell der Tiere
ist auf der Oberseite des Körpers rotbraun bis braun gefärbt, Brust und
Bauch tragen helles Fell. Der buschige Schwanz dient den Tieren als
Kletterhilfe und als Hilfe, um die Balance zu halten. Ihre Ohren tragen
aufrechte Haarbüschel, die als Pinsel bezeichnet werden. Insgesamt kann
das Europäische Eichhörnchen eine Körperlänge von 40 Zentimeter
erreichen, wobei jeweils etwa 20 Zentimeter auf den Rumpf und den
Schwanz entfallen. Wälder sind die Heimat dieser Tiere, sie halten sich
jedoch im Ruhrgebiet zunehmend auch in Siedlungsgegenden mit großen
Bäumen in Gärten auf. Foto: 11.04.2016, Bochum-Querenburg
Feldhase (European Hare, Lepus europaeus)
Im
Ruhrgebiet einen Feldhasen zu Gesicht zu bekommen, gelingt einem nur in
den Bereichen, in denen es landwirtschaftlich genutzte Flächen oder
offene, steppenartige Landschaften gibt. Die Tiere sind 60 bis 70
Zentimeter lang und sehr scheu. Das Fell ist braun bis rötlichbraun
gefärbt und die sehr langen Ohren stehen aufrecht. Tagsüber verstecken
sich Feldhasen meist in Gebüschen oder in kleinen Baumbeständen sowie an
Waldrändern. In der Abenddämmerung verlassen die Tiere ihre Deckung,
suchen nachts nach ihrer Nahrung und begeben sich im Morgengrauen wieder
in ihr Versteck. Im Frühling kommen die Hasen jedoch auch tagsüber aus
ihrer Deckung, die Männchen versuchen dann Weibchen für sich zu
begeistern und kämpfen mitunter gegeneinander. Feldhasen ernähren sich
von Pflanzen und Getreide. Viele Menschen verwechseln den Feldhasen mit
Wildkaninchen. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Körpergröße,
aber auch die schwarz-weißen Spitzen der sehr langen Ohren trägt nur der
Feldhase. Foto: 19.08.2007, Duisburg-Walsum
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Ratten (Rats, Rattus sp.)
Zu
den am weitesten verbreiteten Tieren der Erde gehören die Ratten. Sie
kommen weltweit in sehr vielen Arten vor, auch in Deutschland sind
mehrere Spezies heimisch. Abgesehen von den Hausratten (Rattus
rattus), die von vielen Menschen vehement gejagt werden, kommen in
freier Natur einige Spezies vor, die ein heimliches Leben führen und die
man nur mit ein wenig Glück zu Gesicht bekommt. Ratten sind gute
Schwimmer, sie tragen ein dichtes Fell und können je nach Art bis zu 30
Zentimeter groß werden (Kopf-Rumpf-Länge). Zu welcher Art das in diesem
Absatz gezeigte Tier gehört, weiß ich leider nicht. Falls Sie bei der
Bestimmung helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per
E-Mail
freuen. Foto: 01.08.2007, Essen-Heisingen
Reh (Roe Deer, Capreolus capreolus)
Es
kommen verschiedene Arten aus der Familie der Hirsche in Deutschland
vor. Der häufigste Vertreter dieser Familie ist das Reh. Männliche Rehe
werden als Böcke bezeichnet, die Weibchen heißen nach Vollendung des
ersten Lebensjahres Schmalrehe und danach nennt man sie Ricken. Junge
Rehe heißen Kitze. Erwachsene Rehe sind vom Kopf bis zum hinteren Ende
des Rumpfes 100 bis 140 Zentimeter lang. Zwischen 60 und 90 Zentimeter
kann sich die Schulterhöhe dieser Tiere betragen. Männchen haben ein
Geweih, das allerdings recht klein ist. Rotbraun ist das Fell der Rehe
während des Sommers gefärbt, im Winter ist es dunkelbraun oder
graubraun. Junge Kitze sind an ihrem rotbraunen Fell und ihren weißen
Punkten auf dem Rücken und an den Flanken zu erkennen. Foto: Bock,
03.04.2015, Hattingen-Niederwenigern
Rötelmaus (Bank Vole, Myodes glareolus)
Zwischen
sieben und 13 Zentimeter beträgt die Kopf-Rumpf-Länge der Rötelmaus.
Ihre Schwanzlänge kann sich auf drei bis etwa 6,5 Zentimeter belaufen.
Weiß bis grau ist das Bauchfell gefärbt, die Flanken sind bräunlich bis
graubraun, häufig weist das Fell dort einen cremefarbenen Hauch auf. Auf
der Oberseite ist das Fell bräunlich, der Rücken ist bei vielen
Individuen rotbraun gefärbt. In diesem Körperbereich kann das Fell auch
fuchsrot bis gelblich sein. Die Ohren können zwischen neun und 16
Millimeter groß werden, sie wirken sehr rund. Heimisch ist die
Rötelmaus, die auch als Waldwühlmaus bezeichnet wird, in Buchen- und
Mischwäldern. Darüber hinaus kommt sie in waldnahen Lebensräumen vor, in
denen es Hecken und Gebüsche gibt. Mitunter sind diese kleinen
Säugetiere zudem in waldnahen Gärten und an Fließgewässern zu finden.
Während des Frühjahrs bilden Keimlinge, Gräser und Kräuter die Nahrung
dieser Mäuse, im Sommer und Herbst fressen sie außerdem Knospen, Pilze,
Samen, Früchte und Moose. Das ganze Jahr über stehen kleine Insekten
sowie Würmer auf ihrem Speiseplan und für den Winter legt die Rötelmaus
im Herbst einen Vorrat an, der aus Samen wie Eicheln oder Bucheckern
besteht.
Wildkaninchen (European Rabbit, Oryctolagus cuniculus)
Wildkaninchen
gehören zu denjenigen Säugetieren, die man im Ruhrgebiet recht häufig zu
Gesicht bekommt. Sie haben ein graubraunes Fell, das im Nacken rostrot
bis braun gefärbt ist. Ihre Ohren sind verglichen mit denen des
Feldhasen relativ kurz, sie erreichen eine Länge von sechs bis acht
Zentimeter. Vom Kopf bis zum Schwanz können ausgewachsene Wildkaninchen
eine Körpergröße von 35 bis 45 Zentimeter aufweisen; ihr weißer Schwanz
ist vier bis sieben Zentimeter lang. Selten sieht man ein einzelnes
Wildkaninchen, denn die Tiere sind sehr gesellig und leben mit mehreren
Artgenossen in mehr oder minder großen Kolonien. Sie bevorzugen sandige
Böden, um dort ihre unterirdischen Bauten anzulegen, die im Extremfall
bis zu drei Meter tief und über 40 Meter lang sein können. Gräser und
Kräuter, mitunter auch Rinde und dünne Zweige stehen auf dem Speiseplan
dieser vegetarisch lebenden Tiere. Foto: 10.06.2015, Bochum
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