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Natur im Ruhrgebiet: Zikaden
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In
der deutschen Natur leben an sehr vielen Stellen Zikaden, die jedoch dem
Betrachter oft nicht auffallen, weil sie entweder sehr klein sind oder
sich den Blicken geschickt entziehen. Weil sie Pflanzensäfte saugen,
können sie Schäden an der Vegetation anrichten, wenn sie in großer Zahl
auftreten. Bei Gartenbesitzern sind viele Zikadenarten deshalb nicht
sonderlich beliebt. Doch betrachtet man diese Tiere vorurteilsfrei,
fällt die Bandbreite der Körperformen und Farben dieser Insekten. Foto rechts:
Rhododendronzikaden (Graphocephala fennahi), 13.07.2007, Essen-Schönebeck
Liste der beschriebenen Zikadenarten (9 Spezies)
· Binsenschmuckzikade (Green Leaf-hopper, Cicadella viridis)
· Echte Käferzikade (Hopper, Issus coleoptratus)
· Erlenschaumzikade (Alder Spittlebug, Aphrophora alni)
· Eupteryx sp.
· Gemeine Birkenmaskenzikade (Oncopsis flavicollis)
· Gemeine Blutzikade (Froghopper, Cercopis vulnerata)
· Rhododendronzikade (Rhododendron Hopper, Graphocephala fennahi)
· Wiesen-Erdzikade (Aphrodes makarovi)
· Wiesenschmuckzikade (Evacanthus interruptus)
Binsenschmuckzikade (Green Leaf-hopper, Cicadella viridis)
Zu den kleinsten Bewohnern feuchter und sumpfiger
Wiesen des Ruhrgebiets gehört die Binsenschmuckzikade. Männliche Tiere
dieser zur Familie der Zwergzikaden (Cicadellidae) gehörenden Art werden bis zu sieben Millimeter lang, die Weibchen bis zu
neun Millimeter. Der Kopf wirkt dick und gedrungen, das Schildchen ist
gelblich gefärbt und trägt zwischen den Augen zwei dunkle Flecken. Die
Männchen haben bläulich-grüne Flügel, bei den Weibchen sind sie grün
gefärbt. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man am Kopf zwei
hauchfeine, recht kurze Fühler erkennen. Jedes Jahr leben ein bis zwei
Generationen dieser kleinen Tiere, sie legen im frühen Herbst ihre Eier,
aus denen im folgenden Frühjahr Larven schlüpfen, die man von April bis
Juni, anschließend häuten sie sich zu erwachsenen Zikaden, die im Sommer
und vor allem im Herbst in der Natur zu finden sind. In manchen
Literaturquellen wird diese Tierart auch als Grüne Zwergzikade
bezeichnet. Foto: Männchen, 15.09.2013, Bochum-Riemke
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![Weibliche Binsenschmuckzikade (Green Leaf-hopper, Cicadella viridis) Weibliche Binsenschmuckzikade (Green Leaf-hopper, Cicadella viridis)](fotos/zikaden/binsenschmuchzikaderuhrgebiet01.jpg) |
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![Binsenschmuckzikade (Green Leaf-hopper, Cicadella viridis), Nymphe Binsenschmuckzikade (Green Leaf-hopper, Cicadella viridis), Nymphe](fotos/zikaden/binsenschmuchzikaderuhrgebiet02.jpg) |
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Weibchen,
Foto: 20.06.2007,
Essen-Schönebeck |
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Weibchen,
Foto: 01.07.2007,
Essen-Schönebeck |
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Echte Käferzikade (Hopper, Issus coleoptratus)
Braun
ist die Grundfarbe der Echten Käferzikade. Ihre Zeichnung, die sich auf
diesem Farbton befindet, ist recht variabel. Doch obwohl ihr Aussehen
variiert, ist diese Tierart leicht an ihrem zwischen den Augen
hervorgezogenen Halsschild zu erkennen. Männliche Echte Käferzikaden
erreichen eine Körperlänge von rund sechs bis sieben Millimeter, die
Weibchen werden 7,7 Millimeter lang. Wie die erwachsenen Tiere sind auch
die Larven überwiegend bräunlich gefärbt. Heimisch sind Echte
Käferzikaden in geschlossenen und halboffenen Laubwäldern sowie
Mischwäldern. Mancherorts kann man sie auch auf einzeln stehenden Bäumen
oder in kleinen Gehölzen beobachten. Von Ende Juni bis Oktober oder
November dauert die Flugzeit dieser Zikadenart. Die Tiere ernähren sich
vom Saft verschiedener Laubbäume und gehört zur Familie der Käferzikaden (Issidae). Foto: 27.10.2014, Bochum-Riemke
Erlenschaumzikade (Alder Spittlebug, Aphrophora alni)
Zwischen
sechs und neun Millimeter beträgt die Körperlänge der
Erlenschaumzikaden. Dabei sind weibliche Individuen für gewöhnlich etwas
größer als Männchen. Wie es für die Familie der Schaumzikaden
(Aphrophoridae) typisch ist, produzieren die Larven der
Erlenschaumzikade Schaumnester. Diese sehen aus wie schaumiger Speichel.
Deshalb werden die Gebilde im Volksmund auch als Kuckucksspeichel oder
-spucke bezeichnet. Braun ist die Grundfärbung der Erlenschaumzikaden,
dabei variiert die Färbung in unterschiedlichen Schattierungen. Auf den
Vorderflügeln befinden sich darüber hinaus feine Punktgruben, weshalb
ihre Struktur uneben erscheint. Zwar legt es der deutsche Name nahe,
dass diese Insekten auf Erlen (Alnus sp.) vorkommen. Dies sind
aber keineswegs die einzigen Pflanzen, auf denen sie zu beobachten sind.
Im Erwachsenenstadium ernähren sich diese Zikaden von Säften
verschiedener Gehölze. Ihre Larven sind hingegen überwiegend an
niedrigen Pflanzen wie Gräsern zu finden. Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke
Eupteryx sp.
Sehr
zierliche und unauffällige Zikaden sind die Vertreter der Gattung
Eupteryx, die zur Familie der Zwergzikaden (Cicadellidae) gehören. Nur bis zu drei Millimeter sind diese Ziere lang, der Körper
ist zudem sehr schmal und somit weniger als einen Millimeter breit. In
Deutschland sind verschiedene Arten heimisch, die sich teils nur mit
Hilfe einer Genitaluntersuchung unter dem Mikroskop unterscheiden
lassen. Zwei dieser sehr ähnlichen Arten sind die
Wald-Nessel-Blattzikade (Eupteryx urticae) und die
Bach-Nessel-Blattzikade (Eupteryx cyclops). Beide sehen
äußerlich gleich aus und bei dem rechts gezeigten Tier handelt es sich
höchstwahrscheinlich um einen Vertreter einer der beiden genannten
Arten. Foto: 23.08.2014, Bochum-Riemke
Eine weitere Spezies aus dieser Gattung, die in
Deutschland recht weit verbreitet ist, ist die Gold-Blattzikade (Potato
Leafhopper, Eupteryx aurata). Sie ist 3,5 bis 4,3 Millimeter
lang. Der Körperbau ist schlank und der Kopf ist stark abgerundet. Gelb
ist die Grundfarbe dieser eher unauffälligen Zwergzikaden. Auf den
Flügeln tragen sie eine schwarze Zeichnung. Typisch für die Art ist,
dass sie auf dem Kopf zwei schwarze Flecken haben, auf dem Halsschild
befinden sich ebenfalls zwei schwarze Flecken. Diese sind größer als
diejenigen auf dem Kopf. Bei dem in diesem Absatz gezeigten Tier handelt
es sich wahrscheinlich um eine Gold-Blattzikade. Beobachten lassen sich
Zikaden der Gattung Eupteryx in der deutschen Natur etwa ab April/Mai
bis in den November hinein zu beobachten. Die kleinen Insekten ernähren
sich von Pflanzensäften. Sie leben auf Blättern von Pflanzen, häufig
kann man sie auf Brennnesseln antreffen. Foto: 18.10.2014, Bochum-Riemke
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Gemeine Birkenmaskenzikade (Oncopsis flavicollis)
Die Gemeine Birkenmaskenzikade ist ein Mitglied der
Familie der Zwergzikaden (Cicadellidae). Mit ihrer Körperlänge von nur
4,5 bis 5,5 Millimeter ist diese Zikadenart recht zierlich. Bei diesen
Tieren ist nicht nur die Färbung variabel, sie unterscheidet sich
obendrein bei den beiden Geschlechtern. Männchen sind schwarz und haben
helle Flecken auf dem Körper und im Gesicht, wobei die Anordnung
variieren kann. Einige männliche Individuen haben nur schwach
ausgeprägte Flecken. Weibchen haben eine braune Grundfärbung. Manche
Individuen sind rein braun gefärbt, andere haben einen gelben Bereich
auf dem Oberkörper, bei einigen ist der Kopf ebenfalls gelb und es gibt
Individuen, bei denen Teile der Vorderflügel gelblich oder weißlich
sind. Anzutreffen sind diese Tiere auf Birken (Betula sp.),
ihre Flugzeit dauert von Mai bis September. Foto: 01.07.2007, Essen-Schönebeck
Gemeine Blutzikade (Froghopper, Cercopis vulnerata)
Auffällig
schwarz-rot gefärbt ist die Blutzikade. Die Ausmaße der roten
Farbbereiche können innerhalb der Art variieren, sodass nicht alle
Individuen gleich aussehen. Die Tiere gehören zur Familie der Rundkopfzikaden (Cicadomorpha) und sind bis zu zehn Millimeter lang
und länglich-oval geformt. Ihre Flügeldecken tragen Punktgruben und sind
von ledriger Beschaffenheit. Betrachtet man die Insekten von der Seite,
erkennt man sofort die dachartige Flügelhaltung, wodurch sich Zikaden
leicht von Käfern unterscheiden lassen, deren Flügeldecken mehr oder
minder stark gewölbt sind. Wie nahezu alle Zikaden, ernährt sich auch
die Gemeine Blutzikade von Pflanzensaft, den sie saugt. Ihre Larven
schützen sich mit einem selbst erzeugten Schaumgebilde, das im Volksmund
auch als "Kuckucksspeichel" bezeichnet wird. Die Gemeine Blutzikade ist
von Experten zum "Insekt
des Jahres 2009" gewählt worden. Foto: 02.06.2007,
Essen-Schönebeck
Rhododendronzikade (Rhododendron Hopper, Graphocephala fennahi)
In
der Zeit von Juni bis Oktober kann man an geeigneten Stellen
Rhododendronzikaden beobachten. Diese Tiere gehören zur Familie der
Zwergzikaden (Cicadellidae).
Sie leben auf Rhododendren (Rhododendron sp.) und erreichen eine Körperlänge von
zehn bis zwölf Millimeter und sind auffällig grün-rot gefärbt. Im
Gesicht erstreckt sich ein dunkler Streifen über die Augen. Sie halten
sich meist auf der Blattoberseite auf und sonnen sich. Sobald sie sich
in Gefahr wähnen, kriechen sie blitzschnell auf die Blattunterseite. Der
Saft der Rhododendronblätter bildet ihre Nahrung. Die Tiere kommen
überall dort vor, wo sich Rhododendronbüsche finden, also vor allem in
Parks und Gärten. Manchmal sind sie auch auf anderen Blättern zu sehen,
sie entfernen sich jedoch nie allzu weit von Rhododendren. Ihre Larven
sind durchscheinend hellgrün gefärbt, siehe Foto unten links. Sie halten
sich ebenfalls auf Rhododendronblättern auf. Foto: 20.06.2007, Essen-Schönebeck
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![Rhododendronzikade (Rhododendron Hopper, Graphocephala fennahi), Larve Rhododendronzikade (Rhododendron Hopper, Graphocephala fennahi), Larve](fotos/zikaden/rhododendronzikaderuhrgebiet02.jpg) |
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![Rhododendronzikade (Rhododendron Hopper, Graphocephala fennahi) Rhododendronzikade (Rhododendron Hopper, Graphocephala fennahi)](fotos/zikaden/rhododendronzikaderuhrgebiet03.jpg) |
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Larve,
Foto: 20.06.2007,
Essen-Schönebeck |
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Foto: 20.06.2007,
Essen-Schönebeck |
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Wiesen-Erdzikade (Aphrodes makarovi)
Nur etwa fünf bis acht Millimeter ist die
Wiesen-Erdzikade groß. Sie gehört zur Familie der Zwergzikaden (Cicadellidae)
und kommt in Deutschland relativ häufig vor. Ihre Färbung ist variabel.
Die meisten Tiere haben eine braune bis schwarzbraune Grundfärbung. Auf
den Vorderflügeln verlaufen einige parallele, diagonal angeordnete helle
Streifen. Den Halsschild ziert ein helles Querband. Auf der Stirn
befinden sich helle Flecken. Darüber hinaus kommen Individuen vor, die
diese feine, helle Streifenzeichnung nicht zeigen, sondern zart
marmoriert sind. Von Mai bis Oktober dauert die Flugzeit dieser Tierart.
Man begegnet diesen Insekten auf Wiesen. Foto: 22.06.2014,
Bochum-Dahlhausen
Wiesenschmuckzikade (Evacanthus interruptus)
Zwischen
5,5 und 6,5 Millimeter ist die Wiesenschmuckzikade groß. Die Männchen
sind leuchtend gelb gefärbt und tragen ein Muster aus schwarzen Bändern.
Auch die Weibchen sind gelb, allerdings ist die Farbe deutlich weniger
kräftig als bei ihren männlichen Artgenossen. Sie weisen ebenfalls
schwarze Bänder auf. Im Gesicht tragen sie viele feine, parallel
verlaufende dunkle Querstreifen. Typisch für die Art ist, dass die
Vorderflügel meist recht kurz sind und den Hinterleib nur teilweise
bedecken. Anzutreffen sind diese Tiere in
Gegenden mit Gebüschen sowie auf naturbelassenen Wiesen. Ihre Flugzeit
beginnt im Juni und dauert bis in den Oktober.
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![Weibliche Wiesenschmuckzikade (Evacanthus interruptus) Weibliche Wiesenschmuckzikade (Evacanthus interruptus)](fotos/zikaden/wiesenschmuckzikaderuhrgebiet01.jpg) |
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![Männliche Wiesenschmuckzikade (Evacanthus interruptus) Männliche Wiesenschmuckzikade (Evacanthus interruptus)](fotos/zikaden/wiesenschmuckzikaderuhrgebiet02.jpg) |
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Weibchen,
Foto: 16.08.2014,
Bochum-Riemke |
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Männchen,
Foto: 04.07.2015,
Bochum-Riemke |
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