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Natur im Ruhrgebiet: sonstige Tiere
Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete
Version, die Sie
hier
finden.
Neben den Tieren wie zum Beispiel
Libellen oder
Vögel, denen eigene
Kapitel in diesem Reisebericht gewidmet sind, kommen viele weitere
Tierarten im Ruhrgebiet vor, die in keine der anderen Unterrubriken
passen. Deshalb finden Sie in diesem Kapitel beispielsweise Flohkrebse.
Bisher gibt es in diesem Kapitel nur wenige Tiere, was sich aber in
Zukunft ändern wird. Falls Sie eine der bisher nicht bestimmten
Tierarten benennen können, würde ich mich über eine Nachricht per
E-Mail
freuen.
Bandfüßer (Polydesmidae)
· Gemeiner Kleiner Bandfüßer (Brachydesmus superus)
Dugesiidae
· Dreieckskopf-Strudelwurm (Freshwater Flatworm, Dugesia gonocephala)
Krebstiere bzw. Höhere Krebse (Malacostracans, Malacostraca)
· Bachflohkrebs (Freshwater Shrimp, Gammarus fossarum)
· Gewöhnliche Kugelassel (Common Pill Bug, Armadillidium vulgare)
· Kamberkrebs (American Crayfish, Orconectes limosus)
· Wasserassel (Asellus aquaticus)
Ringelwürmer (Ringed Worms, Annelida)
· Pferdeegel (Horse-leech, Haemopis sanguisuga)
· Rollegel (Leech, Erpobdella octoculata)
Springschwänze (Springtails, Collembola)
· Brauner Kugelspringer (Allacma fusca)
· Gegürtelter Springschwanz (Orchesella cincta)
Weichtiere (Molluscs, Mollusca)
· Kugelmuschel (Sphaerium sp.)
Bandfüßer (Polydesmidae)
Gemeiner Kleiner Bandfüßer (Brachydesmus cf. superus)
Wie
es der deutsche Name bereits vermuten lässt, gehört der Gemeine Kleine
Bandfüßer zur Familie der Bandfüßer (Polydesmidae), die innerhalb der
Überklasse der Tausendfüßer (Myriapoda) angesiedelt ist. Typisch für
diese Tiere ist, dass ihr Körper bräunlich, grau oder weißlich gefärbt
ist und außerdem meist glänzt. Weil diese Tiere ein wenig durchscheinend
sind, kann man im hinteren Körperbereich dunkle Partien ausmachen, bei
denen es sich um den Darminhalt handelt. Männliche Individuen sind acht
bis zehn Millimeter lang, die Weibchen sind mit einer Körperlänge von
7,5 bis neun Millimeter etwas kleiner. Anzutreffen sind Gemeine Kleine
Bandfüßer in Auwäldern, feuchten Wäldern mit Erlenbestand (Alnus sp.)
sowie in Gebüschen. Auch auf Friedhöfen, in Gärten oder sogar in
Gewächshäusern kann man diese Tiere zuweilen finden. Sie halten sich für
gewöhnlich stets auf dem Boden auf. Foto: 01.05.2014, Bochum-Riemke
Dugesiidae
Dreieckskopf-Strudelwurm (Freshwater Flatworm, Dugesia gonocephala)
Eher
kühle, fließende Gewässer, aber auch wärmere stehende Wasserbereiche
sind Orte, an denen man in Deutschland Dreieckskopf-Strudelwürmer
antreffen kann. Diese Tiere sind bis zu zwei Zentimeter lang und haben
einen sehr flachen Körperbau. Bräunlich ist die Färbung des Körpers,
meist gibt es eine feine, schwach ausgeprägte Marmorierung auf der
Oberseite. Typisch für die Art ist der dreieckig geformte Kopf. An
diesem Körperteil befinden sich zwei sogenannte Wimperngrübchen, mit
denen die Tiere Reize wahrnehmen können. Dreieckskopf-Strudelwürmer
bewegen sich meist kriechend am Boden des von ihnen bewohnten Gewässers
voran und suchen nach Beute. Auf ihrem Speisezettel stehen
Kleinstlebewesen. In manchen Literaturquellen wird die Art als
Bachplanarie bezeichnet. Foto: 04.05.2016, Herne-Holthausen
Krebstiere bzw. Höhere Krebse (Malacostracans, Malacostraca)
Bachflohkrebs (Freshwater Shrimp, Gammarus fossarum)
In
kleinen bis mittelgroßen Fließgewässern ist in Mitteleuropa der
Bachflohkrebs beheimatet. Bis zu 17 Millimeter werden diese Tiere lang.
Der Körper ist seitlich abgeflacht und in der Ruhestellung rollen sich
die Tiere zusammen und haben dann einen stark gebogenen Rücken. Die
meisten Individuen sind bräunlich gefärbt, es können aber auch
gelblich-braune Exemplare vorkommen. Weil sie dem Gewöhnlichen Flohkrebs (Gammarus pulex) sehr
ähnlich sehen, werden sie häufig mit ihm verwechselt, denn er kommt
vielerorts in denselben Lebensräumen vor. Bis in eine Tiefe von bis zu
zwei Meter sind Bachflohkrebse anzutreffen. Sie bevorzugen im Vergleich
zum Gewöhnlichen Flohkrebs jedoch Gewässer mit etwas stärkerer Strömung. Auf dem Speisezettel der
kleinen Tiere stehen abgestorbene Pflanzenteile. Sie bewegen sich durch
kräftige Schläge ihres Hinterleibes fort, auch gegen die Strömung können
sie schwimmen. Foto: 15.09.2013, Bochum-Riemke
Gewöhnliche Kugelassel (Common Pill Bug, Armadillidium vulgare)
Zwischen
zehn und zwölf Millimeter beträgt die Körperlänge der Gewöhnlichen
Kugelassel, die auch als Rollassel bezeichnet wird. Ihr Körper ist
langoval geformt und stark gewölbt. Schwarzgrau ist die Grundfärbung
dieser Tiere, ihre Körperoberseite glänzt meist ein wenig. Außerdem
tragen viele Individuen helle, gelbliche Flecken. In Deutschland ist die
Gewöhnliche Kugelassel häufig anzutreffen. Sie besiedelt vor allem
Wälder und mag kalkhaltige Böden. Häufig ist sie in offenen Bereichen
mit steinigem Boden zu finden. Bei Gefahr rollen sich die Tiere zusammen
und bilden eine glatte Kugel. Foto: 20.04.2014, Herne-Holthausen
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Kamberkrebs (American Crayfish, Orconectes limosus)
Ursprünglich
stammt der Kamberkrebs aus Nordamerika und er wurde durch den Menschen
bei uns in Deutschland beziehungsweise in Europa eingeschleppt. Ein
weiterer gebräuchlicher Name im deutschen Sprachraum ist deshalb
Amerikanischer Flusskrebs. Seine Körperlänge beträgt bis zu zwölf
Zentimeter und er ist variabel graubraun, bräunlich oder oliv gefärbt.
An den Wangen vor der Nase tragen diese Tiere eine dornenartige
Struktur. Typisch für diese Art sind zudem die gelblichen bis orange
gefärbten Spitzen der Scheren. Der Kamberkrebs ist hierzulande eine
invasive Spezies, denn er besiedelt vielerorts den Lebensraum, in dem
einst der
Europäische Flusskrebs (Astacus astacus) gelebt hat. Diesem
macht er nicht nur den Platz streitig, sondern er überträgt auch eine
Krankheit (die Krebspest), gegen die er selbst immun ist. Foto:
10.08.2014, Bochum-Riemke
Wasserassel (Asellus aquaticus)
Die Wasserassel ist eine Tierart, die zur Familie der Asellidae gehört.
Sie verbringt ihr Leben in Süßwasser und kommt bei uns in Deutschland
als einige Wasserassel-Art östlich des Rheins vor. Ihre Körperlänge kann
zwischen zehn und 20 Millimeter betragen. Für gewöhnlich sind die Männchen größer als die Weibchen.
Ihr Körper ist bräunlich bis grau gefärbt und zeigt in der Mitte meist
einen senkrecht verlaufenden, dunklen Streifen.
Typisch für Wasserasseln ist, dass sie am Kopf zwei Augen und zwei
Antennenpaare haben. Eines dieser Antennenpaare ist fast so lang wie der
Körper, das andere ist sehr viel kürzer. Reste zerfallener Pflanzen
bilden die Nahrung dieser kleinen Tiere. Sie leben in stehenden oder
langsam fließenden Gewässern. Selbst wenn ihre Gewässer austrocknen,
können Wasserasseln oft überleben, indem sie sich im Schlamm eingraben.
Im Winter sind sie am Grund gefrorener Gewässer weiterhin aktiv.
Foto: 11.06.2015, Bochum-Querenburg
Ringelwürmer (Ringed Worms, Annelida)
Es gibt circa 18.000 verschiedene Arten aus dem Stamm
der Ringelwürmer, die auch als Gliederwürmer bezeichnet werden. man
teilt diesen Stamm in zwei Klassen ein: die Gürtelwürmer (Clitellata)
und die Vielborster (Polychaeta). Die meisten Ringelwürmer leben im
Verborgenen und sind deshalb vielen Menschen kaum bekannt. Einige Arten
wie die Egel haben keinen guten Ruf, denn sie gelten als Blutsauger.
Folgende Ringelwurm-Arten werden in diesem Kapitel vorgestellt:
· Pferdeegel (Horse-leech, Haemopis sanguisuga)
· Rollegel (Leech, Erpobdella octoculata)
Pferdeegel (Horse-leech, Haemopis sanguisuga)
Der Pferdeegel gehört zur Familie der Haemopidae. Er kann sehr lang
werden, seine Körperlänge beläuft sich oft auf bis zu zehn Zentimeter
beziehungsweise sogar 15 Zentimeter in vollständig getrecktem Zustand.
Auf der Oberseite sind sie dunkel bräunlich gefärbt, die Unterseite des
Körpers ist gelblichgrau bis grünlich gefärbt. Pferdeegel haben am Kopf
im vorderen Bereich sowie am seitlichen Rand fünf Augenpaare, mit denen
sie unter Wasser auf die Jagd nach ihren Beutetieren gehen. Im
Unterschied zu vielen anderen Egelarten ernähren sich Pferdeegel nicht
von Blut, sondern von kleinen im Wasser lebenden Tieren, die sie
verschlingen. Auf dem Speisezettel stehen unter anderem die Larven
verschiedener Insekten, Jungfische sowie Laich und Kaulquappen. Langsam
fließende oder stehende Gewässer sind typische Lebensräume des
Pferdeegels.
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Foto: 10.07.2015,
Hattingen-Niederwenigern |
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Foto: 10.07.2015,
Hattingen-Niederwenigern |
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Rollegel (Leech, Erpobdella octoculata)
Zwischen
30 und 70 Millimeter ist der Rollegel lang. Der Körper dieser Tiere ist
ein wenig abgeflacht. Variabel ist die Färbung der Tiere. Sie können
rötlichbraun, braun oder grünlich sein. Auf dieser Grundfarbe tragen sie
ein Muster aus hellen Querstreifen und Punkten, die ebenfalls in
Querstreifen angeordnet sind. Im hinteren Bereich ist er leicht gekielt.
Typisch für den Rollegel ist, dass sein hinterer Saugnapf deutlich
größer ist als der vordere. Sowohl in fließenden als auch in stehenden
Gewässern sind Rollegel heimisch. Kleine Tiere, die im Wasser leben,
bilden seine Nahrung. Ein alternativer Name dieser Tierart lautet
Hundeegel und die Spezies wird gelegentlich auch als Achtäugiger
Schlundegel bezeichnet.
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Foto: 30.09.2013,
Bochum-Querenburg |
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Foto: 06.04.2014,
Bochum-Querenburg |
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Springschwänze (Springtails, Collembola)
Die Springschwänze sind kleine, sechsbeinige Tiere,
die je nach Art nur wenige Millimeter messen oder sogar kleiner als ein
Millimeter sind. In Deutschland ist diese Gruppe der Tiere mit über 380
verschiedenen Arten vertreten. Folgende Arten werden in diesem Kapitel
präsentiert:
· Brauner Kugelspringer (Allacma fusca)
· Gegürtelter Springschwanz (Orchesella cincta)
Brauner Kugelspringer (Allacma fusca)
Der Braune Kugelspringer gehört zur Familie der Sminthuridae.
Diese winzigen Tiere sind nur etwa zwei bis 3,2 Millimeter lang, was für
beide Geschlechter gilt. Die Grundfarbe männlicher Tiere dieser Spezies
ist dunkelbraun, wobei der Kopf in aller Regel etwas heller ist als der
restliche Körper; dies gilt auch für die winzigen Beine. Auf dem
Hinterleib trägt der Braune Kugelspringer eine feine, hellbraune
Zeichnung. Weibchen sind nicht am gesamten Körper braun. Sie haben
einige Stellen, die relativ hell sind und ein dunkles Fleckenmuster
tragen. Einige helle Borsten bedecken den Körper dieser Tiere. Sie
lassen sich vor allem in Wäldern sowie in Hecken beobachten, wo sie
beispielsweise in feuchter Laubstreu oder in Spalten der Baumrinde
leben. Man kann Braune Kugelspringer ganzjährig beobachten. Bei feuchter
Witterung sind die Chancen, die Tiere zu sehen, jedoch meist höher als
bei trockenem Wetter. Foto: Weibchen, 18.10.2014, Bochum-Riemke
Gegürtelter Springschwanz (Orchesella cincta)
Nur
etwa drei bis vier Millimeter beträgt die Körperlänge des Gegürtelten
Springschwanzes. Sein Körperbau ist schmal und länglich. Die Grundfarbe
dieser Tiere ist scharz oder dunkel grauschwarz. Im hinteren Bereich
ihres Hinterleibs haben sie eine gelbliche Binde, ihren "Gürtel". Die
Fühler sind in der Nähe der Basis hell, dann folgt ein schwarzes Glied
und der Rest der fühler ist grau. Auch die Beine dieser zierlichen Tiere
sind grau. Am gesamten Körper sind sie kurz behaart. In Wäldern, Parks,
Gärten und Hecken kann man an feuchten Stellen, zum Beispiel unter
Falllaub, unter der Rinde von Totholz oder unter Moosen Gegürtelte
Springschwänze beobachten. Diese Tiere sind das gesamte Jahr über aktiv.
Foto: 01.06.2014, Bochum-Querenburg
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Weichtiere (Molluscs, Mollusca)
Innerhalb des Tierreichs bilden die Weichtiere einen sehr artenreichen
Stamm. Zu ihnen gehören auch die Muscheln, von denen es in Mitteleuropa
einige Arten in Tümpeln, Seen und Flüssen gibt. Folgende Weichtierart
wird in diesem Kapitel vorgestellt:
· Kugelmuschel (Sphaerium sp.)
Kugelmuschel (Sphaerium sp.)
In Bächen, Flüssen und Seen kommen in Deutschland zwei
Kugelmuschel-Arten vor: Sphaerium corneum und Sphaerium rivicola.
Sie sehen einander sehr ähnlich und ich bin leider keine Expertin auf
dem Gebiet der Weichtiere, weshalb ich die hier gezeigten Individuen
nicht auf Artebene bestimmen kann. Falls Ihnen dies möglich ist, würde
ich mich über eine Nachricht per
E-Mail
sehr freuen. Die Schalen von Sphaerium corneum können zwischen
neun und 13,5 Millimeter breit werden, die von Sphaerium rivicola
werden mit 18 bis 22 Millimeter Breite sogar noch größer. Beide Arten
haben variabel gefärbte Schalen. Von grau über gelblich bis braun kann
die Färbung variieren. Winzige im Wasser lebende Pflanzenteile
(Phytoplankton) bilden die Nahrung dieser Tiere. Foto: 11.06.2015,
Bochum-Querenburg
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