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Natur im Ruhrgebiet: Pilze - Teil 1

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Birkenporling (Birch Polypore, Piptoporus betulinus)

Der Name dieser Pilzart deutet bereits an, wo sie zu finden ist: auf Birken. Sie wächst parasitär auf diesen Bäumen und gehört zur Familie der Stielporlingsverwandten (Polyporaceae). Fruchtkörper bilden sich in der Zeit von Juli und August bis in den November hinein, die meist einzeln im Bereich des Stammes des befallenen Baumes auftreten. Nur in wenigen Fällen sind die Fruchtkörper dachziegelartig übereinander angeordnet. Anfangs ist der Hut des Birkenporlings knollenartig und hell cremefarben. Mit der Zeit wird er flach und kissen- oder nierenförmig, seine Breite kann bis zu 30 Zentimeter betragen. Zwischen fünf und 20 Zentimeter kann der Fruchtkörper aus dem Stamm eines befallenen Baumes ragen, dabei kann die Dicke des Hutes zwei bis sieben Zentimeter betragen. Ältere Birkenporlinge sind auf der Oberseite oft stellenweise bräunlich gefärbt. Darüber hinaus können sie grünlich aussehen, was dann der Fall ist, wenn der Fruchtkörper mit Algen bewachsen ist. Weil der Pilz entzündungshemmende Substanzen enthält, hat man ihn früher als Naturheilmittel eingesetzt.

  Birkenporling (Birch Polypore, Piptoporus betulinus)   Birkenporling (Birch Polypore, Piptoporus betulinus)  
  Foto: 14.10.2013,
Herne-Holthausen
  Foto: 30.11.2013,
Bochum-Riemke
 

Birnenstäubling (Pear-shaped Puffball, Lycoperdon pyriforme)

Der Birnenstäubling ist in Europa eine weit verbreitete Pilzart. Seine Besonderheit ist, dass er die einzige Stäublingsspezies ist, die auf altem Holz wächst. Er gehört zur Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae). Die Fruchtkörper dieser Pilzart sind birnenförmig, sie erreichen an der breitesten Stelle einen Durchmesser von zwei bis fünf Zentimeter. Ihre Höhe kann bis zu acht Zentimeter betragen. Junge Pilze sind cremefarben, später dunkeln sie nach und werden blassbraun. Sehr junge Fruchtkörper sind fein stachelig, später ist die Oberfläche glatt. An der Spitze des Fruchtkörpers befindet sich eine kleine Öffnung, durch die die Sporen als Staub an die Umgebung abgegeben werden. Von Juni bis November bilden sich die in Büscheln stehenden Fruchtkörper, sie überdauern lang und können dann oft spät im Winter noch als alte Pilze angetroffen werden. Typische Standorte des Birnenstäublings sind Laubwälder, wo sie auf Totholz gedeiht.

  Birnenstäubling (Pear-shaped Puffball, Lycoperdon pyriforme)   Birnenstäubling (Pear-shaped Puffball, Lycoperdon pyriforme)  
  Foto: 14.10.2013,
Herne-Holthausen
  Foto: 14.10.2013,
Herne-Holthausen
 

Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum)

Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum)Der Blutmilchpilz ist ein Schleimpilz aus der Familie der Enteridiidae. Die Fruchtkörper dieser Pilzart sind anfangs rosa gefärbt. Sie sind ungestielt und kugel- oder polsterförmig. Ihr Durchmesser beträgt drei bis 15 Millimeter. Man kann die Fruchtkörper einzeln oder in Gruppen antreffen. Junge Fruchtkörper sind weich, mit der Zeit werden sie härter und ihre Farbe ändert sich von rosa zu gelblichbraun über grau bis hin zu schwärzlich. Reife Fruchtkörper platzen auf und entlassen den dunklen Sporenstaub. Zu finden ist der Blutmilchpilz auf Totholz, zum Beispiel auf Baumstümpfen oder liegendem Totholz. Fruchtkörper bilden sich in der Zeit von Mai bis Oktober. Foto: 12.07.2014, Bochum-Riemke

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Durchscheinendes Knopfbecherchen (Orbilia delicatula)

Durchscheinendes Knopfbecherchen (Orbilia delicatula)Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein kann man in unserer Natur das Durchscheinende Knopfbecherchen an geeigneten Orten beobachten. Es handelt sich um einen Vertreter der Familie der Knopfbecherchenverwandten (Orbiliaceae). Diese Pilzart bildet ihre Fruchtkörper auf Totholz. Es wird Totholz ohne Rinde bevorzugt. Die Fruchtkörper sind sehr klein, ihr Durchmesser beträgt meist nur wenige Millimeter. Sie sind gelb bis orange gefärbt und produzieren weißliches Sporenpulver. Ein weiterer gebräuchlicher Name dieser Pilzart lautet Madensporiges Knopfbecherchen, auch als Gelbes Knopfbecherchen wird die Spezies bezeichnet. Foto: 18.10.2014, Bochum-Riemke

Fenchelporling (Gloeophyllum odoratum)

Fenchelporling (Gloeophyllum odoratum)Der Fenchelporling gehört zur Familie der Blättlingsartigen (Gloeophyllaceae). Er ist das ganze Jahr über in der Natur zu beobachten. Diese Pilzart bringt mehrjährige Fruchtkörper hervor. Sie sind anfangs knollig und werden später konsolenförmig. Sowohl einzeln stehend als auch in Gruppen, die zu dichten Klumpen verwachsen, sind sie anzutreffen. Auf der Oberseite sind junge Pilze matt-filzig, sie weisen eine gelbliche bis orangebraune Färbung auf. Ältere Fruchtkörper sind dunkel bis schwarz gefärbt und nicht mehr filzig. Unten sind die Pilze zunächst gelb, später braun gefärbt. Zu finden ist die Art auf alten Nadelholzstümpfen, auf freiliegenden Wurzeln oder auf im Boden vergrabenen Stammstücken. Meist gedeiht die Art auf Fichtenholz, selten auf Tanne oder Kiefer. Ein englischer Name ist mir für diese Pilzart nicht bekannt. Foto: 27.08.2007, Essen-Fischlaken

Fliegenpilz (Fly Agaric, Amanita muscaria)

Fliegenpilz (Fly Agaric, Amanita muscaria)Zu den auffälligsten und bekanntesten in Deutschland vorkommenden Pilzarten gehört der Fliegenpilz, der zur Familie der Wulstlingsverwandten (Amanitaceae) gehört. Er lässt sich von Juni bis in den Winter in Deutschland an vielen Stellen der beobachten. Sein Hut kann im Durchmesser bis zu 18 Zentimeter groß und 1,5 bis drei Zentimeter dick werden. Die Grundfärbung ist meist leuchtend rot, es kommen aber auch orange oder gelblich gefärbte Hüte vor. Auf dem Hut befinden sich bei vielen Fliegenpilzen dicke, weiße Tupfen. Regnet es stark, können diese Tupfen jedoch abgewaschen werden und somit anschließend fehlen. Der aufrechte weiße Stiel kann eine Länge von bis zu 20 Zentimeter erreichen, die Lamellen auf der Unterseite des Hutes sind weiß. Häufig sind Fliegenpilze unter Birken oder Fichten zu finden, sie sind meist in Laub- und Nadelwälder heimisch. Typische Standorte sind dort vor allem Waldränder und Lichtungen. Fliegenpilze sind giftig, doch sie werden von verschiedenen Tierarten trotzdem gefressen, weil ihnen das Gift nichts oder nur wenig ausmacht. Foto: 01.11.2014, Bochum-Stahlhausen

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Fliegentöter (Entomophthora muscae)

Fliegentöter (Entomophthora muscae)Der Fliegentöter gehört zur Familie der Entomophthoraceae. Er ist ein Krankheitserreger aus dem Reich der Pilze und der verschiedene in Mitteleuropa heimische Fliegenarten befällt. Er dringt in ihren Körper ein und verändert diesen, was zum Tod der infizierten Tiere führt. Zunächst schwillt der Hinterleib stark an und kurz vor dem Tod klammern sich die Tiere meist mit erhobenem Hinterleib und gesenktem Vorderkörper am Untergrund fest, wobei sie die Flügel steil empor stellen. Bricht der Fruchtkörper am Hinterleib durch, wirken die Fliegen pelzig oder verschimmelt. Mitunter ist um befallene Tiere herum auch ein weißer Hof zu sehen, der aus den Sporen des für die Insekten todbringenden Pilzes besteht. Nicht nur in Europa kommt der Fliegentöter vor, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die gemäßigten Zonen der ganzen Welt. Foto: 22.09.2013, Bochum-Querenburg

Gegabelter Nadelholz-Hörnling (Calocera furcata)

Gegabelter Nadelholz-Hörnling (Calocera furcata)Der Gegabelte Nadelholz-Hörnling gehört zur Familie der Tränenpilzverwandten (Dacrymycetaceae). Seine Fruchtkörper sind hornartig und büschelig. Ihre Größe beträgt zwischen zehn und 20 Millimeter, die Dicke beläuft sich auf maximal etwa einen Millimeter. Hellgelb ist ihre Färbung und die Oberfläche ist leicht glänzend, sie kann bei einigen Exemplaren klebrig sein. Meist treten die Fruchtkörper in kleinen Gruppen in Erscheinung. Zu finden ist diese Pilzart auf Totholz von Koniferen, darunter Kiefern (Pinus sp.). Ferner finden sie sich auf Totholz von Lärchen (Larix decidua) und des Gemeinen Wacholders (Juniperus communis). Typische Orte, an denen man diese Pilzspezies beobachten kann, sind Nadelwälder und Mischwälder mit hohem Nadelbaumanteil. Foto: 18.10.2014, Bochum-Riemke

Gemeiner Hallimasch (Honey Mushroom, Armillaria mellea)

Gemeiner Hallimasch (Honey Mushroom, Armillaria mellea)In Laub- und Nadelwäldern ist in Deutschland der Gemeine Hallimasch beheimatet, der zur Familie der Rindenschwammartigen (Physalacriaceae) gehört. Zwischen vier und 14 Zentimeter kann die Breite des Hutes dieser Pilzart betragen. Meist ist der Hut bräunlich bis honiggelb gefärbt. Auf dem Hut befinden sich kleine, dunkle Schuppen, die büschelig oder haarig sind. Weißlich bis rötlichgelb sind die Lamellen gefärbt. Maximal circa 15 Zentimeter wird der Stiel lang. Er ist meist gelblichbraun gefärbt und kann sowohl gerade als auch gebogen sein. Von Juli bis Dezember sind die Fruchtkörper zu finden. Heimisch ist diese Spezies in Laub- und Nadelwäldern, wo sie meist in großer Zahl gedeiht. Der Gemeine Hallimasch wächst auf Totholz, er kann aber auch lebende, geschwächte Bäume befallen. Besiedelt er einen Baum, führt dies zum Tod der Pflanze. Foto: 14.10.2013, Herne-Holthausen

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Gemeiner Orangebecherling (Orange Peel Fungus, Aleuria aurantia)

Gemeiner Orangebecherling (Orange Peel Fungus, Aleuria aurantia)Der Gemeine Orangebecherling gehört zur Familie der Feuerkissenverwandten (Pyronemataceae). Seine Fruchtkörper sind in den meisten Fällen ungestielt. Nur selten kommen Exemplare mit einem schwach ausgebildeten Stiel vor. Im Durchmesser sind die Fruchtkörper ein bis zehn Zentimeter groß, ihre Höhe beträgt zwei bis vier Zentimeter. An Anfang sind sie schüssel- oder becherförmig. Mit der Zeit flachen sie ab und ihre Ränder werden oft rissig. Kräftig gelblichrot bis orangerot ist die Oberfläche auf der Innenseite der Becher gefärbt, die Unterseite ist weißlich. Auf ihr befinden sich kleine Schuppen, die samtig schimmern. Man findet Fruchtkörper vom Spätsommer bis in den späten Herbst hinein auf dem Boden. Oft wachsen sie auf nacktem Boden, mitunter aber auch zwischen Gras. Ein weiterer gebräuchlicher Name dieser Pilzart lautet Orangeroter Becherling. Foto: 27.10.2014, Bochum-Riemke

Gemeiner Spaltblätterling (Schizophyllum commune)

Zur Familie der Spaltblättlingsverwandten (Schizophyllaceae) gehört der Gemeine Spaltblätterling. Für diese Art ist es typisch, dass sie Sammelfruchtkörper bildet, die aus mehreren schüsselförmigen Einzelfruchtkörpern bestehen und die teils miteinander verwachsen sind. Ein hellgrauer bis weißlicher Filz bedeckt die Oberseite der Sammelfruchtkörper. Deren Breite kann einige Zentimeter betragen. Rosa bis fleischfarben sind die Lamellen dieser Pilzart gefärbt. Sowohl auf Laub- als auch auf Nadelholz ist der Gemeine Spaltblätterling ganzjährig zu finden.

  Gemeiner Spaltblätterling (Schizophyllum commune), Oberseite   Gemeiner Spaltblätterling (Schizophyllum commune), Unterseite  
  Oberseite, Foto: 28.10.2014,
Bochum-Riemke
  Unterseite, Foto: 28.10.2014,
Bochum-Riemke
 

Gemeines Stockschwämmchen (Sheathed Woodtuft, Kuehneromyces mutabilis)

Gemeines Stockschwämmchen (Sheathed Woodtuft, Kuehneromyces mutabilis)Zu den in Deutschland häufig vorkommenden Pilzarten gehört das Gemeine Stockschwämmchen. Diese auch zu Speisezwecken verwendeten Pilze haben zimt- bis honigfarbene Hüte, die einen Durchmesser von drei bis sechs Zentimeter erreichen können. Bei Nässe werden die Hüte fleckig, außerdem sind sie an ihrem Buckel zu erkennen. Der Stiel ist bei dieser Pilzart dünn und weist einen abstehenden Ring auf. Unterhalb des Rings ist der Stiel dunkel gefärbt, darüber hell gelblich. Zu finden sind die Pilze auf morschem Holz, also auf Stümpfen oder Strünken sowie auf liegenden Stämmen. Fruchtkörper sind in der Zeit vom April/Mai bis in den November in der Natur anzutreffen. Foto: 27.10.2014, Bochum-Riemke

Geweihförmige Holzkeule (Candlestick Fungus, Xylaria hypoxylon)

Auf abgebrochenen Laubholzästen sowie auf Stümpfen von Laubbäumen findet man in Deutschland häufig die Geweihförmige Holzkeule, die zur Familie der Holzkeulenverwandten (Xylariaceae) gehört. Diese Pilzart bildet geweihförmige Sammelfruchtkörper, die in der Fachsprache als Stromata bezeichnet werden. Sie sind zwei bis 2,5 Zentimeter hoch, in manchen Fällen können sie bis zu fünf Zentimeter Größe erreichen. In unreifem Zustand sind sie weiß gefärbt, später verfärben sie sich schwarz. Man kann diese Pilze das gesamte Jahr über beobachten. Zu Speisezwecken wird diese Pilzart nicht genutzt. Sie übernimmt in der Natur die Rolle eines Zersetzers von Holz.

  Geweihförmige Holzkeule (Candlestick Fungus, Xylaria hypoxylon)   Geweihförmige Holzkeule (Candlestick Fungus, Xylaria hypoxylon)  
  Foto: 14.10.2013,
Herne-Holthausen
  Foto: 14.10.2013,
Herne-Holthausen
 

 

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Weitere Informationen:

Pilzbilder-Galerie von Norbert Kühnberger

Harzpilzchen - Internetseite von Hartmut Schubert

Pilzepilze.de - Pilze, Pilzfotos, Pilzforum

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