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Natur im Ruhrgebiet: Spinnentiere - Teil 3

Achtung, zu dieser Seite gibt es eine überarbeitete Version, die Sie hier finden.

Zartspinnen (Anyphaenid Sac Spiders, Anyphaenidae)

Weltweit kommen mehr als 500 Arten aus der Familie der Zartspinnen vor, es sind über 55 Gattungen bekannt. Zwei Arten aus einer Gattung leben in Mitteleuropa. Folgende Zartspinnenart wird in diesem Kapitel vorgestellt:

· Anyphaena accentuata

Anyphaena accentuata

Anyphaena accentuata, MännchenDie Zartspinne Anyphaena accentuata ist die einzige Vertreterin ihrer Familie in Nordrhein-Westfalen, weshalb Verwechslungen kaum möglich sind. Männchen werden bis zu 6,5 Millimeter lang, Weibchen erreichen eine Körperlänge von bis zu neun Millimeter. Bei den Tieren ist die Färbung recht variabel, sie kann von grau bis bräunlich oder dunkelbraun reichen. Jungtiere wirken sehr zart und oft blass. Aufgrund ihrer typischen Flecken auf dem Hinterleib sind die Tiere auf Baumrinden sehr gut getarnt. Zwischen April/Mai und Juli sind erwachsene Tiere zu finden, später im Jahr kann man Jungspinnen beobachten. Anyphaena accentuata ernährt sich von Insekten. Anzutreffen ist diese Spinnenart auf Wiesen, in Gebüschen, an Waldrändern und in Laubwäldern. Foto: 26.04.2014, Bochum-Riemke

Zitterspinnen (Cellar Spiders, Pholcidae)

In aller Welt sind mehr als 1100 Arten aus der Familie der Zitterspinnen bekannt. Sie kommen in über 80 Gattungen vor. Einige davon sind in Mitteleuropa beheimatet und können somit auch in Deutschland beobachtet werden. Folgende Zitterspinnen-Art wird in diesem Kapitel vorgestellt:

· Große Zitterspinne (Daddy-long-legs Spider, Pholcus phalangioides)

Große Zitterspinne (Daddy-long-legs Spider, Pholcus phalangioides)

Große Zitterspinne (Daddy-long-legs Spider, Pholcus phalangioides)Ihren Namen trägt die Große Zitterspinne aus gutem Grund: Sobald sie sich aufregt oder bedroht fühlt, beginnt sie in ihrem Netz stark zu zittern. Sitzt sie nicht im Netz, wackelt sie auf ihren Beinen rasch hin und her. Sie ist für Fressfeinde dadurch nicht mehr so leicht auszumachen. Der stabförmige Körper ist bei den Männchen sechs Millimeter lang, bei den Weibchen misst er bis zu zehn Millimeter. Die Färbung des Körpers ist grau bis graubraun. Die Beine der Großen Zitterspinne sind sehr lang. Kleine Insekten wie Mücken, Fliegen oder Kellerasseln stehen auf dem Speisezettel dieser Spinnenart. Foto: 05.06.2007, Essen-Schönebeck

Unbestimmte Spinnenarten

  Unbestimmte Spinnenart Nr. 1   Unbestimmte Spinnenart Nr. 2  
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 1,
Foto: 25.05.2007, Essen-Schönebeck
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 2,
Foto: 05.06.2007, Essen-Schönebeck
 

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  Unbestimmte Spinnenart Nr. 3   Unbestimmte Spinnenart Nr. 4  
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 3,
Foto: 20.06.2007, Essen-Schönebeck
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 4,
Foto: 20.06.2007, Essen-Schönebeck
 

  Unbestimmte Spinnenart Nr. 5   Unbestimmte Spinnenart Nr. 6  
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 5,
Foto: 08.07.2007, Essen-Heisingen
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 6,
Foto: 27.07.2007, Essen-Heisingen
 

  Unbestimmte Spinnenart Nr. 7   Unbestimmter Spinnenart Nr. 8 im Schellenberger Wald  
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 7,
Foto: 27.07.2007, Essen-Heisingen
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 8,
Foto: 16.09.2007, Essen-Stadtwald
 

  Unbestimmte Spinnenart Nr. 9   Unbestimmte Spinnenart Nr. 10  
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 9,
Foto: 10.08.2007, Essen-Heisingen
  Unbestimmte Spinnenart Nr. 10,
Foto: 02.09.2007, Essen-Schönebeck
 

Weberknechte

Weberknechte sind eine Ordnung der Spinnentiere. Es kommen weltweit circa 4.000 verschiedene Arten vor. Ihre sehr langen, dünnen Beine sind ein typisches Merkmal vieler Weberknechte, doch es gibt auch Spezies, die sehr gedrungen wirken. In Deutschland sind aber vor allem die langbeinigen Weberknechtarten heimisch. Sie werden umgangssprachlich auch als Schneider, Schuster oder Kanker bezeichnet. Folgende Weberknecht-Spezies werden in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge präsentiert:

· Dicranopalpus ramosus
· Mittelmeer-Weberknecht (Harvestman, Opilio canestrinii)
· Leiobunum sp.
· Phalangium opilio

Dicranopalpus ramosus

Dicranopalpus ramosusRecht häufig kommt in der deutschen Natur die Weberknecht-Art Dicranopalpus ramosus vor. Beobachten kann man diese Spinnentiere während des Spätsommers und Herbstes. Sie halten sich gern an Hauswänden auf. Darüber hinaus kommen sie in Gebüschen und Gärten vor. Unverkennbar sind ihre sehr langen, meist eng nebeneinander platzierten Beine. Typisch für Dicranopalpus ramosus sind außerdem zwei lange sogenannte Pedipalpi, die sich im vorderen Kopfbereich befinden. Es handelt sich dabei um zwei Extremitäten, die nach vorn weisen. Weibliche Individuen haben eine etwas kontrastreiche Färbung als die Männchen. Weibchen tragen auf dem auf dem Körper eine graue Zeichnung. Im hinteren Bereich haben die Weibchen auf dem Rumpf einen Höcker, der den Männchen fehlt. Weibliche Tiere haben eine Kopf-Rumpf-Länge von circa vier bis sechs Millimeter, Männchen sind drei bis vier Millimeter lang. Die Beine dieser Spinnentiere sind mehrere Zentimeter lang. Foto: 30.09.2013, Bochum-Querenburg

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Mittelmeer-Weberknecht (Harvestman, Opilio canestrinii)

In städtischen Arealen ist in Gärten und Parks, aber auch an Hauswänden die Weberknechtart Opilio canestrinii relativ häufig anzutreffen. Der Körper des Männchens ist vier bis sechs Millimeter lang, der des Weibchens fünf bis acht Millimeter. Wie alle anderen Weberknechtarten auch, haben diese Tiere sehr lange Beine. Bei den Männchen ist der Körper gelblich braun bis oliv gefärbt, siehe Fotos unten. Weibchen weisen eine braune bis dunkelbraune Färbung auf. Ursprünglich stammt diese Art aus dem Mittelmeerraum, dort ist sie einst vor allem auf der Apennin-Halbinsel (Italien) beheimatet gewesen. Innerhalb der vergangenen beiden Jahrzehnte hat sie sich in Deutschland so stark ausgebreitet, dass sie einheimische Arten vielerorts fast vollständig verdrängt hat.

  Männlicher Mittelmeer-Weberknecht (Harvestman, Opilio canestrinii)   Männlicher Mittelmeer-Weberknecht (Harvestman, Opilio canestrinii)  
  Männchen, Foto: 29.08.2007,
Essen-Schönebeck
  Männchen, Foto: 29.08.2007,
Essen-Schönebeck
 

Leiobunum sp.

Leiobunum sp.In Mitteleuropa breitet sich seit einigen Jahren eine Weberknechtart aus, die zur Gattung Leiobunum gehört; auf der gesamten Welt gibt es über 120 Arten aus dieser Gattung. Die sich auf unserem Kontinent neu ausbreitenden Tiere sind in Deutschland unter anderem im Ruhrgebiet in letzter Zeit regelmäßig nachgewiesen worden. In Essen ist die Ruine der alten Isenburg einer der ersten Fundorte gewesen. Dort habe ich die Tiere selbst auch beobachtet, kurze Zeit später habe ich sie an der S-Bahn-Haltestelle Essen-Horst ebenfalls gefunden. Die Beinspannweite der Art beträgt bis zu 18 Zentimeter, die Tiere sind dunkel gefärbt und tragen nur wenige helle Flecken auf dem Körper. Tagsüber halten sich die Weberknechte in dichten Ansammlungen gemeinsam an geschützten Wänden auf. Nähert man sich ihnen, beginnen sie zu zittern. Nachts gehen sie auf die Jagd, sie ernähren sich von Gliederfüßern. Für die Menschen sind diese Weberknechte nicht gefährlich. Eine ausführliche Beschreibung der Tiere finden Sie hier. Foto: 11.09.2007, Essen-Horst

Phalangium opilio

Bei dieser Weberknechtart aus der Familie der Schneider unterscheiden sich Männchen und Weibchen deutlich. Männliche Tiere sind kleiner, ihr Körper ist nur vier bis sechs Millimeter lang. Bei den Weibchen misst der Körper zwischen fünf und sieben Millimeter. Außerdem sind die beiden Geschlechter an den Kieferklauen, die von Experten als Cheliceren bezeichnet werden, zu unterscheiden. Bei den Männchen sind diese ungewöhnlich ausgebildet. Auf dem Rücken tragen Weibchen einen dunklen Sattelfleck, siehe Foto unten links. Anzutreffen sind die Tiere vor allem in offenem Gelände, aber auch auf Wiesen und Trockenrasen. Ein Foto eines Männchens ist im Düsseldorf-Reisebericht zu sehen.

  Phalangium opilio, Weibchen   Phalangium opilio, Weibchen  
  Weibchen, Foto: 21.06.2014,
Bochum-Riemke
  Weibchen, Foto: 15.09.2014,
Bochum-Riemke
 

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Andere Spinnentiere

Neben den Spinnen kommen viele verschiedene Spinnentiere Ruhrgebiet und in dessen Umgebung vor, sie gehören zu unterschiedlichen Familien. Folgende Arten werden auf dieser Seite vorgestellt:

· Aceria genistae
· Gemeiner Holzbock (Sheep Tick, Ixodes ricinus)
· Hörnchengallmilbe (Aceria macrorhyncha)
· Rote Samtmilbe (Mite, Trombidium holosericeum)

Aceria genistae

Galle von Aceria genistaeDie Gallmilben der Art Aceria genistae sind so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge kaum erkennen kann. Weibchen erreichen eine Körperlänge von 0,16 bis 0,225 Millimeter, Männchen werden nur 0,165 Millimeter lang. Ihr Körperbau ist länglich und wurmartig und die Tiere sind hell rosa-beige gefärbt. An Ginsterarten wie dem Besenginster (Cytisus scoparius) können mitunter die circa einen bis 1,5 Zentimeter großen Gallen dieser Tiere beobachtet werden. Wenn die Tiere die Knospen des Ginsters anstechen, geben sie nicht nur ihre Eier in das Pflanzengewebe, sondern auch Substanzen, die zur Entstehung der Gallen führen. In den Gallen befinden sich Hohlräume, in denen die Larven geschützt heranwachsen. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Gallmilben lautet Eriophyes genistae. Foto: Gallen, 04.10.2014, Bochum-Querenburg

Gemeiner Holzbock (Sheep Tick, Ixodes ricinus)

Gemeiner Holzbock (Sheep Tick, Ixodes ricinus), JungtierDer Gemeine Holzbock gehört zu den Schildzecken (Ixodidae) und ist eine der bekanntesten Vertreter dieser Familie. Befallen werden von diesen Tieren sowohl Wild- als auch Haustiere sowie Menschen. Bis zu 4,5 Millimeter können die Blutsauger lang werden. Weibliche Gemeine Holzböcke sind dabei etwas größer als die Männchen. Darüber hinaus sind die Männchen an ihrem ausgeprägten Chitinschild (Scutum) auf dem Rücken zu erkennen. Dunkelbraun bis rötlich ist die Grundfärbung dieser Tiere. Ihr Hinterleib ist bei hungrigen Weibchen relativ flach. Während einer Blutmahlzeit schwillt der Hinterleib deutlich an, seine Farbe ändert sich und er sieht dann eher grau als braun aus. Bildmaterial, das dies veranschaulicht, ist im Artikel der Wikipedia zu sehen. Anzutreffen sind Gemeine Holzböcke beispielsweise auf Gräsern oder anderer Vegetation. Eine alternative Bezeichnung dieser Tierart lautet Gemeine Zecke. Foto: 29.09.2013, Velbert-Langenberg

Hörnchengallmilbe (Aceria macrorhyncha)

Gallen der Hörnchengallmilbe (Aceria macrorhyncha) auf einem Berg-Ahornblatt (Acer pseudoplatanus)Die Gallen der Hörnchengallmilben sind sehr auffällig. Sie sind auf den Blättern des Berg-Ahorns (Acer pseudoplatanus) zu finden, vor allem auf jungen Blättern dieser Baumart. Wie kleine hörnchenartige Auswüchse überziehen sie die Oberseite der befallenen Blätter. Dabei sind die einzelnen Gallen etwa zwei bis drei Millimeter lang und circa einen Millimeter dick. Ihre rote Färbung ist sehr auffällig und steht in starkem Kontrast zum Grün der Berg-Ahornblätter. Verursacht werden diese Gallen durch winzige, vierbeinige Tierchen. Weil sie nur circa 0,1 bis 0,2 Millimeter groß sind, fällt es schwer, diese Milben zu entdecken. Sie halten sich zudem meist ohnehin ständig in ihren Gallen auf. Foto: Gallen, 10.08.2014, Bochum-Riemke

Rote Samtmilbe (Mite, Trombidium holosericeum)

Rote Samtmilbe (Mite, Trombidium holosericeum)Bis zu vier Millimeter können erwachsene Rote Samtmilben lang werden. Die Tiere haben eine weiche Haut und tragen darauf eine sehr dichte, scharlachrot gefärbte Behaarung. Weil die Härchen so dicht sind, wirkt der Körper der kleinen Milben wie mit Samt überzogen. Bei genauem Betrachten dieser Spinnentiere kann man erkennen, dass die Augen klein und gestielt sind. Ein weiteres typisches Merkmal Roter Samtmilben sind die scherenförmig ausgebildeten Kieferklauen, wissenschaftlich als Cheliceren bezeichnet. Zudem befinden sich im Kopfbereich zwei sogenannte Pedipalpen, die diese Milben zum Tasten verwenden. Heimisch ist die Spezies an vielen Stellen, sie ist beispielsweise an Waldrändern oder auf Trockenrasen anzutreffen. Im Sonnenschein laufen die Tiere oft über die Vegetation, über Baumstämme oder Mauern. Auf dem Boden suchen erwachsene Milben nach ihrer Nahrung, sie saugen unter anderem Insekteneier oder kleine Insekten aus. Die Larven der Roten Samtmilbe leben als Parasiten auf Insekten und saugen deren Blut. Sie befallen unter anderem Weberknechte, Schnaken, Schmetterlinge oder Wanzen, sie hängen wie kleine rote Kugeln meist in der Nähe der Flügel am Körper. In der Natur beobachten kann man die Larven und erwachsene Milben im Sommerhalbjahr. Foto: 22.09.2013, Bochum-Stiepel

 

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