Startseite
· Seychellen allgemein
· Kulinarisches
· Reisetipps
· Literatur & Linktipps
Die Inseln
· Mahé
· Copolia
· Mare aux Cochons
· Victoria
· Praslin
· Glacis Noir
· Vallée de Mai
· La Digue
· L'Union Estate und Anse Source d'Argent
· Nid d'Aigle
· Südosten der Insel
· Südumrundung
· Veuve Reserve
· Bird Island
· Rußseeschwalben- Kolonie
· Strände & North Point
· Cousin
· Curieuse
Die Natur
· Amphibien & Reptilien
· Fische
· Käfer
· Krebstiere
· Libellen
· Pflanzen
· Säugetiere
· Schmetterlinge & Falter
· Schnecken
· Sonstige Insekten
· Sonstige Tiere
· Spinnentiere
· Vögel
· Wanzen
· Vogelbriefmarken
· Datenschutzerklärung
|
Curieuse
Nur
etwa einen Kilometer von
Praslin entfernt,
liegt die Granitinsel Curieuse im Indischen Ozean. Sie hat eine Fläche
von 2,86 Quadratkilometern. An der längsten Stelle misst die Insel
circa 3,6 Kilometer, an der breitesten 1,6 Kilometer. Seit dem 11. Juni
1979 stehen Curieuse und die südlich davon gelegene Bucht unter
Naturschutz, sie bilden den Curieuse Marine National Park. Sowohl unter
Wasser als auch an Land finden sich in diesem Schutzgebiet viele
interessante Spezies, darunter einige endemische und seltene Arten. Es
leben heute nur wenige Menschen auf Curieuse, bei ihnen handelt es sich
in erster Linie um Naturschützer. Einst war das anders, denn von 1829
bis 1965 hat man auf der Insel Lepra-Kranke untergebracht. Nach wie
vor sind Ruinen aus dieser Zeit dort zu sehen, die auf so manchen
Besucher bedrückend wirken. Dass Curieuse 136 Jahre lang eine
Leprakolonie war, hatte aber zumindest für die Natur etwas Gutes, denn
das Eiland ist vor Umweltzerstörungen verschont geblieben.
Für
viele Besucher sind die zwischen 1978 und 1982 auf die Insel gebrachten Aldabra-Riesenschildkröten (Geochelone gigantea) die
Hauptattraktion. Vor allem im Hinterland eines Strandes an der Baie Laraie
halten sich viele dieser urtümlichen Tiere auf, es leben hunderte von
ihnen auf Curieuse. In der Nähe des Strandes an der Laraie-Bucht gibt es eine
Zuchtstation, in der man junge Vertreter der endemischen
Schildkrötenart beobachten kann - sie sind zu ihrem eigenen Schutz
allerdings in vergitterten Gehegen untergebracht, bis sie fünf Jahre alt
sind. Erst dann werden sie freigelassen, um fortan mit ihren erwachsenen
Artgenossen auf der Insel zu leben. Man kann sich diesen
faszinierenden Tieren problemlos nähern. Manchmal suchen sie sogar von
sich aus die Nähe der Menschen und recken auffordernd ihren Hals, damit
man sie am Kinn krault. Das ist angenehm für die Tiere, aber man sollte
sich nicht auf ihren Rückenpanzer setzen, denn er ist sehr empfindlich.
Es ist wahrscheinlich, dass die Schildkröten Schmerzen empfinden, wenn man auf
ihnen "reitet".
In
der Nähe des Schildkröten-Kindergartens beginnt ein Wanderweg, der
mit Wegweisern ausgestattet ist und durch ein landschaftlich sehr
beeindruckendes Gebiet führt: den Mangrovenwald von Curieuse. Weil der
Boden dort bei Flut mit Wasser bedeckt ist und auch bei Ebbe wegen der
vielen im Sand lebenden Tiere nicht betreten werden sollte, hat man
einen langen Holzsteg durch diesen empfindlichen und sehr interessanten
Küstenabschnitt gebaut. Entlang dieses Pfades lassen sich Einblicke in
das vielfältige Habitat gewinnen. Angefangen bei großen, kegelförmigen
Meeresschnecken über Küstenvögel, die den Boden nach Nahrung absuchen,
bis hin zu den Mangroven selbst gibt es dort jede Menge zu entdecken. An
einigen Stellen erläutern englische Hinweistafeln, was es zu sehen gibt.
Besonders beeindruckend ist, dass in diesem relativ kleinen
Mangrovensumpf sechs der sieben auf den Seychellen vorkommenden
Mangrovenarten wachsen.
Zum Seitenanfang ↑
Innerhalb
des Mangrovengebiets teilt sich der Weg. Ein Pfad führt zur Bucht Anse
Badamier im nördlichen Teil von Curieuse. Ich bin aus Zeitgründen leider
nicht dorthin gewandert, hoffe aber, dies in Zukunft nachholen zu
können. Stattdessen habe ich meinen Weg über den Holzsteg weiter
fortgesetzt und bin zur Anse St. Jose gewandert. Nachdem man das
Mangrovengebiet verlassen hat, führt der Weg wieder ganz normal über den
Boden. Es folgt ein Aufstieg auf eine Anhöhe, an der es einen
Aussichtspunkt gibt, der eine spektakuläre Aussicht über die Bucht
bietet. Man sieht von dort aus den Bereich, der als "Old Turtle Pond"
bezeichnet wird. Mitten durch die Bucht verlief einst ein im Jahr 1910
gebauter steinerner Damm, der einen Teil der Bucht abschottete, in dem
Echte Karettschildkröten (Eretmochelys imbricata bissa) großgezogen wurden.
Da das Projekt aber erfolglos blieb, gab man es rasch auf. Fortan diente
der Damm allerdings noch als
Pfad zwischen dem Ankerplatz und der Anse St. Jose. Der
verheerende Tsunami, der sich am 26. Dezember 2004 ereignet hat, hat
den Damm jedoch teilweise zerstört und er wurde nicht wieder
aufgebaut.
Als
nächstes führt der Weg über einen Pass und man kann in diesem Bereich
der Insel die seltenen
Seychellen-Palmen (Lodoicea maldivica) sehen, die in freier Natur
nur auf Praslin im
Vallée de Mai
und eben auf Curieuse vorkommen. Seit jeher gelten diese endemischen
Palmen als besonders kostbar. Umso schockierender war es, dass im Jahr
1967 ein Waldbrand auf der Insel einen großen Teil der Vegetation
zerstört hat, darunter etwa 150 Seychellen-Palmen. Glücklicherweise hat
sich die Natur von dem Feuer erholt und heute weist nichts mehr auf die
Katastrophe von damals hin. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen,
dass die Regierung sich auf der Insel stark für den Naturschutz
eingesetzt hat. Davon haben nicht nur die Seychellen-Palmen profitiert,
sondern auch die anderen seltenen Pflanzen, die auf Curieuse heimisch
sind. Hierzu gehören unter anderem Guettarda speciosa
oder die auf der Insel endemische Art Secamone schimperiana, die in
mittleren Höhenstufen zu finden ist.
Nach
dem Abstieg vom Hügel gibt es wieder mehr Schatten, weil man in einen kleinen
Wald gelangt. Nun nähert man sich der Anse St. Jose und der Weg teilt
sich auf. An dieser Bucht steht das "Doctor's House Museum", in dem es
englischsprachige Informationen über die Leprakolonie, aber auch über
die Natur der Insel gibt. In der Nähe des Museums steht ein riesiger
Pavillon mit Sitzbänken, die für Ausflugsgäste gedacht sind. Denn wer
nach Curieuse kommt, isst dort meist auch zu Mittag. Die meisten
Touranbieter bringen nämlich nicht nur Touristen auf die Insel, sondern
auch leckere Speisen und einen großen Grill, mit dem frischer Fisch
zubereitet wird. Gegessen wird in geselliger Runde. Einzig einige
besonders verwegene Riesenschildkröten stören mitunter dabei, wenn sie
zielstrebig umher laufen und nach Nahrungsresten suchen. Dabei ist kein
Grill vor ihnen sicher und man kann oft beobachten, wie sich mehrere
Menschen zusammentun, um eines dieser schweren Tiere hochzuheben und
wegzutragen, damit es keinen Grill umstößt.
Zum Seitenanfang ↑
Naturfreunde
sollten ein wenig an der Bucht entlang spazieren, denn sie ist nicht nur
landschaftlich beeindruckend, sondern beherbergt interessante Pflanzen.
Riesige Takamakabäume (Calophyllum inophyllum) spenden stellenweise ein wenig Schatten,
doch es gibt auch offene Bereiche mit niedriger Vegetation. Im oberen
Strandbereich wachsen dichte
Scaevola-Büsche
(siehe Foto rechts), in denen etliche Insekten
leben. Im Unterholz laufen verschiedene einheimische Vögel umher. Recht
häufig begegnet man hier
Teichhühnern (Gallinula chloropus orientalis),
wenn sie nicht gerade in der Nähe des Pavillons nach Essensresten
suchen. Natürlich kann man an der Anse St. Jose auch im Meer baden, was
jedoch an manchen Tagen wegen der hohen Wellen und der vielen dort
ankernden Ausflugsboote nicht ganz ungefährlich ist.
Panorama an der Anse St. Jose auf Curieuse
Tipp: Viele der Ausflugstouren, die auf Praslin starten und meist einen
halben Tag lang sind, beinhalten nach dem Essen auf Curieuse eine
Weiterfahrt zur Mini-Insel St. Pierre. An Land gehen kann man dort
nicht, aber rund um die Granitfelsen des kleinen Eilands liegt ein
schönes Schnorchelrevier. Für gewöhnlich ist die Miete für die
Schnorchelmaske und die Schwimmflossen im Ausflugspreis inbegriffen.
Weiter unten finden Sie weitere Impressionen von der Insel Curieuse und
ihrer beeindruckenden Natur.
|
|
|
|
|
|
Am Strand an der Baie Laraie gehen viele der Besucher der Insel von Bord |
|
In der Nähe dieses
Gebäudes halten sich meist viele Aldabra-Riesenschildkröten auf |
|
|
|
|
|
|
|
Auf Curieuse leben viele hundert Aldabra-Riesenschildkröten (Geochelone gigantea) |
|
Aldabra-Riesenschildkröte
(Geochelone gigantea)
|
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Aldabra-Riesenschildkröten mögen es,
am Kinn gekrault zu werden |
|
Diese Aldabra-Riesenschildkröte
hat einen Leckerbissen gefunden |
|
|
|
|
|
|
|
Am Maul haben Aldabra-Riesenschildkröten kleine Zacken, die beim Festhalten der Nahrung helfen |
|
Die jungen Aldabra-Riesenschildkröten leben zu ihrem eigenen Schutz hinter Gittern |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
An einigen Stellen gibt es
auf Curieuse nackte Felsen |
|
Hier sieht man deutlich, dass
Curieuse eine Granitinsel ist |
|
|
|
|
|
|
|
Der Mangrovensumpf ist
ein interessanter Lebensraum |
|
Dank der Holzstege kann man den Mangrovensumpf sogar bei hohem
Wasserstand durchwandern |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Zwischen den großen Mangrovenpflanzen gibt es vielerorts auch junge Exemplare |
|
Wasser, Wurzeln, Licht und Schatten |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Tote Pflanzen bleiben im
Mangrovensumpf einige Zeit erhalten |
|
Mancherorts liegen abgestorbene
Bäume im Mangrovensumpf |
|
|
|
|
|
|
|
Unzählige Schnecken der Art
Terebralia palustris halten sich im Mangrovensumpf auf |
|
Terebralia palustris |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Gehäuse toter Exemplare von Terebralia palustris werden häufig von Einsiedlerkrebsen genutzt |
|
Auf den Sandflächen leben Schlammspringer der Art
Periophthalmus argentilineatus |
|
|
|
|
|
|
|
Periophthalmus argentilineatus |
|
Die Winkerkrabben-Art
Uca annulipes ist im Mangrovensumpf häufig zu sehen |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Der Old Turtle Pond von oben betrachtet |
|
Weg durch den Küstenwald
am Ufer des Old Turtle Pond |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Hügelkuppe mit steinerner Treppe |
|
Auf dem Weg zur Anse St. Jose kann man im Hintergrund die Nachbarinsel Praslin sehen |
|
Zum Seitenanfang ↑
|
|
|
|
|
|
Granitfelsen an der Anse St. Jose |
|
Blick Richtung Westen an der Anse St. Jose |
|
Zum Seitenanfang ↑ |
Weitere
Informationen:
Infos
über Curieuse auf der Website der Seychelles National Parks Authority
Das Gebiet bei Naturgucker.de
Öffnungszeiten: Täglich von 09:00 bis 17:00
Uhr
Eintrittspreis: 200 SR pro Person (Stand: September 2014)
|