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Gleispark Frintrop in Essen
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Weit
über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus ist die in diesem Städteverbund
angesiedelte Route der Industriekultur bekannt. Ihre "kleine Schwester", die
Route Industrienatur, ist dagegen leider nur den wenigsten Menschen ein
Begriff. Aktuell besteht diese Route aus 19 verschiedenen
Anschauungsorten (Stand: Januar 2016). Einer dieser Standorte ist der sich
in Essen an der Grenze zur Nachbarstadt Oberhausen befindende Gleispark
Frintrop, der bis zum Jahr 2007 Ruderalpark Frintrop genannt worden ist. Das
Gelände ist circa 25 Hektar groß und grenzt an Wohngebiete, weshalb es
sowohl mit dem Pkw als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu
erreichen ist.
Auf
den ersten Blick wirkt der Begriff Industrienatur wie ein Widerspruch in
sich. Dort, wo sich Industrie befindet, hat die Natur keinen Platz, so
lautet die weit verbreitete Meinung. In Wahrheit verbirgt sich hinter
diesem Wort aber die Tier- und Pflanzenwelt, die sich im Ruhrgebiet an
jenen Stellen angesiedelt hat, wo einst die Industrie dominiert hat. Wo
sich heute der Gleispark befindet, haben sich früher die Gleise des
Rangierbahnhofs Essen-Dellwig erstreckt, der vor allem für den
industriellen Güterverkehr genutzt worden ist. Er ist an das
Streckennetz der Köln-Mindener Eisenbahn angeschlossen gewesen, die im
Jahr 1847 gebaut worden ist. Stillgelegt worden ist der Bahnhof in den
1960er Jahren, denn die Montanindustrie hat in dieser Zeit ihren
Niedergang erlebt, weshalb auch die entsprechenden Güter in kaum mehr
lohnenden Mengen transportiert werden mussten. Die Gleise sind in der
Zwischenzeit entfernt worden, sodass man dieser Naturoase heute nicht
unmittelbar ansieht, dass dort einst schwer beladene Züge entlang
gerollt sind.
Der Güterverkehr, der lange Zeit in Frintrop abgewickelt worden ist, hat
die Umgebung maßgeblich beeinflusst. Weil die Waggons mit industriellen
Produkten wie Stahl, Kohle, Eisenerz und Kalk beladen gewesen sind, sind
diese Substanzen in Form von Ladungsverlusten auf den Boden gelangt. Der
Schotter der Gleisanlagen tat sein Übriges, denn er erhitzt sich durch
die Sonneneinstrahlung enorm. Dadurch hat er die darunter liegende Erde
ausgetrocknet. Nach und nach ist so der Wasserhaushalt des Untergrundes
verändert worden, was sich wiederum auf das gesamte Mikroklima des
Areals ausgewirkt hat. Heute mutet das Gebiet teilweise steppenartig an,
es haben sich bisher vor allem die typischen Pionierpflanzen erfolgreich
ansiedeln können.
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Im östlichen Teil des Gleisparks befindet sich ein Birkenwäldchen, in
dem verschiedene kleine Sträucher und Pflanzen das "Unterholz" bilden.
Dort gedeihen Spezies wie zum Beispiel der Schwarze Nachtschatten (Solanum
nigrum), Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare), Echtes
Johanniskraut (Hypericum perforatum) und Brombeeren (Rubus
fruticosus agg.). In diesem Wäldchen stehen Ruinen und Skulpturen.
Leider haben hier während meiner Besuche des Gebiets im Jahr 2007
Hinweistafeln gefehlt, die dem Besucher erklären, worum es sich handelt.
Einige Vogelarten haben den Wald als Heimat für sich auserkoren,
darunter Ringeltauben, Amseln und Meisen.
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Bäume in der Ruine im östlichen
Teil des Gleisparks Frintrop |
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Ruine im östlichen Teil des Gleisparks Frintrop |
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Relikt aus der Zeit der industriellen
Nutzung des Gebiets |
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Reste der Gleisanlage |
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Schmetterlingsflieder
(Buddleja davidii) |
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Schwarzer Nachtschatten
(Solanum nigrum) |
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Wandert man aus diesem schattigen Bereich in Richtung Westen,
endet der Waldbestand abrupt und man befindet sich in einem Abschnitt, der nur
von einigen Bäumen und Büschen durchsetzt ist. Über dieser Ebene flimmert im
Sommer die Hitze und das Zirpen und Surren unzähliger Insekten liegt in der
Luft. Wer solche Tiere mag, wird an diesem Teil des Gleisparks seine helle
Freude haben, denn die niedrigen Blühpflanzen ziehen Fluginsekten und anderes
Getier in sehr großer Zahl an. An dem "Beeren-Buffet" der Holundersträucher
bedienen sich Singvögel wie Amseln (Turdus merula) und in den Birken
sitzen oft Elstern (Pica pica), die das Areal überblicken. Mit ein
wenig Glück kann man am Himmel auch Greifvögel wie den Turmfalken (Falco tinnunculus)
entdecken, die nach Beute spähen.
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Schmalblättriges Weidenröschen
(Epilobium angustifolium) |
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Raue Gänsedistel (Sonchus asper) |
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Schmalblättriges Greiskraut
(Senecio inaequidens) |
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Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) |
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Große Klette
(Arctium lappa) |
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Echtes Johanniskraut
(Hypericum perforatum) |
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Weiße Lichtnelke
(Silene latifolia) |
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Kratzdistel
(Cirsium sp.) |
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Gewöhnliche Nachtkerze
(Oenothera biennis) |
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Gewöhnliches Seifenkraut
(Saponaria officinalis) |
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Echte Pastinake
(Pastinaca sativa) |
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Dunkle Königskerze
(Verbascum nigrum) |
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Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) |
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Gewöhnliches Seifenkraut
(Saponaria officinalis) |
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Gewöhnlicher Natternkopf
(Echium vulgare) |
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Dunkle Königskerze
(Verbascum nigrum) |
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Dürrwurz-Alant (Inula conyza) |
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Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus) |
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Hühnerhirse
(Echinochloa crus-galli) |
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Unbestimmte Lichtnelkenart
Nr. 1 (Silene sp.) |
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Großblütige Königskerze
(Verbascum densiflorum) |
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Hänge-Birke (Betula pendula) |
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Unbestimmte Kurzfühler-Schrecke Nr. 1 |
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Wiese mit Rainfarn (Tanacetum vulgare) |
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Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) |
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Gewöhnliches Leinkraut
(Linaria vulgaris) |
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Pippau
(Crepis sp.)? |
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Gewöhnlicher Wasserdost
(Eupatorium cannabinum) |
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Brachland mit Schmetterlingsflieder |
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Storchschnabel (Geranium sp.) im Schotter |
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Unbestimmter Baumpilz Nr. 1 |
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Golddistel
(Carlina vulgaris) |
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Weitere
Informationen:
Gleispark Frintrop bei Wikipedia.de
Gleispark Frintrop bei Route Industrienatur
Das Gebiet bei Naturgucker.de
Buchtipp:
In der Stadt
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