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Natur im Ruhrgebiet: Hautflügler - Teil 2
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Faltenwespen (Wasps, Vespidae)
Weltweit leben circa 4.000 Arten aus der Familie der
Faltenwespen, von denen rund 100 in Mitteleuropa heimisch sind. Die
Echten Wespen (Vespinae) und die Feldwespen (Polistinae) sind
Unterfamilien der Vespidae. In diesem Kapitel werden folgende
Faltenwespenarten vorgestellt:
· Gallische Feldwespe (Wasp, Polistes dominula)
· Gemeine Wespe (Common Wasp, Vespula vulgaris)
· Hornisse (European Hornet, Vespa crabro)
Gallische Feldwespe (Wasp, Polistes dominula)
Arbeiter
und Drohnen der Gallischen Feldwespe erreichen eine Körperlänge von elf
bis 15 Millimeter, auf bis zu 18 Millimeter Körperlänge bringen es die
Königinnen dieser Spezies. Das Muster dieser auch als Französische
Feldwespe bezeichneten Art besteht aus schwarzen und gelben Bereichen.
Auf dem zweiten Hinterleibssegment befinden sich bei der Gallischen
Feldwespe zwei gelbe Flecken. Die Unterseite des letzten
Hinterleibssegments ist gelb gefärbt. Der Kopfschild ist bei den meisten
Individuen vollständig gelb, in südlichen Gegenden lebende Tiere tragen
mittig auf dem Kopfschild oft einen schwarzen Fleck. Ab dem dritten
Geißelglied sind die Antennen dieser Insektenart gelb gefärbt, die Beine
sind ebenfalls gelb. Insekten und Spinnen sowie Nektar stehen auf dem
Speiseplan dieser Tiere. Foto: 11.06.2013, Bochum-Riemke
Gemeine Wespe (Common Wasp, Vespula vulgaris)
Ein schlechtes Ansehen hat die Gemeine Wespe. Sie ist
in Deutschland und generell in Mitteleuropa eine der häufigsten
Wespenarten. Weil sie häufig an den Speisen und Getränken des Menschen
zu finden ist, entstehen in den Sommermonaten immer wieder Konflikte.
Werden die Tiere bedroht, setzen sie sich mit ihrem Stachel zur Wehr.
Aus diesem Grund und weil sie recht aufdringlich sind, mögen die meisten
Menschen Gemeine Wespen nicht. Die Arbeiterinnen dieser Insektenart
werden elf bis 14 Millimeter lang, Königinnen erreichen eine Körpergröße
von bis zu 20 Millimeter. Wie für Wespen typisch ist der Körper gelb und
schwarz gezeichnet. Diese Färbung ist in der Natur ein Alarmsignal. Im
Fall der Gemeinen Wespe weist es auf ihre Giftigkeit hin. Weil das
Muster auf dem Hinterleib dieser Wespen sehr variabel ist, kann man die
Tiere von der nahe verwandten Deutschen Wespe (Vespula germanica)
in vielen Fällen nur anhand der Zeichnung auf der Stirnplatte
unterscheiden sicher unterscheiden. Auf dem gelben Bereich der
Stirnplatte verläuft bei weiblichen Gemeinen Wespen ein schwarzer,
gerader Strich, der sich nach unten hin verbreitert. Männchen haben eine
ähnliche Gesichtszeichnung. Die Unterscheidung von der Roten Wespe (Vespula
rufa) ist leicht: Diese Art hat rote Bereiche auf dem Hinterleib,
die der Gemeinen Wespe fehlen.
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![Gemeine Wespe (Common Wasp, Vespula vulgaris) Gemeine Wespe (Common Wasp, Vespula vulgaris)](fotos/hautfluegler/gemeine_wesperuhrgebiet01.jpg) |
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![Gemeine Wespe (Common Wasp, Vespula vulgaris) Gemeine Wespe (Common Wasp, Vespula vulgaris)](fotos/hautfluegler/gemeine_wesperuhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke |
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Foto: 15.09.2013,
Bochum-Riemke |
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Hornisse (European Hornet, Vespa crabro)
Zur
Familie der sogenannten Faltenwespen (Vespidae) gehört unter anderem die
Hornisse. Sie ist die größte in Mitteleuropa heimische Art innerhalb
dieser Familie. Hornissen-Königinnen bringen es auf eine Körperlänge von
bis zu 35 Millimeter, die Arbeiterinnen sind zwischen 18 und 25
Millimeter lang und die Drohnen (Männchen) können zwischen 21 und 28
Millimeter groß werden. Im Frühjahr schwärmen die Königinnen einzeln
aus, um einen einjährigen Staat zu gründen. Hierfür fertigt die Königin
aus einer papierartigen Masse, die aus zerkleinertem Holz besteht, die
erste Wabe und erste Teile einer Schutzhülle an. Dort hinein legt sie
befruchtete Eier, aus denen sich Larven entwickeln. Sie füttert die
Larven bis zu deren Verpuppung mit Insekten. Nach der Verpuppung
schlüpfen dann die Arbeiterinnen, die fortan alle Arbeiten übernehmen.
Im Herbst setzt sich der Entwicklungszyklus der Hornissen fort, wenn
weitere Königinnen und Drohnen schlüpfen. Wird eine junge Königin
begattet, überwintert sie. Der Rest des Hornissenvolkes stirbt
spätestens beim ersten Nachtfrost. Foto: 14.04.2007, Essen Zentrum
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Sonstige Hautflügler (Other animals from the order Hymenoptera)
Aus der Ordnung der Hautflügler kommen in Deutschland
sehr viele weitere Tiere vor, darunter beispielsweise die Gallwespen
oder die Ameisen. Folgende sonstige Hautflügler-Arten werden in diesem
Kapitel vorgestellt:
· Bienenjagende Knotenwespe (Digger Wasp, Cerceris rybyensis)
· Calameuta filiformis (Reed Stem Borer)
· Cosmoconus nigriventris
· Echthrus reluctator
· Eichenlinsengallwespe (Neuroterus quercusbaccarum)
· Flicken-Schlupfwespe (Ichneumon sarcitorius)
· Gemeine Goldwespe (Rubytail Wasp, Chrysis ignita)
· Gemeine Rosengallwespe (Bedeguar Gall Wasp, Diplolepis rosae)
· Grabwespe (Solitary Wasp, Ectemnius sp.)
· Holzwespen-Schlupfwespe (Giant Ichneumon, Rhyssa persuasoria)
· Ichneumon stramentarius
· Neuroterus laeviusculus
· Neuroterus numismalis
· Schwarze Schlupfwespe (Black Slip Wasp, Pimpla instigator)
Bienenjagende Knotenwespe (Digger Wasp, Cerceris rybyensis)
Die
Bienenjagende Knotenwespe gehört zur Familie der Grabwespen
(Crabronidae). Männliche Individuen erreichen eine Körperlänge von sechs
bis zehn Millimeter, Weibchen sind mit acht bis zwölf Millimeter Länge
etwas größer. Auf dem Hinterleib tragen die Tiere ein variables Muster,
das schwarz und gelb ist. Typisch ist ein schwarzes Dreieck auf dem
dritten Hinterleibssegment. Der restliche Körper ist überwiegend dunkel
gefärbt. Bis zur Mitte sind die Beine schwarz, die Schenkel sind gelb
gefärbt. Schwarz sind auch die Fühler dieser Knotenwespenart. Von Juni
bis in den September hinein sind Bienenjagende Knotenwespen in der Natur
anzutreffen. Sie fangen Bienen und ernähren damit ihre Larven. Für
Menschen sind Bienenjagende Knotenwespen ungefährlich. Foto:
22.06.2014, Bochum-Dahlhausen
Calameuta filiformis (Reed Stem Borer)
Die Spezies Calameuta filiformis gehört zur Familie der Halmwespen (Cephidae).
Ihre Körperlänge beträgt acht bis 13 Millimeter, die Weibchen sind meist
deutlich größer als die Männchen. Typisch für diese Insekten ist ihre
sehr schlanke Statur. Die Grundfarbe ihres Körpers ist schwarz. Auf dem
Hinterleib tragen die Tiere einige weißlich-gelbe Ringe und auch die
Körperunterseite ist stellenweise gelb. Ferner sind die Beine teilweise
gelblich. Ihre Flügel sind transparent und dabei bräunlich gefärbt, die
Fühler sind schwarz. Vom späten Frühling bis in den Herbst hinein dauert
die Flugzeit von Calameuta filiformis. Zu den Lebensräumen, in
denen diese Art heimisch ist, gehören Uferzonen mit Schilf oder Röhricht
sowie Wiesen. Die Larven wachsen in den Stängeln verschiedener Gräser
heran.
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![Calameuta filiformis (Reed Stem Borer) Calameuta filiformis (Reed Stem Borer)](fotos/hautfluegler/calameuta_filiformisruhrgebiet01.jpg) |
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![Calameuta filiformis (Reed Stem Borer) Calameuta filiformis (Reed Stem Borer)](fotos/hautfluegler/calameuta_filiformisruhrgebiet02.jpg) |
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Foto: 24.05.2015,
Bochum-Riemke |
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Foto: 24.05.2015,
Bochum-Riemke |
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Cosmoconus nigriventris
Über die Insektenart Cosmoconus nigriventris
finden sich im Internet leider praktisch keine Informationen. Es lässt
sich einzig herausfinden, dass diese Tiere zur Familie der
Schlupfwespen (Ichneumonidae) gehören. Ihre Körperlänge beträgt
schätzungsweise zehn bis elf Millimeter. Diese Tiere sind schwarz und
gelb gefärbt und sie haben einen auffällig langen, sehr schmalen
Hinterleib. Weibliche Individuen haben zudem einen sehr dünnen und meist
recht langen Legestachel am Hinterleib. Außerdem sind die Fühler der
Schlupfwespen in aller Regel relativ lang, dies gilt auch für die Fühler
von Cosmoconus nigriventris. Foto: 10.08.2014,
Bochum-Riemke
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Echthrus reluctator
Etwa
zwischen April und Juni kann man in unserer Natur die Insektenart Echthrus reluctator beobachten. Diese Tiere
gehören zur Familie der Schlupfwespen (Ichneumonidae). Sowohl die
Männchen als auch die Weibchen sind zwölf bis 15 Millimeter lang. Ihr
Körper ist schwarz gefärbt und weist am Hinterleib und an den Beinen
dunkelrote Partien auf. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind die weißen
Bereiche der ansonsten schwarzen Fühler. Echthrus reluctator
lebt in Wäldern oder in anderen Gebieten mit Totholz. Man kann die
Weibchen oft dabei beobachten, wie sie über das Totholz laufen und
intensiv nach etwas suchen. Sie versuchen, Käferlarven aufzuspüren, in
die sie ihre Eier legen können. Hierfür nutzen sie ihren langen
Legestachel, der sich am Hinterleib befindet. Foto: 01.05.2014,
Bochum-Riemke
Eichenlinsengallwespe (Neuroterus quercusbaccarum)
Aufgrund
ihrer geringen Körpergröße fallen Eichenlinsengallwespen kaum auf.
Weibchen sind circa 2,5 bis 2,8 Millimeter lang, Männchen messen 2,7 bis
2,9 Millimeter. Im Frühling (März) fliegen ausschließlich Weibchen,
während des Sommers können beide Geschlechter angetroffen werden. Im
vorderen Bereich ist der Körper dieser kleinen Gallwespen schwarz
gefärbt, der Hinterleib ist dunkelbraun. Ab Juli entstehen an der
Unterseite von Eichenblättern (Quercus sp.) kleine linsenförmige Gallen. Sie sind
anfangs grünlichgelb gefärbt und werden später rot. Auf ihrer Oberseite
können sich einige kleine Flecken oder bräunliche Härchen befinden. Der
Durchmesser der Gallen beträgt vier bis sechs Millimeter. Foto:
15.09.2013, Bochum-Riemke
Flicken-Schlupfwespe (Ichneumon sarcitorius)
Die
Flicken-Schlupfwespe gehört zur Familie der Schlupfwespen
(Ichneumonidae). Ihre Körperlänge beträgt zehn bis 15 Millimeter.
Schwarz ist die Grundfärbung dieser Wespen. Männliche Individuen lassen
sich an ihrer weißlichen oder gelblichen Zeichnung auf dem Hinterleib
erkennen. Dagegen zeigen die Weibchen eine Zeichnung, die rotgelbe
Elemente enthält. Die Beine sind bei den Männchen gelb und schwarz, bei
den Weibchen rötlich-orange und schwarz gemustert. Das Schildchen ist
bei beiden Geschlechtern gelblichweiß. Männchen haben einfarbige Fühler,
sie sind dunkel rotbraun gefärbt. Die Fühler der Weibchen sind an der
Basis bräunlichrot, etwa in der Mitte liegt ein weißlicher Bereich und
der äußere Bereich ist schwarz. Von Juni bis
September dauert die Flugzeit dieser Insektenart. Die Eiablage erfolgt
in den Raupen oder Puppen von
Eulenfaltern. Schlüpfen die Wespenlarven, fressen sie die Raupen
oder den Inhalt der Falterpuppen auf. Flicken-Schlupfwespen sind in
Gegenden zu finden, in denen es Gebüsche gibt. Darüber hinaus kommen
diese Tiere an Waldrändern vor. Foto: Männchen, 24.07.2015,
Bochum-Riemke
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![Männliche Flicken-Schlupfwespe (Ichneumon sarcitorius) Männliche Flicken-Schlupfwespe (Ichneumon sarcitorius)](fotos/hautfluegler/flicken-schlupfwesperuhrgebiet02.jpg) |
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![Weibliche Flicken-Schlupfwespe (Ichneumon sarcitorius) Weibliche Flicken-Schlupfwespe (Ichneumon sarcitorius)](fotos/hautfluegler/flicken-schlupfwesperuhrgebiet03.jpg) |
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Männchen,
Foto: 22.06.2014,
Bochum-Dahlhausen |
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Weibchen,
Foto: 19.08.2015,
Bochum-Querenburg |
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Gemeine Goldwespe (Rubytail Wasp, Chrysis ignita)
Zwischen
vier und 13 Millimeter kann die Gemeine Goldwespe lang werden. Der
Körperbau dieser Tierart ist recht schlank. Der Kopf und der Brustteil
(Thorax) sind grünblau gefärbt, zudem glänzt diese Körperpartie bei
vielen Individuen metallisch oder golden. Kupferrot bis rot ist der
Hinterleib (Abdomen) gefärbt, auch dort zeigt sich häufig ein
metallischer Schimmer. Im Sommer können die Tiere in vielen Lebensräumen
beobachtet werden, sie bevorzugen meist trockene und sonnige Habitate.
Weibliche Gemeine Goldwespen legen ihre Eier in die Nester verschiedener
stechender Insekten wie Faltenwespen oder Pelzbienen. Nach dem Schlüpfen
fressen die Larven zunächst das Ei und dann die Vorräte der Tiere, in
deren Nest sie zur Welt gekommen sind. Somit ist Gemeine Goldwespe ein
Parasit. Die Art wird in manchen Literaturquellen als Feuer-Goldwespe
bezeichnet. Foto: 06.04.2014, Bochum-Querenburg
Gemeine Rosengallwespe (Bedeguar Gall Wasp, Diplolepis rosae)
Nur
mit ein Glück bekommt man die winzig kleinen Gemeine Rosengallwespe zu
Gesicht. Viel häufiger gelingt es dagegen, die aufgrund des Einwirkens
dieser Hautflügler an Rosen (Rosa sp.)
entstehenden Gallen in der Natur zu finden. Nur etwa drei Millimeter
sind Gemeine Rosengallwespen lang. Kopf und Brustteil sind schwarz
gefärbt, der Hinterleib ist größtenteils orangerot. Zum Ende hin ist er
schwarz. Dunkel bräunlichrot sind die Beine gefärbt und die
transparenten Flügel weisen einen Grauton mit dunkleren Bereichen in der
Mitte auf. Insgesamt wirkt der Körperbau der Rosengallwespe eher dick,
weil der Hinterleib und auch der Brustteil stark gerundet sind. Die
Gallen können bis zu fünf Zentimeter im Durchmesser groß sein. Sie
enthalten mehrere Kammern, in denen sich Larven entwickeln. Zu finden
sind diese Gallen etwa in der Zeit ab Juli. Sie sind anfangs grünlich
und gelb gefärbt, später gelb und rot. Foto: 05.08.2007,
Essen-Dellwig
Grabwespe (Solitary Wasp, Ectemnius sp.)
Die
meisten Grabwespenarten sind circa zehn bis zwölf Millimeter lang. Ihre
Körper sind schwarz gefärbt und tragen gelbe Bänder, deren Breite und
Anordnung stark variieren kann. Auch die Beine einiger Spezies sind
überwiegend gelb gefärbt. In Siedlungsbereichen, an Waldrändern und auf
Flächen mit zerstörter Vegetation, zum Beispiel nach massivem
Brombeerheckenschnitt oder Kahlschlag, kann man diese Tiere antreffen.
Etwa von Mai bis September fliegen Grabwespen in zwei Generationen. Um
ihre Nester zu bauen, benötigen die Tiere entweder Totholz oder
entsprechend große Pflanzenstängel. Mit den starken Mandibeln, wie die
Mundwerkzeuge der Wespen genannt werden, graben die Weibchen ihre Nester
in das Pflanzenmaterial und legen darin bis zu zehn Zellen an. In diese
Zellen bringen sie Fliegen, die sie zuvor gefangen haben, und legen dann
ihre Eier dort ab. Jeder schlüpfenden Larve stehen in ihrer Zelle
mindestens sechs Fliegen als Nahrung zur Verfügung. Falls Sie bei der
Bestimmung helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per
E-Mail
sehr freuen. Foto: 02.09.2007, Essen-Schönebeck
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Holzwespen-Schlupfwespe (Giant Ichneumon, Rhyssa persuasoria)
Die Holzwespen-Schlupfwespe gehört zur Familie der
Schlupfwespen (Ichneumonidae). Sie ist sehr groß und deshalb recht
auffällig. Ihre Körperlänge beträgt 18 bis 35 Millimeter. Ihr Körperbau
ist sehr schlank und die Weibchen wirken wegen ihres dünnen, recht
langen Legebohrers, Ovipositor genannt, noch erheblich größer. Auch die
fadenförmigen, rötlichbraun gefärbten Antennen dieser Tiere sind recht
lang. Der Körper der Weibchen hat eine schwarze Grundfärbung. Sie tragen
darauf weiße bis gelblichweiße Flecken. Rot sind die Beine gefärbt, die
Schenkel sind meist recht dunkel. Männchen weisen eine ähnliche Färbung
auf, haben allerdings keinen Legebohrer. Die Larven der
Holzwespen-Schlupfwespe wachsen parasitär an den Larven von Holzwespen.
Deshalb suchen die Weibchen gezielt Totholz auf, in dem sich
entsprechende Larven befinden. Mittels eines Giftstichs wird die
Holzwespenlarve vom Schlupfwespen-Weibchen gelähmt und dann wird ein Ei
an das betäubte Tier. Aus dem Ei schlüpft die
Holzwespen-Schlupfwespenlarve und ernährt sich von der Wirtslarve.
Beobachten lassen sich Holzwespen-Schlupfwespen in Nadelwäldern, ihre
Flugzeit findet im Sommer statt.
Ichneumon stramentarius
Die Schlupfwespe Ichneumon stramentarius erreicht eine
Körperlänge von 14 bis 18 Millimeter. Aufgrund ihrer auffälligen Färbung
fällt sie in der Natur leicht auf. Teile des Rumpfes sind rötlichbraun
gefärbt, der Hinterleib ist im vorderen Bereich gelblichrot, und hinten
dunkelbraun mit hellen Flecken an seiner Spitze. Außerdem befindet sich
mittig auf der Körperoberseite ein heller Bereich. Die Beine sind
rötlichbraun gefärbt und die Fühler dunkel, sie tragen in der Mitte je
einen hellen Abschnitt. Auf der Suche nach Beutetieren sind diese
Schlupfwespen meist recht flink zu Fuß unterwegs. Sie jagen zum Beispiel
Raupen von Schmetterlingen. Foto: 12.07.2007, Essen-Heisingen
Neuroterus laeviusculus
Die
Gallwespenart Neuroterus laeviusculus
ist sehr unscheinbar. Ihre Körperlänge beträgt nur circa ein bis zwei
Millimeter. Der Körper ist rundlich und im hinteren Bereich dunkelbraun
gefärbt, im vorderen Bereich ist er schwarz. Meist fallen vor allem die
Gallen dieser Tiere auf. sie befinden sich an der Unterseite von
Eichenblättern, meist an Stieleichen (Quercus robur). Anfangs
sind die Gallen weißlich-grünlich, mit der Zeit werden sie rosa und
später rot. Ihre Ränder können gefaltet sein, wie es auf der Abbildung
in diesem Absatz zu erkennen ist. Der Durchmesser der Gallen beträgt
circa drei bis vier Millimeter. Mitunter sind die Gallen von Neuroterus laeviusculus
auch auf der Blattoberseite zu finden. Dann sind sie eher rund und haben
keinen aufgefalteten Rand. Foto: 22.09.2013, Bochum-Stiepel
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Neuroterus numismalis
An
den Blättern von Eichen (Quercus sp.)
finden sich in Deutschland vielerorts im Sommer und Herbst die Gallen
der Gallwespenart Neuroterus numismalis. Diese Tiere fliegen in
zwei Generationen. Eine davon bringt Männchen und Weibchen hervor, die
andere ausschließlich Weibchen; sie wird als agame Generation
bezeichnet. Erwachsene Individuen dieser Spezies sind dunkelbraun
gefärbt. Ihr Hinterleib wirkt zusammengedrückt. Weibchen der Generation,
die beide Geschlechter hervorbringt, sind 1,8 bis 2,4 Millimeter lang,
Männchen etwas kleiner. Die Weibchen der agamen Generation messen 2,5
Millimeter. Kreisrund sind die Gallen geformt. Sie haben einen
Durchmesser von bis zu drei Millimeter und sind am Rand erhöht,
wohingegen sie in der Mitte flach sind. Ihre Färbung kann grünlich bis
grünlichgrau sein und sie entstehen an der Unterseite der Eichenblätter,
weil die Weibchen dort ihre Eier legen und dabei Substanzen in die
Blätter injizieren, die die Gallenbildung auslösen. In den Gallen
wachsen die Larven heran. Im Oktober fallen die Gallen ab und die
Entwicklung der Wespen geht über den Winter weiter. Erst im März des
Folgejahres schlüpfen sie. Foto: 19.08.2015, Bochum-Stiepel
Schwarze Schlupfwespe (Black Slip Wasp, Pimpla instigator)
Die
Schwarze Schlupfwespe gehört zur Familie der Schlupfwespen
(Ichneumonidae). Sie ist etwa zehn bis 25 Millimeter lang und am Kopf
sowie am Rumpf schwarz gefärbt. Ihre Beine sind nur im oberen Bereich
schwarz, der Rest ist rotbraun gefärbt. Auch die Fühler sind schwarz.
Weibchen sind an ihrem langen, schwarzen Stachel zu erkennen, mit dem
sie ihre Eier in Schmetterlingspuppen legen. Ist die gefundene
Falterpuppe klein, wird ein unbefruchtetes Ei hinein gelegt, aus dem ein
Männchen schlüpft. Lediglich in große Falterpuppen legen Schwarze
Schlupfwespen jeweils ein befruchtetes Ei, aus dem dann später ein
Weibchen schlüpft. Die Schmetterlingslarve wird dabei im Laufe der
Entwicklung der Schlupfwespe von dieser verzehrt. Von Mai bis September
dauert die Flugzeit der Schwarzen Schlupfwespe. Man findet sie vor allem
in lichten Wäldern. Sie bevorzugt Misch- und Nadelwälder. Foto:
Weibchen, 01.05.2015, Bochum-Riemke
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Interessante Internetseiten:
Diptera.info (englische Fliegen-Webseite)
Syrphidae.de (Schwebfliegen-Webseite)
Fliegen-Bildergalerie bei Flickr
Hymenoptera.de (Hummeln, Wespen, Bienen, Hornissen)
Naturgucker.de
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